Als Apple am Dienstag das neue iPad mini vorgestellt hat, war beim Blick auf die technischen Daten zwar nicht vom neusten Apple-Prozessor für Mobilgeräte die Rede, doch hat das Gerät den aus dem vergangenen Jahr stammenden A17 Pro an Bord. Der Sprung von dem im vorigen Modell des iPad mini verbauten A15 Bionic soll Apple zufolge für deutliche Leistungssteigerungen sorgen und das Gerät zudem für die Integration von Apples KI-Funktionen „Apple Intelligence“ bereitmachen.
Dabei wurde zunächst allerdings übersehen, dass Apple im neuen iPad mini zwar einen Prozessor vom Typ A17 Pro verbaut, dieser jedoch nicht identisch mit der im letzten Jahr mit dem iPhone 15 Pro vorgestellten Variante des Prozessors ist. Im iPad mini findet sich, wenn man so will, eine abgespeckte Variante davon, die zwar ebenfalls über zwei Performance- und vier Effizienz-Kerne verfügt, jedoch nur fünf anstelle von sechs Grafikkernen an Bord hat.
Als Grund für diese Eigenheit kommt das sogenannte „Prozessor-Binning“ in Frage. Nicht nur Apple, auch andere Chip-Hersteller müssen sich mit dem Umstand arrangieren, dass bei der Fertigung ihrer Prozessoren auch Ausschuss anfällt. Darunter finden sich auch ansonsten fehlerfreie und entsprechend leistungsfähige Varianten, die nur in einzelnen Bereichen die Anforderungen an ein perfektes Produkt nicht erfüllen.
Anstatt diese Prozessoren wegzuwerfen, versuchen die Hersteller nun, sie an anderer Stelle zu verwerten. Es ist anzunehmen, dass die im neuen iPad mini verbauten Versionen des A17 Pro zumindest teilweise bei der Produktion der iPhone-Pro-Modelle aus dem vergangenen Jahr abgefallen sind.
„Chip-Binning“ auch bei anderen Apple-Geräten praktiziert
Für Apple ist diese Praxis keinesfalls Neuland. Wir haben dergleichen beispielsweise schon vor vier Jahren gesehen, als Apple das MacBook Air in Varianten mit sieben oder acht Prozessorkernen verkauft hat. Beide Modelle waren mit dem gleichen Basisprozessor ausgestattet, bei der günstigeren Variante war allerdings nur ein Prozessorkern weniger aktiviert.
Diese Vorgehensweise hat durchaus ihre Berechtigung, so ermöglicht das „Chip-Binning“ nicht nur eine nachhaltigere Produktion, sondern dürfte zudem dazu führen, dass leistungsfähige Prozessoren mit einem gewissen Preisvorteil angeboten werden können.
Title: A17 Pro im iPad mini: Ein Grafik-Kern weniger als im iPhone 15 Pro
URL: https://www.ifun.de/a17-pro-im-ipad-mini-ein-grafik-kern-weniger-als-im-iphone-15-pro-241785/
Source: ifun.de
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Date: October 18, 2024 at 08:05AM
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