Blumen, Jubel und Prominenz: Am Sonntag ist Leo XIV. feierlich in sein Papstamt eingeführt worden. Zehntausende Menschen jubelten dem ersten US-amerikanischen Papst zu, als er mit dem offenen Papamobil über den Petersplatz und die Via della Conciliazione Richtung Engelsburg fuhr. Bei dem anschließenden Gottesdienst wurde der 69-Jährige mit den päpstlichen Insignien ausgestattet: Pallium und Fischerring.
Symbole für das Papstamt
In einer Prozession wurden die Zeichen päpstlicher Vollmacht vom Grab des Apostels Petrus unter der Kuppel des Petersdoms auf den mit Blumen geschmückten Platz vor der Basilika getragen. Anschließend wurden sie dem sichtlich gerührten neuen Oberhaupt von 1,4 Milliarden Katholiken angelegt.
Das Pallium ist eine Stola aus Schafswolle mit schwarzen Kreuzen, die an die Wundmale Jesu erinnern sollen, und symbolisiert das Hirtenamt des Papstes. Der Fischerring erinnert an den Apostel Petrus. Er war laut der biblischen Erzählung Fischer und erhielt von Jesus den Auftrag, "Menschen zu fischen" – sie für den christlichen Glauben zu begeistern.
"Mit Furcht und Zittern"
"Ich wurde ohne jeglichen Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind", sagte Leo XIV. in seiner Predigt, die mehrfach von Applaus unterbrochen wurde.
Das Papstamt sei gekennzeichnet durch "aufopfernde Liebe", wie Jesus es einst Petrus aufgetragen hatte. Die Kirche von Rom habe den Vorsitz in der Liebe, und ihre wahre Autorität ist die Liebe Christi. "Es geht niemals darum, andere durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan hat."
"Mit der Kraft des Heiligen Geistes an einer Kirche bauen"
Der neue Papst sprach von "zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt". Leo XIV. rief dazu auf, Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit zu fördern. "Wir möchten der Welt mit Demut und Freude sagen: Schaut auf Christus! Kommt zu ihm! Nehmt sein Wort an, das erleuchtet und tröstet! Hört auf sein Angebot der Liebe, damit ihr zu seiner einen Familie werdet: In dem einen Christus sind wir eins." An alle Menschen, ganz gleich welchen Glaubens oder noch auf der Suche, appellierte er, sich gemeinsam auf den Weg zu machen, um eine neue friedliche Welt aufzubauen.
"Lasst uns im Licht und mit der Kraft des Heiligen Geistes an einer Kirche bauen, die auf der Liebe Gottes gegründet und ein Zeichen der Einheit ist, an einer missionarischen Kirche, die ihre Arme der Welt gegenüber öffnet, die das Wort verkündet, die sich von der Geschichte herausfordern lässt und die zum Sauerteig der Eintracht für die Menschheit wird", schloss Leo XIV.
Prominente Gäste – auch aus Deutschland
Mehr als 150 diplomatische Delegationen aus aller Welt waren zu dem festlichen Anlass nach Rom gereist. Deutschland vertrat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), begleitet von Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger sowie Bundesverfassungsgerichtspräsident Stephan Harbarth.
Für die katholische Kirche in Deutschland nahmen der Vize-Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Michael Gerber von Fulda, sowie weitere Bischöfe teil. Die Kardinäle Reinhard Marx (München) und Rainer Maria Woelki (Köln) standen als Mitglieder des Kardinalskollegiums in der Nähe des Altars. Anwesend waren auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sowie der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten.
Politische Vertreter vor Ort
In der ersten Reihe durften diesmal, neben Italien, die USA und Peru sitzen – von beiden Ländern besitzt der in Chicago geborene Papst die Staatsangehörigkeit. Vizepräsident JD Vance und Außenminister Marco Rubio vertraten die Vereinigten Staaten. Präsidentin Dina Boluarte war aus Peru angereist – dem Land, in dem das neue Kirchenoberhaupt über viele Jahre Bischof war.
Neben Vertretern anderer christlicher Konfessionen waren auch Repräsentanten von Judentum, Islam, Buddhismus, Hinduismus, Sikhismus, Zoroastrismus und Jainismus anwesend.
Die Medien sind in Aufregung um den neuen Papst: War er Bischof in den USA? Oder in Peru? Wie kam er in den Vatikan? Zeit für eine Übersicht.
Der neue Papst Leo XIV. aus den USA ist als Ordensmann in Rom, in der vatikanischen Kurie und der Weltkirche zuhause. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt wichtige Stationen seines Lebens vor der Wahl:
Hier die Predigt von Papst Leo XIV. bei der Messe zu seiner Amtseinführung am 18. Mai 2025 im Vatikan, in amtlicher deutscher Übersetzung.
Liebe Brüder Kardinäle,
Brüder im Bischofs- und Priesteramt,
verehrte Autoritäten und Mitglieder des Diplomatischen Korps,
und Grüße an die Pilger, die anlässlich des Jubiläums der Bruderschaften gekommen sind!
Brüder und Schwestern,
ich grüße euch alle am Beginn des mir anvertrauten Dienstes mit großer Dankbarkeit im Herzen. Der heilige Augustinus schrieb: »Geschaffen hast du uns im Hinblick auf dich, [Herr], und unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in dir « (Bekenntnisse, 1,1).
In den letzten Tagen haben wir eine besonders intensive Zeit erlebt. Der Tod von Papst Franziskus hat unsere Herzen mit Trauer erfüllt und in diesen schwierigen Stunden haben wir uns gefühlt wie diese vielen Menschen, von denen das Evangelium sagt, sie seien gewesen »wie Schafe, die keinen Hirten haben« (Mt 9,36). Gerade am Ostersonntag jedoch haben wir seinen letzten Segen empfangen, und so haben wir diesen Moment im Licht der Auferstehung in der Gewissheit erlebt, dass der Herr sein Volk niemals verlässt, dass er es sammeln wird, wenn es zerstreut ist, und es »hüten [wird] wie ein Hirt seine Herde« (Jer 31,10).
Liebe und Einheit
In dieser gläubigen Gesinnung hat sich das Kardinalskollegium zum Konklave versammelt. Von unterschiedlicher Herkunft, haben wir unseren Wunsch, den neuen Nachfolger Petri zu wählen, den Bischof von Rom, einen Hirten, der das reiche Erbe des christlichen Glaubens bewahren und zugleich den Blick weit in die Zukunft richten kann, um den Fragen, Sorgen und Herausforderungen der heutigen Zeit zu begegnen, in Gottes Hände gelegt. Begleitet von euren Gebeten haben wir das Wirken des Heiligen Geistes gespürt, der die verschiedenen Musikinstrumente aufeinander abgestimmt und die Saiten unserer Herzen in einer einzigen Melodie zum Schwingen gebracht hat.
„Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens machen möchte“
Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens und eurer Freude machen und mit euch auf dem Weg der Liebe Gottes wandeln möchte, der möchte, dass wir alle eine einzige Familie sind.
Liebe und Einheit: Dies sind die beiden Dimensionen der Sendung, die Jesus Petrus anvertraut hat.
Das berichtet uns der Abschnitt aus dem Evangelium, der uns an den See von Tiberias führt, an denselben Ort, an dem Jesus die ihm vom Vater anvertraute Sendung begonnen hatte: die Menschheit aus den Wassern des Bösen und des Todes zu „fischen“ und sie zu retten. Als er am Ufer jenes Sees entlangging, hatte er Petrus und die anderen ersten Jünger berufen, wie er „Menschenfischer“ zu sein; und nun, nach der Auferstehung, ist es an ihnen, diese Sendung fortzuführen, immer wieder neu das Netz auszuwerfen, um die Hoffnung des Evangeliums in die Wasser der Welt einzutauchen und das Meer des Lebens zu befahren, damit alle in die Umarmung Gottes finden.
„Wie kann Petrus diese Aufgabe erfüllen?“
Wie kann Petrus diese Aufgabe erfüllen? Das Evangelium sagt uns, dass dies nur möglich ist, weil er in seinem Leben die unendliche und bedingungslose Liebe Gottes erfahren hat, auch in der Stunde des Versagens und der Verleugnung. Deshalb verwendet das Evangelium, als Jesus sich an Petrus wendet, das griechische Verb agapao, das die Liebe Gottes zu uns bezeichnet, seine vorbehaltlose und selbstlose Hingabe, im Gegensatz zu dem Verb, das für die Antwort des Petrus verwendet wird, welches die Freundesliebe meint, die wir einander entgegenbringen.
Als Jesus Petrus fragt: »Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich?« (Joh 21,16), bezieht er sich also auf die Liebe des Vaters. Es ist, als würde Jesus ihm sagen: Nur wenn du diese Liebe Gottes, die niemals versiegt, erkannt und erfahren hast, kannst du meine Lämmer weiden; nur in der Liebe Gottes, des Vaters, kannst du deine Brüder mit jenem „Mehr“ lieben, das darin besteht, dein Leben für deine Brüder und Schwestern hinzugeben.
„Petrus wird also die Aufgabe übertragen, „mehr zu lieben“ und sein Leben für die Herde hinzugeben“
Petrus wird also die Aufgabe übertragen, „mehr zu lieben“ und sein Leben für die Herde hinzugeben. Das Petrusamt ist gerade durch diese aufopfernde Liebe gekennzeichnet, denn die Kirche von Rom hat den Vorsitz in der Liebe, und ihre wahre Autorität ist die Liebe Christi. Es geht niemals darum, andere durch Zwang, religiöse Propaganda oder Machtmittel zu vereinnahmen, sondern immer und ausschließlich darum, so zu lieben, wie Jesus es getan hat.
Er – so sagt ebendieser Apostel Petrus – »ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist« (Apg 4,11). Und wenn der Stein Christus ist, muss Petrus die Herde weiden, ohne je der Versuchung zu erliegen, ein einsamer Anführer oder ein über den anderen stehender Chef zu sein, der sich zum Beherrscher der ihm anvertrauten Menschen macht (vgl. 1 Petr 5,3); im Gegenteil, von ihm wird verlangt, dem Glauben der Brüder und Schwestern zu dienen, indem er mit ihnen gemeinsam auf dem Weg ist: Denn wir alle sind »lebendige Steine« (1 Petr 2,5) und durch unsere Taufe dazu berufen, das Haus Gottes in geschwisterlicher Gemeinschaft, im Einklang des Heiligen Geistes und in einem Zusammenleben in Verschiedenheit aufzubauen. Der heilige Augustinus sagt: »Die Kirche besteht aus all denen, die mit ihren Brüdern in Eintracht leben und den Nächsten lieben« (Sermo 359,9).
Liebe Brüder und Schwestern, ich würde mir wünschen, dass dies unser erstes großes Verlangen ist: eine geeinte Kirche, als Zeichen der Einheit und der Gemeinschaft, die zum Ferment einer versöhnten Welt wird.
„In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht“
In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt. Und wir möchten in diesem Teig ein kleines Stückchen Sauerteig sein, das Einheit, Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit fördert. Wir möchten der Welt mit Demut und Freude sagen: Schaut auf Christus! Kommt zu ihm! Nehmt sein Wort an, das erleuchtet und tröstet! Hört auf sein Angebot der Liebe, damit ihr zu seiner einen Familie werdet: In dem einen Christus sind wir eins. Und das ist der Weg, der gemeinsam zu gehen ist, innerhalb der Kirche, aber auch mit den christlichen Schwesterkirchen, mit denen, die andere religiöse Wege gehen, mit denen, die die Unruhe der Suche nach Gott in sich tragen, mit allen Frauen und Männern guten Willens, um eine neue Welt aufzubauen, in der der Friede herrscht.
Dies ist der missionarische Geist, der uns beseelen muss, ohne dass wir uns in unserer kleinen Gruppe verschließen oder uns der Welt überlegen fühlen. Wir sind gerufen, allen Menschen die Liebe Gottes zu bringen, damit jene Einheit Wirklichkeit wird, die die Unterschiede nicht aufhebt, sondern die persönliche Geschichte jedes Einzelnen und die soziale und religiöse Kultur jedes Volkes zur Geltung bringt.
Brüder und Schwestern, dies ist die Stunde der Liebe! Die Liebe Gottes, die uns zu Brüdern und Schwestern macht, ist der Kern des Evangeliums, und mit meinem Vorgänger Leo XIII. können wir uns heute fragen: Wenn dieses Kriterium »in der Welt die Oberhand gewinnen würde, würde dann nicht jeder Zwist sofort aufhören und wieder Friede einkehren?« (Enzyklika Rerum novarum, 21)
Lasst uns im Licht und mit der Kraft des Heiligen Geistes an einer Kirche bauen, die auf der Liebe Gottes gegründet und ein Zeichen der Einheit ist, an einer missionarischen Kirche, die ihre Arme der Welt gegenüber öffnet, die das Wort verkündet, die sich von der Geschichte herausfordern lässt und die zum Sauerteig der Eintracht für die Menschheit wird.
Gehen wir gemeinsam, als ein Volk, alle Brüder und Schwestern, auf Gott zu und lieben wir einander.
Veränderungsprozesse bestimmen die katholische Kirche in Deutschland in allen Bereichen und auf allen Ebenen. Wer sie begleitet, braucht Kraft und innere Freiheit. Von Marion Schwermer. […]
Im Gesang zu Beginn der Feier wird Petrus als tragende Person der Kirche dargestellt. Auf ihn gründet nach katholischer Lehre das Papstamt. Deswegen betet Leo XIV. zu Beginn der Feier an der Stelle, an der sich das Grab des Petrus im Petersdom befinden soll. In dem lateinischen Gesang wird symbolisch beschrieben, dass Entscheidungen Gewicht haben – vor Ort und für das größere Ganze.
Die sogenannte "Schlüsselgewalt" des Petrus ist ein traditionelles Bild für die päpstliche Leitungskompetenz und Entscheidungsvollmacht in der katholischen Kirche. Der Text soll deutlich machen: Der neue Papst tritt in die Fußstapfen von Petrus. Damit ist gemeint, dass die Verantwortung Leos weit über administrative Funktionen hinausgeht und letztlich von Gott her kommt und bis ins Jenseits reicht.
Bitten für den Papst
Es folgen ein Loblied auf Jesus Christus und die Allerheiligenlitanei. Durch die Litanei formulieren die Gläubigen ihre Verbindung zu Christen vergangener Zeiten, von denen sie glauben, dass sie bei Gott als Heilige sind. Darunter sind auch viele heilige Päpste. In diesen Wechselgesang sind Bitten eingeschoben, die die Spannbreite des Papstamtes thematisieren. Sie reichen von seiner Rolle als Vermittler und Lehrer über seine Funktion als Leiter einer weltweiten Organisation bis hin zur Beziehung zu Politik und Gesellschaft. Dabei wird um Verantwortungsbewusstsein und gegenseitige Unterstützung gebeten – zwischen Leo XIV. und Gläubigen sowie der Kirche und Gesellschaft.
Tagesgebet
Im ersten großen Gebet der Feier, dem Tagesgebet, wird an den Ursprung des kirchlichen Führungsamtes in der Person des Petrus erinnert. Hier wird dessen Rolle auf den neuen Amtsinhaber projiziert. In der katholischen Tradition stehen Bischöfe und damit auch der Papst in einer ununterbrochenen Linie zu den Aposteln – der Apostolischen Sukzession. Die zentrale Aussage des Gebets: Leo soll als Papst ein sichtbares Zeichen für Einheit und Zusammenhalt der Kirche sein.
Erste Lesung (Apostelgeschichte 4,8-12)
Die erste Lesung führt in die Zeit nach der Auferstehung Jesu im ersten Jahrhundert. Erneut spielt der Apostel Petrus eine wichtige Rolle. Er verteidigt die Heilung eines kranken Mannes und betont, dass diese Tat Ausdruck seiner Glaubenserfahrung sei, die auf dem Leben und Wirken Jesu basiere. Der Text verwendet das Bild eines Bausteins, der zuerst aussortiert und dann zum wichtigsten Teil eines Gebäudes wurde. Dieses Bild wird in der christlichen Tradition für Petrus verwendet, der (als Fels) die Kirche trägt. Der alte Bibeltext soll etwas Aktuelles aussagen: Leo wird als jemand inszeniert, der nun die Kirche führt. Damit ist der Anspruch verbunden, Orientierung zu geben, auch wenn seine Positionen und Glaubensüberzeugungen in Frage gestellt werden.
Zweite Lesung (1 Petrus 5,1-4.10-11)
Die Lesung aus dem sogenannten Ersten Petrusbrief widmet sich dem Ideal von Führung. Der Text verweist darauf, dass Leitungsverantwortung verantwortungsbewusst ausgeübt werden soll, ohne persönliche Vorteile zu suchen oder Macht auszuspielen. Vorbildfunktion, Integrität und Aufrichtigkeit sind Leitbilder. Der ausgewählte Bibeltext endet mit der Aussicht auf langfristige Anerkennung – bis ins Jenseits.
Evangelium (Johannes 21,15-19)
Der Evangelientext beschreibt ein Gespräch zwischen Jesus und Petrus. Dreimal fragt Jesus, ob Petrus ihn liebt – dreimal wird ihm versichert, dass es so ist. Jedes Mal folgt die Aufforderung, sich um die Menschen in der Kirche zu kümmern. Diese Szene beschreibt die Führungsrolle, die der Papst übernehmen soll. Sie basiert auf spiritueller Bindung und gläubigem Vertrauen. In der christlichen Tradition wird das mit dem Begriff "Nachfolge" beschrieben. Gleichzeitig wird am Ende des Textes klargemacht, dass das Einstehen für die Glaubensüberzeugung auch negative Konsequenzen mit sich bringen kann. Das Evangelium wird sowohl in lateinischer als auch in griechischer Sprache vorgetragen – ein Symbol für die Einheit von West- und Ostkirche.
Worte zur Übergabe von Pallium und Fischerring
Papst Leo XIV. erhält bei dem Gottesdienst zwei besondere Gegenstände: einen Wollschal (Pallium) als Zeichen seiner Leitungsfunktion und einen Ring, der auf Petrus als Fischer anspielt. Petrus war laut der biblischen Erzählung Fischer in Galiläa. Von Jesus soll er den Auftrag bekommen haben, "Menschen zu fischen" – sie also für den christlichen Glauben zu begeistern.
Die traditionellen Insignien des Papstes machen seine Funktion sichtbar und erinnern an den Ursprung des Petrusamtes. Gleichzeitig werden bei der Übergabe einige Fähigkeiten genannt, die für das Papstamt entscheidend sind: Weisheit, Sprachfähigkeit, Zusammenhalt und natürlich der Glaube.
Nach der Übergabe dieser Symbole geloben mehrere Mitglieder der katholischen Kirche dem neuen Papst Gehorsam. Damit wird deutlich, dass in Glaubensfragen nicht nur hochrangige Geistliche dem Papst unterstehen, sondern alle Katholiken sich an dem orientieren, was er lehrt.
Loblied auf Petrus
Der Gesang zur Gabenbereitung besingt erneut Petrus. Dieser lateinische Text unterstreicht die Autorität, die mit dem Amt des Papstes verbunden ist. Ihm wird eine besondere Verantwortung übertragen: Er soll sich um die Gemeinschaft der Gläubigen kümmern. Dazu wird das Bild des Hirten verwendet, der sich um seine Herde sorgt.
Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.
Leo XIV. hat die Notwendigkeit kritischen Denkens im Umgang mit der digitalen Revolution betont. "Um uns herum gibt es wenig Dialog, es überwiegen laute Worte, nicht selten Fake News und irrationale Thesen einiger weniger Mächtiger", kritisierte der Papst am Samstag im Vatikan. Darum müsse der Auftrag, zum kritischen Denken zu erziehen, wiederentdeckt, verdeutlicht und gepflegt werden.
Er sprach vor Mitgliedern der Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontifice", einem internationalen Netzwerk, das die Soziallehre der katholischen Kirche im Geist der marktwirtschaftlich orientierten Sozialenzyklika "Centesimus Annus" von 1991 weiterentwickeln will. Leo XIV. hob die Rolle der kirchlichen Soziallehre als Instrument des Friedens und des Dialogs hervor. Sie wolle weder in der Analyse der Probleme noch in ihrer Lösung den Anspruch auf die Wahrheit erheben.
"Lernen, mit Problemen umzugehen"
"In solchen Fragen ist es wichtiger, sich anzunähern, als eine voreilige Antwort darauf zu geben, warum etwas geschehen ist oder wie man es überwinden kann", so der Papst. Ziel sei es, "zu lernen, mit den Problemen umzugehen, die immer unterschiedlich sind, weil jede Generation neu ist, mit neuen Herausforderungen, neuen Träumen, neuen Fragen". Die Soziallehre könne bei der Formulierung eines umsichtigen Urteils hilfreich sein.
Angesichts der aktuellen Herausforderungen sei neben Vertiefung und Studium der Lehre auch die Begegnung mit benachteiligten Menschen essenziell. "Wer fernab von den Machtzentren geboren und aufgewachsen ist, muss nicht nur in der Soziallehre der Kirche unterrichtet werden, sondern als deren Fortführer und Verwirklicher anerkannt werden", so Leo XIV. In dieser historischen Zeit großer sozialer Umwälzungen müsse die Soziallehre der Kirche durch Zuhören und Dialog weiterentwickelt werden.
Der Begriff Künstliche Intelligenz (KI) wurde vor mehr als 60 Jahren geprägt durch den US-Informatiker John McCarthy. Er stellte einen Antrag für ein Forschungsprojekt zu Maschinen, die Schach spielten, mathematische Probleme lösten und selbstständig lernten. Im Sommer 1956 stellte er seine Erkenntnisse anderen Wissenschaftlern vor. Der britische Mathematiker Alan Turing hatte sechs Jahre zuvor bereits den "Turing Test" entwickelt, der bestimmen kann, ob das Gegenüber ein Mensch ist oder eine Maschine, die sich als Mensch ausgibt.
In Vorbereitung auf die feierliche Messe zum Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV. hat das Päpstliche Institut für Kirchenmusik – das Pontificio Istituto di Musica Sacra – eine besondere Initiative gestartet: „Let’s sing with the Pope“.
Mit einer Reihe kurzer Video-Tutorials auf Social Media möchte das Institut Gläubige aus aller Welt einladen, bei großen liturgischen Feiern gemeinsam mit dem Papst zu singen.
von Birgit Pottler – Vatikanstadt
„Wer singt, betet doppelt“, sagt der heilige Augustinus. Und wenn ein Papst singt, der Augustiner ist, dann sollte man einfach mitsingen. Davon ist Pater Robert Mehlhart überzeugt. Der Dominikaner ist Rektor des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik – und der Ideengeber einer Aktion, die derzeit in den sozialen Medien viral geht: „Let’s sing with the Pope“.
„Die Idee kam mir, als ich den Papst sah, wie er aus dem Fenster blickte und das Regina Coeli intonierte“, sagt Mehlhart im Gespräch mit Radio Vatikan. Die meisten haben spontan mitgesungen, aber es gab doch die ein oder andere, den ein oder anderen, der nicht ganz so firm war. Und ich dachte mir: Da können wir helfen. Wir machen ein Videotutorial.“
Tutorials auf Social Media
Gesagt, getan: Auf Instagram, Facebook und YouTube veröffentlicht das Institut derzeit kurze, leicht verständliche Video-Tutorials, die wichtige liturgische Gesänge vorstellen – zum Lernen, Mitsingen, Mitbeten.
Die Struktur ist bewusst einfach: Pater Mehlhart schaut direkt in die Kamera, grüßt freundlich – und los geht’s. Er singt das Stück vor – dann noch einmal, mit eingeblendetem Text und farbig markierten Noten, die das Mitsingen erleichtern. Dann sagt er ruhig: „Versuchen wir es zusammen…“ Nicht zu übersehen ist dabei seine große Freude am Projekt und an der Musik.
Der Musiker überwindet damit eine Hürde vieler Gottesdienstbesucher – in der analogen oder medialen Welt: „Ich glaube, dass man das einmal vorgesungen bekommen muss – so richtig, dass man die Töne hört, die Silben dazu – und dann geht das schon. Aber viele hatten diese Möglichkeit noch nie. Da helfen wir jetzt.“
Gregorianik als gemeinsame Sprache
Das Ziel der Aktion: Eine Kirche, die gemeinsam singt. Und zwar nicht irgendwie, sondern im gregorianischen Choral, der ältesten und ursprünglichsten Form liturgischen Gesangs – katholisch im weltumfassenden Sinn: „Die Besonderheit beim Papst und beim gregorianischen Choral ist, dass er uns verbindet mit dieser großen, universalen Gemeinschaft der Glaubenden und der Betenden.“ Mit den Videoanleitungen möchte Mehlhart die Menschen zusammenbringen – auf dem Platz und an den Bildschirmen oder Audiogeräten. „Ich hoffe, dass ein Gesangesfeuer durch die Kirche geht und wir alle fitter sind im gemeinsamen Singen und dass der Gesang uns alle noch näher bringt.“
Begeisterung weltweit
Die Reaktionen auf die Videos? Überwältigend. Weltweit. Das erste Video erreichte in wenigen Stunden über 20.000 Likes. Mit diesem großen Erfolg hatte der Institutsrektor nicht gerechnet, es sei das erste Mal, dass er das Format ausprobiere: „Ich komme gar nicht hinterher, die Kommentare anzuschauen – in den verschiedensten Sprachen. Das ist eine große Freude.“ Kirchenmusiker und Seelsorger Mehlhart ist sicher: Er hat mit seiner Idee – ohne es zu planen – einen Nerv getroffen. „Ich glaube einfach, das war der richtige Moment. Das war der Auslöser und der Fingerzeig auf etwas, das es offenbar jetzt braucht. Da war ein Vakuum, das wir jetzt füllen.“
„Best of der Kirchenmusik“
Wie viele Tutorials noch kommen? Pater Mehlhart lacht – er hat noch viele Themen und Töne im Kopf. Er macht weiter… „bis die ganze Kirche alle Lieder singen kann, die sie braucht! Wir werden die Best of aufnehmen – bis die alle können: Pater Noster, Regina Coeli, Salve Regina – das muss jeder können!“
Ein Institut im Dienst der Weltkirche
Das Päpstliche Institut für Kirchenmusik zählt aktuell 153 Studierende aus 44 Ländern. Zehn von ihnen werden beim feierlichen Gottesdienst zum Beginn des Pontifikats von Papst Leo XIV. im Chor mitwirken – als Vor-Sänger einer betenden, singenden Weltkirche.
Mitmachen
Also: Reinschauen, mitsingen – und Teil dieser besonderen musikalischen Vorbereitung auf das neue Pontifikat werden. Alle Informationen und Videos finden Sie auf den Social-Media-Kanälen des Pontificio Istituto di Musica Sacra – unter dem Hashtag #LetsSingWithThePope.
Mitsingen können Sie dann auch in den Live-Übertragungen der Papstmesse auf den Kanälen von Vatican Media / Radio Vatikan.
Zeremonie auf dem Petersplatz Wie Papst Leo XIV. ins Amt eingeführt wird
Stand: 17.05.2025 17:34 Uhr
Am Sonntag wird Papst Leo XIV. in sein Amt eingeführt. Auf dem Petersplatz in Rom treffen sich erneut Regierungschefs und Staatsoberhäupter aus aller Welt. Wie läuft die Zeremonie ab? Und wer darf in der ersten Reihe sitzen?
Die Welt blickt wieder auf den Vatikan: Zur Amtseinführung von Papst Leo XIV. werden auf dem Petersplatz erneut Zehntausende Menschen erwartet – und die Ehrentribüne wird, wie bei der Trauerfeier von Franziskus, gefüllt sein mit Politikprominenz, Kirchenvertretern und Monarchen aus aller Welt.
Ab wann ist der Papst wirklich Papst?
Seit er die Wahl angenommen und seinen Namen verkündet hat, ist Leo XIV. der Bischof von Rom und damit Oberhaupt der katholischen Kirche. Zusätzlich findet wenige Tage nach der Wahl, in diesem Fall zehn Tage danach, die offizielle Amtseinführung als Papst statt. Hier erhält er die päpstlichen Insignien, also Zeichen, die sein Amt verdeutlichen, und feiert eine Messe mit den Kardinälen auf dem Petersplatz.
Wie läuft die Amtseinführung ab?
Die Amtseinführungsmesse, die für 10 Uhr angesetzt ist, ist die wichtigste Zeremonie unter den Liturgien für einen neuen Papst. Auf dem Petersplatz werden rund 100.000 Menschen erwartet. Der Gottesdienst folgt einem fest vorgegebenen Ablauf und dauert etwa zwei Stunden. Welche Musik gespielt und gesungen wird, ist noch nicht bekannt. Oftmals wird zum Abschluss solcher liturgischen Hochfeste das "Te Deum" gesungen. Bei Papst Franziskus war es das "Regina caeli". Dieses hatte Papst Leo XIV. beim ersten Mittagsgebet selbst gesungen.
Bei einer Zeremonie am Petrusgrab unter dem Petersdom erhält Leo XIV. am Vormittag vor der Einführungsmesse die päpstlichen Insignien: das wollene Pallium, eine weiße, mit roten Kreuzen bestickte Wollstola und den eigens für ihn angefertigten Fischerring. Jeder Papst hat einen eigenen Fischerring, der nach seinem Tod zerstört wird. Als weiteres Zeichen seines Amts ist dem Papst der gerade Hirtenstab ohne Krümme (die sogenannte Ferula) vorbehalten.
Wer reist aus Deutschland zur Amtseinführung?
Deutschland wird von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Vizekanzler Lars Klingbeil (SPD), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) als Vorsitzende des Bundesrats repräsentiert. Zudem habe Merz ehrenamtlich Engagierte aus dem kirchlichen Raum in die Delegation eingeladen, um seine Wertschätzung auszudrücken, hieß es aus Berlin.
Die Kirchen in Deutschland werden durch den stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Michael Gerber, sowie die Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche bei der Bundesregierung, Anne Gidion, repräsentiert. Vom Weltrat der Kirchen (ÖRK) werden dessen Generalsekretär Jerry Pillay sowie der frühere EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm erwartet. Teil der Delegation des ersten katholischen Kanzlers seit Helmut Kohl werden auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, sowie der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, sein.
Wer sitzt bei der Amtseinführung ganz vorn?
Die vordersten Plätze auf der Ehrentribüne gebühren am Sonntag den Vertretern aus Italien, Peru und den USA – denn der in Chicago geborene Robert Francis Prevost war neun Jahre lang Bischof in Peru, weshalb er auch die peruanische Staatsbürgerschaft besitzt.
US-Präsident Donald Trump wird morgen – anders als bei der Beisetzung von Papst Franziskus – nicht in Rom erwartet. Stattdessen schickt er seinen Vize JD Vance und Außenminister Marco Rubio – beide sind Katholiken. Die peruanische Präsidentin Dina Boluarte wird wie die US-Vertreter in der ersten Reihe sitzen. Italien wird von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Präsident Sergio Mattarella vertreten.
Trifft der Papst JD Vance?
Am Rande der Messe dürfte es wieder unterschiedliche Treffen der Staatsgäste geben. Nach Angaben des vatikanischen Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin werde versucht, ein bilaterales Gespräch des Papstes mit JD Vance zu organisieren. Für Vance ist es eine schnelle Rückkehr nach Rom: Er war an Ostern der letzte Top-Politiker, der Franziskus vor dessen Tod getroffen hatte.
Für Kanzler Merz stehen bei seinem Abstecher in die italienische Hauptstadt zudem Treffen mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Samstagabend sowie am Sonntagmorgen mit dem neuen kanadischen Premierminister Mark Carney an.
Welche weiteren internationalen Gäste werden erwartet?
Bei der Trauerfeier von Papst Franziskus war die Ehrentribüne auf dem Petersplatz gefüllt mit Mächtigen aus aller Welt. Bei der Amtseinführung von Papst Leo XIV. wird ein ähnliches Bild erwartet: Rund 150 Delegationen wollen am Sonntag vertreten sein. Viele waren bereits bei der Beisetzung von Franziskus dabei.
Wie der Heilige Stuhl mitteilte, steht auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Liste der angemeldeten Staats- und Regierungschefs. Bei der Trauerfeier von Franziskus hatte er die Zusammenkunft für ein persönliches Gespräch mit US-Präsident Trump genutzt und bekam Szenenapplaus auf dem Petersplatz. Auch bei der Amtseinführung sei Selenskyj offen für Gespräche mit anderen Regierungsvertretern, sagte ein Berater der Nachrichtenagentur Reuters. Hochrangige Regierungsvertreter aus Moskau sind nicht angekündigt, sondern lediglich Kulturministerin Olga Ljubimowa.
Frankreich entsendet Premier François Bayrou, Präsident Emmanuel Macron hat noch nicht zugesagt. Abgesagt hat bereits der argentinische Präsident Javier Milei kurzfristig wegen Kommunalwahlen in Buenos Aires. Für Israel kommt Präsident Isaac Herzog. Palästina wird durch den Vorsitzenden des Präsidialausschusses für kirchliche Angelegenheiten, Ramzi Khoury, vertreten.
Und wie bereits vor drei Wochen haben sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der britische Premier Keir Starmer angekündigt. Brasilien, das "größte katholische Land der Welt", schickt Vizepräsident Geraldo Alckmin nach Rom. Aus Australien reist Premier Anthony Albanese an.
Wer vertritt die Juden und Muslime?
Dass Leo XIV. den Dialog und die Zusammenarbeit mit dem Judentum fortsetzen und stärken will, hat er bereits kurz nach seiner Wahl betont. So wird er den Repräsentanten des Jüdischen Weltkongresses beim Heiligen Stuhl, Viktor Eichner, am Montag in Audienz empfangen. Eichner nimmt an der Amtseinführung teil, ebenso wie der Oberrabbiner der Jüdischen Gemeinde Roms, Riccardo Di Segni.
Die Muslime werden unter anderem durch die Union der Islamischen Gemeinschaften Italiens, namentlich deren Präsidenten Yassine Lafram, vertreten sein. Dieser hob das islamisch-christliche "Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde" hervor. Laframs Wunsch: Der neue Papst solle als Allererstes in den Gazastreifen reisen.
Welche Royals nehmen an der Amtseinführung teil?
Anders als bei der Trauerfeier wird das englische Königshaus nicht durch Thronfolger William, sondern seinen Onkel Prinz Edward repräsentiert. Das schwedische Königshaus zeigt sich in Gestalt von Kronprinzessin Victoria; vor drei Wochen erwiesen ihre Eltern Königin Silvia und König Carl XVI. Gustaf dem verstorbenen Papst die letzte Ehre.
Bei der Trauerfeier hatten manche eine Landsfrau des argentinischen Papstes vermisst: Königin Maxima der Niederlande, einzige Katholikin im calvinistischen Haus Oranje. Die beliebte Monarchin war wegen des wichtigen "Königstags" verhindert, diesmal kommt sie in Begleitung von Ministerpräsident Dick Schoof. Wie vor drei Wochen werden König Felipe und Königin Letizia von Spanien sowie Philippe und Mathilde von Belgien der feierlichen Einführung des 267. Papstes beiwohnen. Auch mit den katholischen Adelshäusern von Liechtenstein und Luxemburg sowie mit Fürst Albert von Monaco ist zu rechnen.
In seiner Rede vor der Stiftung „Centesimus Annus Pro Pontifice“ hat Papst Leo XIV. an diesem Samstagvormittag die Bedeutung der Soziallehre der Kirche als Weg der Reflexion und des Dialogs unterstrichen. Im Zentrum stand seine Ermutigung, das kirchliche Lehramt nicht als starr, sondern als lernfähig, offen und dialogbereit zu verstehen – ein Beitrag zur Erneuerung von Glaube und Gesellschaft.
Mario Galgano – Vatikanstadt
An diesem Samstag, 17. Mai 2025, wandte sich Papst Leo XIV. an die Mitglieder der vatikanischen Stiftung „Centesimus Annus Pro Pontifice“. Das Jahrestreffen stand unter dem Thema „Polarisierungen überwinden und globale Governance neu gestalten: Ethische Grundlagen“ – ein Thema, das den Papst zur Kernbotschaft seiner Rede führte: das Verständnis des Lehramts als offener, gemeinsamer Erkenntnisweg.
„Vielleicht denken wir bei ‚Lehramt‘ an starre Regeln, die man nicht hinterfragen darf“, so Leo XIV. Doch das sei ein Missverständnis: „Jede Lehre ist das Ergebnis von Forschung, Hypothesen, Erfolgen und Irrtümern – und strebt systematische, verlässliche Erkenntnis an.“ Ein echtes Lehramt lasse Kritik zu, höre auf neue Stimmen und scheue sich nicht vor Wandel: „Indoktrinierung ist unmoralisch.“
Die Audienz im Vatikan (@Vatican Media)
In diesem Zusammenhang warnte Leo XIV. auch vor mangelndem Dialog in einer Zeit lauter Meinungen, Desinformation und ideologischer Verhärtung. Die Soziallehre der Kirche sei ein Wegweiser, um Wissenschaft und Gewissen, Spiritualität und Gesellschaft zusammenzubringen. Besonders wichtig sei, so der Papst, „den Armen das Wort zu geben“: Sie seien keine passiven Empfänger, sondern aktive Träger und Gestalter der kirchlichen Sozialethik.
Centesimus Annus – von Leo XIII. bis heute
Die Stiftung „Centesimus Annus Pro Pontifice“ wurde 1993 von Johannes Paul II. ins Leben gerufen – benannt nach seiner gleichnamigen Enzyklika, die zum 100. Jahrestag der bahnbrechenden Sozialenzyklika „Rerum novarum“ (1891) von Papst Leo XIII. erschien. Während Leo XIII. mit „Rerum novarum“ auf die soziale Frage in der Industrialisierung reagierte – zugunsten der Rechte der Arbeiter und im Sinne eines gerechten Ausgleichs zwischen Kapital und Arbeit –, aktualisierte Johannes Paul II. 1991 diese Impulse angesichts neuer globaler Herausforderungen.
Leo XIV. sieht sich in dieser Tradition. Er verbindet die Fundamente katholischer Sozialethik mit den „Polykrisen“ der Gegenwart – Kriege, Migration, Klimawandel, soziale Unsicherheit – und ruft dazu auf, das Lehramt als offenen, geistvollen Dialogprozess zu verstehen, der Orientierung gibt, ohne starr zu sein.
Seine abschließende Einladung an die Stiftung ist deutlich: „Beteiligen Sie sich aktiv und kreativ an der Weiterentwicklung der Soziallehre – gemeinsam mit dem Volk Gottes.“
After years of steady decline, the religious makeup of the U.S. has seemingly leveled off.
A new Gallup report shows that the percentage of Americans’ identifying as Christian, unaffiliated or belonging to another tradition has remained largely unchanged over the last five years. It’s a noticeable shift from the early 2000s and 2010s, when religious affiliation in the U.S. was undergoing rapid change.
From 2000 to 2017, the share of Americans identifying as Protestant dropped from 57% to 46%, and Catholic affiliation fell from 25% to 21%. During that same period, the share of Americans with no religious affiliation jumped from 8% to 20%.
Over the last 8 years, however, Gallup’s data shows minimal change. As of 2024, 45% of Americans identify as Protestant, 21% as Catholic and 22% as religiously unaffiliated. Overall, 69% of Americans still identify as Christian—a figure slightly higher than Pew Research’s most recent finding of 62%.
But the generational divide remains clear. Gen Z is the least likely to identify as Christian, with only 54% claiming a Christian affiliation and 34% saying they have no religion. Millennials are close behind, with 58% identifying as Christian and 31% unaffiliated. Both groups remain significantly more religiously unaffiliated than Gen X and older generations.
While the numbers have held steady for now, Gallup notes that the long-term trajectory may still point downward. As older, more religious generations age out of the population, Christians will need to engage younger adults if the current share is to be maintained. Otherwise, the decline may resume in the years ahead.
Das Dikasterium für Kommunikation, das im Vatikan für die Medienarbeit zuständig ist, hat auf der offiziellen Vatikan-Webseite das Bild von Papst Leo XIV. veröffentlicht, das künftig in allen Vatikaneinrichtungen an der Wand hängen wird. Es kann auch kostenfrei heruntergeladen werden.
Den Link verteilte das Vatikanische Presseamt am Freitag. Demnach können Interessierte ab sofort das Bild kostenfrei und für nicht kommerzielle Zwecke selbst herunterladen. Für die Veröffentlichung oder andere gewerbliche Verwendung ist eine Genehmigung erforderlich, die über die Webseite https://photo.vaticanmedia.va/ eingeholt werden kann.
Das Dikasterium bittet auf der Seite, auf der das Bild zur Verfügung bereit gestellt wird, auch um Spenden.
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Zum 36. Mal hat die Deutsche Bischofskonferenz heute (15. Mai 2025) den Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen. Bei einem Festakt im Friedrichsbau in Freiburg i. Br. übergaben der gastgebende Erzbischof Stephan Burger (Freiburg) und Weihbischof Robert Brahm (Trier), Vorsitzender der Jury des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises, den mit 8.000 Euro dotierten Preis und die dazugehörige Statuette an die Autorin Karen Köhler und die Illustratorin Bea Davies für ihr Werk Himmelwärts. Das Preisbuch ist im Hanser Verlag (München) erschienen. Aus insgesamt 139 Titeln, eingereicht von 47 Verlagen, wählte die Jury das Buch für die Auszeichnung aus.
„Ihr Buch gibt Kindern die Erlaubnis, traurig zu sein – und ermutigt sie zugleich, dem Leben weiter zu vertrauen“, betonte Erzbischof Stephan Burger in seinem Grußwort. „In diesem Jahr ehren wir ein Werk, das auf besondere Weise zeigt, wie Literatur Kindern helfen kann, mit dem Thema Tod und Trauer umzugehen. […] Mit großer Sensibilität und literarischer Tiefe findet sie Worte für ein Gefühl, das Kinder oft isoliert: die kindliche Trauer“, so der Erzbischof. Himmelwärts sei ein Beispiel dafür, wie sich das Sprechen über Leben, Glauben und Hoffnung in der Kinder- und Jugendliteratur weiterentwickelt habe. Es sei ein Buch, „das seine Leserinnen und Leser respektiert und ernst nimmt“, sagte Erzbischof Burger. Zugleich dankte er der Jury für ihre verantwortungsvolle Auswahlarbeit.
Die Jury würdigt in ihrer Begründung insbesondere die Perspektive der Erzählung, die „insgesamt die Frage offenhält, was nach dem Tod kommt“. Den Blick himmelwärts gerichtet – durch den sky zum heaven –, gebe er Hoffnung und tröste, ohne zu vertrösten, heißt es in der Begründung der Jury. „Die Arbeit der Jury ist auch von der Dringlichkeit getragen, Literatur auszuzeichnen, die einen Mehrwert für Kinder und Jugendliche in ihren alltäglichen Sorgen, Nöten und Freuden darstellt“, erklärte Weihbischof Brahm.
Himmelwärts erzählt die Geschichte der zehnjährigen Toni, die nach dem Tod ihrer Mutter gemeinsam mit ihrer Freundin YumYum versucht, über ein selbst gebautes Radio Kontakt in den Himmel aufzunehmen. Dabei gelangen sie zu einer Astronautin auf der ISS, mit der sie über Verlust, Schuld, Wissenschaft und Hoffnung ins Gespräch kommen. In poetischer Sprache und mit ausdrucksstarken Illustrationen gelingt es dem Buch, Kinder für existenzielle Fragen zu sensibilisieren – tröstlich und lebensbejahend zugleich.
Karen Köhler, die sich in ihren Texten häufig mit existenziellen Themen auseinandersetzt, zeigte sich erfreut über die Offenheit der Jury: „Dass da bei der Kirche eine Offenheit ist für ein Kinderbuch, das frech ist, in dem gegendert wird, in dem Religionskonzepte hinterfragt werden – das aber inhaltlich getragen ist von einer Liebe, die über den Tod hinausgeht – das stimmt mich froh.“ Ihr gleichnamiges Theaterstück war Ausgangspunkt für das Buchprojekt, das schließlich im Hanser Verlag realisiert wurde. „Diese zärtliche Durchlässigkeit ist auch eine Wunde. Ich zeige unter der Texthaut auch meine eigene Verletzlichkeit, damit andere sich darin spiegeln können, um sich selbst zu erkennen.“
Auch Illustratorin Bea Davies zeigte sich tief bewegt von der Auszeichnung. Die Nachricht vom Preis habe bei ihr „ganz besondere Gefühle“ ausgelöst. „In einer Zeit, in der scheinbar jeder Mensch eine Mauer um sich baut und sich von Andersdenkenden abgrenzt, ist die Entscheidung der Jury, Himmelwärts als Preisbuch auszuzeichnen, vor allem ein Zeichen der Offenheit“, sagte sie. Sie danke der Jury für den „Respekt vor dem Hinterfragen, das Kindern angeboren ist, und vor existenziellen Fragen sowie dem Schmerz, den Trauernde empfinden.“
Hinweise:
Das Grußwort von Erzbischof Stephan Burger ist untenstehend als PDF-Datei zum Herunterladen verfügbar.
Fotos der 36. Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises in Druckqualität sind kostenfrei in der DBK-Mediendatenbank unter Angabe des entsprechenden Copyrights verfügbar.
Die ausführliche Jurybegründung, die Empfehlungsliste der Jury und weitere Informationen zum Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreis und zur Zusammensetzung der Jury finden Sie auf der Themenseite Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis.
Dominican Father Thomas Joseph White reads the thesis of then-Father Robert Prevost, now Pope Leo XIV, titled “The Role of the Local Prior in the Order of St. Augustine,” which Prevost wrote while a student at Rome’s Pontifical University of St. Thomas Aquinas in the early 1980s. / Credit: Zofia Czubak/EWTN News
Vatican City, May 15, 2025 / 13:25 pm (CNA).
Pope Leo XIV earned his doctorate in canon law from Rome’s Pontifical University of St. Thomas Aquinas, where his thesis on the leadership of the Augustinian order may give insight into how the new pope will govern the Catholic Church, according to the university’s rector.
In an interview with EWTN News, Dominican Father Thomas Joseph White said he imagines that Leo XIV’s canon law formation will influence his governance as pope by providing “a balance between being consultative and making final decisions,” balance that would be familiar to Leo after 12 years of experience leading a religious order.
White, the university’s first American rector, also pointed out that both Pope John Paul II and Pope Leo XIV did their doctoral work at the Angelicum, as it’s commonly called: “For our university, it’s just an unspeakable honor that we’ve been involved in the formation of two of the last four popes.”
Dominican Father Thomas Joseph White reads the thesis of then-Father Robert Prevost, now Pope Leo XIV, titled “The Role of the Local Prior in the Order of St. Augustine,” which Prevost wrote while a student at Rome’s Pontifical University of St. Thomas Aquinas in the early 1980s. Credit: Zofia Czubak/EWTN News
Leo studied for a canonical licentiate (the coursework for a doctorate) at the Angelicum from 1981 to 1983 after making his solemn vows in the Order of St. Augustine in August 1981. He was ordained a priest in June 1982, in the midst of his studies, and in 1985 he completed his doctorate with a thesis titled “The Role of the Local Prior in the Order of St. Augustine.”
According to White, Father Prevost’s thesis has a vision that could be extended beyond the Augustinian rule and the role of the order’s prior to be applied to the episcopacy, and even to the papacy.
“It’s a really mature work of a 30-year-old who’s extremely learned, very well read, and deeply thoughtful and spiritual,” the Dominican said.
The thesis, he explained, reflects “on obedience and authority in the Catholic Church and the communal nature of shared life, or communion of persons, the respect of conscience, the respect of the human persons, gifts, the talents of the brethren, and also the limitations or sufferings of the brethren, and how the prior is supposed to refer himself to Christ and to the rule, and cultivate a selfless way of life for the service of the common good of all.”
The pope’s doctoral writing also explores, according to White, how the superior of a religious order must respect the consciences of the order’s members, working with the freedom of each person while ultimately having “the responsibility to make final decisions and to assure the communion and unity of the group in question.”
The thesis of then-Father Robert Prevost, now Pope Leo XIV, titled “The Role of the Local Prior in the Order of St. Augustine,” which Prevost wrote while a student at Rome’s Pontifical University of St. Thomas Aquinas in the early 1980s. Credit: Zofia Czubak/EWTN News
Then-Father Prevost studied at the Angelicum during what White called “the golden age of our canon law faculty.” The university’s canon law professors in the early ’80s helped Pope John Paul II prepare and edit the 1983 Code of Canon Law, which is still in effect today.
He said what is evident from the future pope’s thesis is that he learned a theory of obedience where “obedience is something exerted through the life of the mind, open to the truth of the faith, the truth indicated by the rule of life, and the will is to consent freely by understanding a shared truth the community wants to live together.”
The rector called it a balanced but “demanding version of obedience,” very respectful of people in the context of a shared set of goals based on the truths of the Catholic faith.
“So his Dominican vision of obedience, if I could put it that way, and his study as a canonist in the Augustinian friars, that’s something that probably is really deep in him and probably very helpful,” White noted.
The topic of Pope Leo XIV’s thesis on the prior general of the Augustinians later became of greater practical significance when then-Father Prevost was himself elected prior general in 2001, leading the order until 2013.
“It’s really interesting,” White noted, “how God prepared him for this kind of task of being a leader in the Catholic Church who’s respectful of [everyone].”
Katholischer Priester und Gläubige bei der Mundkommunion (Foto: Zum Profil von Mateus Campos Felipe
Mateus Campos Felipe, Unsplash)
Frauen, Diakone und Laientheolog:innen spielen in der katholischen Kirche längst eine bedeutsame Rolle. Doch stellen sie die Hierarchie grundsätzlich in Frage?
Das hierarchische Denken im Feld der römisch-katholischen Kirche ist schon seit langem in Bewegung, wenn auch nicht im Schwinden. Tabus fallen, die auch symbolisch die früheren Machtgewichte zwischen Laien und Priester im kirchlichen Feld bestimmten.
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ergriffen die Laien in der liturgischen Kommunion „barhändig“ – austeilend und empfangend – das „Allerheiligste“. Das war zuvor nur Priestern gestattet. In der Eucharistiefeier kamen Laien und Priester auch über die Änderung ihrer Zelebrationsrichtung (versus populum) tatsächlich auf „Augenhöhe“.
Weitere Relativierungen erfährt die priesterliche Position über den weitgehenden Wegfall der Priestersprache Latein. Das eschatologische Drohpotenzial der priesterlichen Predigten erlitt einen empfindlichen Plausibilitäts- und Geltungsverlust und auch darüber der Klerus einen kaum zu unterschätzenden Steuerungs- und Gewichtsverlust, indem Gott als unendlich Liebender zivilisiert wurde, sein Höllenfeuer erlosch und die Laien ihre Sündengeständnisse nicht mehr im Beichtstuhl deponierten.
Neue kirchliche Berufe – „Ständige Diakone“ und nichtgeweihte Laienberufe – bespielen schon seit Jahrzehnten Felder, die ehedem Priesterdömänen waren, und konfrontieren „die Kirche in geradezu exemplarischer Weise mit der Geschichtlichkeit ihrer eigenen Ämter“ (Rainer Bucher). Frauen sind (noch) nicht in das erneuerte Diakonenamt zugelassen, aber im „Ehrenamt“ der Kirche schon seit Jahren im Vormarsch, auch bei den Hauptamtlichen der Caritas.
Das Schwinden priesterlicher Präsenz und Macht im Alltag der Kirche täuscht aber darüber hinweg, dass das katholischesoziale Feld nach wie vor von einer Grammatik der hierarchischen Kombinatorik binärer Logiken („Codes“) geprägt ist. Von Feinheiten abgesehen, gelten im Blick auf dieses katholisch-kirchliche Feld die folgenden primären Menschen- und Körperklassifikationen: 1. Menschen werden klassifiziert nach „ungetauft/getauft“ („gefirmt/nicht-gefirmt/gefirmt“); 2. Getaufte werden klassifiziert nach „weiblich/männlich“; 3. Männer werden klassifiziert nach „beweibt/unbeweibt“ bzw. „verheiratet/unverheiratet“; 4. Unbeweibte werden klassifiziert nach „ungeweiht/geweiht“.
Das Monopol über die sakramentalen Heilsmittel
Diese binären Logiken sind hierarchisch kombiniert, woran sich bereits eine Spezifik des römisch-katholischen Feldes erkennen lässt: Mit dieser Kombinatorik wird etwas, was in anderen gesellschaftlichen Feldern als sinn- und bedeutungslos gilt, in etwas umgewandelt, was allen Ernstes sinn- und bedeutungsvoll sein soll. Denn mit diesen Klassifikationen oder Codes geht ein evaluatives bzw. devaluatives Moment einher:
Getauften werden prinzipiell höhere, wenn nicht exklusive Chancen der Zuteilung von Heilsprämien zugeschrieben als Ungetauften. Getaufte Männer werden höher geschätzt als getaufte Frauen. Letztere werden dadurch devaluiert, dass ihnen nicht die Konsumption aller sieben Sakramente erlaubt ist. Ich erspare mir hier Zitate, die auch auf der semantischen Ebene erhebliche Diskriminierungen von Frauen im Feld der Kirche belegen.
Für getaufte, aber beweibte bzw. verheiratete Männer ist der Zugang zur Karriere innerhalb der Hierarchie der Geweihten ebenso blockiert wie der Zugang zu nach Geschlechtern streng separierten asketischen Kreisen des römisch-katholischen Feldes. Der Zugang zu dieser Form der Intensivierung katholischer Frömmigkeit, etwa Ordensgemeinschaften, wurde freilich auch unbemannten Frauen erlaubt, was sie den unbeweibten Männern insofern ähnlich macht, als sie sich vom „reproduktiven Geschäft zwischen den Geschlechtern“ (Hartmann Tyrell) fernhalten.
Allein diejenigen Akteure, die getauft, männlich, unbeweibt und geweiht sind, haben im Prinzip den Zugangsschlüssel zum Monopol über die sakramentalen Heilsmittel, einen Schlüssel, der selbst sakramental bestimmt ist. Und nur dieser Kombinationsschlüssel ermöglicht ab der mittleren Weihestufe des Priesters den Zugang zu den bischöflichen Ehrenrängen und zu jurisdiktionellen Kompetenzen, schließlich auch zur papalen Top-Position der Jurisdiktionshierarchie (Presbyter – Bischof – Papst).
Ständige Irritationen
In dieser positionellen Grammatik des Feldes lassen sich jedoch Ungetaufte nicht wegdenken, wenn von Getauften die Rede ist, Frauen nicht wegdenken, wenn von Männern die Rede ist, Verheiratete nicht wegdenken, wenn von Unverheirateten die Rede ist und Ungeweihte nicht wegdenken, wenn Geweihte zur Sprache kommen.
Es sieht so aus, dass diese konfessionsspezifische Grammatik immer weniger überzeugen kann, die äußeren und inneren Relationen und Grenzziehungen des römisch-katholischen Feldes zu markieren. Zumal diese binären Logiken im „Feld der Macht“ – also im Verkehr mit den anderen gesellschaftlichen Feldern – kaum mehr von Relevanz sind und „ungläubiges Staunen“ hervorrufen. Erodiert diese hierarchische Kombinatorik binärer Positionslogiken nicht auch innerhalb des kirchlichen Feldes? Mindestens fünf Irritationen der positionellen Grammatik im katholischen Feld lassen sich hierfür anführen:
(1) Die Neuinterpretation der Position des (Ständigen) Diakons seit dem 2. Vatikanischen Konzil sorgt für Irritation im Ordo, d.h. in der Hierarchie der geweihten Ämter. Zu 100 Prozent getauft und männlich, zu gut 90 Prozent verheiratet, unterscheiden sich diese Diakone, wie Rainer Bucher schreibt, „von allen anderen Klerikern in der katholischen Kirche – sieht man von verheirateten Priestern in den unierten Ostkirchen oder konvertierten Protestanten ab“. Diakone sollen „dem Volk Gottes in der Diakonie der Liturgie, des Wortes und der Liebe dienen“ (Can. 1009 § 3 CIC). Die Ständigen Diakone sind Kleriker, aber ohne Eucharistievollmacht. Als Kleriker unterscheiden sie sich von den Laien, und bringen in dieser positionellen Zwittrigkeit im kirchlichen Feld das klerikale Positionsgefüge „in Bewegung“, freilich nur „auf einer niedrigeren Stufe der Hierarchie“ (Lumen Gentium 29.1).
(2) Noch in den 1950er-Jahren spielte die Kombination „getauft“ und „unverheiratet“ bei der Besetzung von Positionen der verbandlichen Caritas eine erhebliche Rolle, waren doch 57 Prozent der damals gut 100.000 Mitarbeitenden Ordensleute, also „unbemannt“ und „unbeweibt“. Auch auf Leitungspositionen der Caritas war lange Zeit die erweiterte Code-Kombination „männlich“ und „geweiht“ Bedingung. Doch hat sich im Zuge des expansiven Anbaus dieses Leistungsbereichs des katholischen Felds in den vergangenen Jahrzehnten schon die Relevanz der ersten binären Logik abgeschwächt: „ungetauft/getauft“. Bei der Besetzung von hauptamtlichen Stellen kommt die Caritas hierzulande ohne Ungetaufte gar nicht mehr aus.
Auch die Unterscheidung „weiblich/männlich“ scheint in ihrer faktischen Präferenzstruktur bei der Caritas umgekehrt, sind doch Frauen unter den inzwischen mehr als 700.000 Beschäftigten der Caritas hierzulande mit ca. 82 Prozent deutlich überrepräsentiert. Die anderen beiden Unterscheidungen („unverheiratet/verheiratet“; „ungeweiht/geweiht“) werden bei der Caritas ebenso irrelevant gesetzt. Sogar auf den Spitzenpositionen vieler Diözesancaritasverbände und des Deutschen Caritasverbandes haben getaufte – und freilich ungeweihte – Frauen Platz genommen und die geweihten Männer abgelöst.
(3) Seit der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre ist zu beobachten, dass getaufte Frauen, bemannt oder unbemannt und selbstverständlich ungeweiht, im kirchlichen Ehrenamt im Vormarsch sind und viele der vormaligen Positionen von getauften und ungeweihten, beweibten oder unbeweibten Männern mehrheitlich ersetzen – bis in bestimmte liturgische Vollzüge und bis in die Vorstände der Pfarrgemeinderäte hinein.
Im September 2024 wurden im Bistum Limburg 12 Pastoralreferent:innen beauftragt. (Foto: Marius Jacoby)
(4) Auch vor dem Hintergrund massiver Einbrüche bei den Priesterweihen wurde Ende der 1960er und in den 1970er Jahren ein neuer Beruf in der pastoralen Arbeit eingeführt, für den die feldspezifische Kombinatorik von „weiblich/männlich“, „unverheiratet/verheiratet“ und „ungeweiht/geweiht“ außer Kraft gesetzt wurde. Laientheolog:innen stellen die Grammatik der kirchlichen Hierarchie durch die Einführung einer neue Unterscheidung, nämlich „theologisch unqualifiziert/qualifiziert“, in Frage. Inzwischen (2023/24) erreichen auch unter den „Laientheologen“ die Pastoralreferentinnen einen ähnlichen Anteil (1.479) wie ihre männlichen Kollegen (1.553), und zusammen mit der älteren Berufsgruppe der Gemeindereferent:innen, die traditionellerweise einen Überhang von Frauen kennt (2023: 3.181 zu 863), dominieren die Frauen (2023: 4.660 zu 2.416) unter diesen beiden Berufsgruppen von Laien im kirchlichen Feld mit 66 Prozent.
Wenn in der alltäglichen Vergangenheit die Kleriker nicht nur das sakrale, sondern auch das studierte – das gelehrte – katholische Christentum repräsentierten, ist zumindest dieses Monopol auf das kulturelle theologische Kapital mit den „Laientheolog:innen“ wohl irreversibel in Bewegung geraten, auch wenn der Run auf das Studium der Theologie an den elf theologischen Fakultäten in Deutschland erheblich eingebrochen ist. Unter den professoral Lehrenden finden sich dort übrigens noch weniger Frauen (ca. 20%) als auf den sogen. „mittleren“ und „oberen“ Führungspositionen an den kirchlichen Ordinariaten bzw. Generalvikariaten in Deutschland.
(5) Spätestens seit 2018 überlagern rein quantitativ ungeweihte Männer die geweihten Männer in den „oberen“ Führungspositionen in den deutschen Ordinariaten und Generalvikariaten. Sahen sich noch im Jahr 2013 83 ungeweihte Männer in den oberen Führungspositionen 108 Geweihten gegenüber, kehrte sich diese Dominanz regelrecht um: 2023 stehen mit 106 oberen Führungskräften mehr als doppelt so viele männliche Laien 49 Klerikern in diesen Spitzenpositionen gegenüber. Nimmt man noch die Frauen hinzu, die seit gut zehn Jahren programmatisch in die oberen Leitungsposition der bischöflichen Verwaltungen in Deutschland platziert wurden, haben wir dort inzwischen ein Verhältnis von knapp einem Viertel Klerikern zu drei Vierteln Laien.
Inzwischen besetzen sogar mehr Frauen (59) als Kleriker (49) Positionen der „oberen Leitungsebene“ in den Ordinariaten bzw. Generalvikariaten der deutschen Bistümer. Unter den mittleren Führungskräften stellen die männlichen Laien mit 329 Personen sogar rund das Zehnfache der Kleriker (32). Frauen stellen das Sechsfache der Kleriker in diesen mittleren Führungspositionen. Zusammen mit den 190 Frauen macht der Laienanteil auf der mittleren Führungsebene 94 Prozent aus.
Mittlerweile sind Frauen auch in kooperativen Modellen mit dem Generalvikar in der Leitung der deutschen Generalvikariate bzw. Ordinariate vertreten und mit Beate Gilles hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) eine Generalsekretärin: auf einer Position, die vorher Prälaten, also geweihte Männer, eingenommen hatten. Unter Papst Franziskus wurden Schwester Simona Brambilla an die Spitze des vatikanischen Ordensdikasteriums, Schwester Nathalie Becquart als Untersekretärin des Synodenrates und Schwester Raffaella Petrini als Generalsekretärin des Governatorats der Vatikanstadt berufen.
Hierarchie in Bewegung?
Die für das katholisch-kirchliche Feld typische Differenzierung und Hierarchisierung von bestimmten Menschen- und Körpersorten ist tatsächlich in Bewegung geraten. Ungetaufte, weibliche, verheiratete und ungeweihte „Wesen“ scheinen das katholisch-kirchliche Feld zu erobern. Das römisch-katholische Feld wird an allen Punkten seiner binären Unterscheidungen irritiert, von der Ausschlussseite dieser Leitdifferenzen gewissermaßen „unterspült“.
Sowohl in den pastoralen Funktionsbereichen als auch in den seelsorglichen und diakonischen Leistungsbereichen haben sich immer mehr vielfältige professionelle Unterscheidungen anderer gesellschaftlicher – sozusagen „weltlicher“ – Felder eingeschrieben. Diese funktionalen Logiken anderer Felder, die das Feld der Kirche durchziehen und durchdringen, es gestalten und prägen, geraten in Spannung zu der überkommenen spezifischen Logik des kirchlichen Feldes und seinen traditionellen Unterscheidungen.
Schaut man genauer hin, ist für die Euphorie von Laien jedoch kein Anlass. Denn ihre durchaus vermehrte Positionierung folgt nach wie vor der das römisch-katholische Feld bestimmenden Grammatik. Den Priestern beider Hierarchien des kirchlichen Feldes, dem Klerus der mittleren und höheren Weihe- und der unteren Jurisdiktionsstufung, ist es bislang erfolgreich gelungen, den Zugang zur „bevollmächtigten“ Verwaltung der feldspezifischen sakramentalen Heilsmittel zu schließen.
Die Unterscheidung „ungeweiht/geweiht“ bzw. „profan/sakral“ ist hierbei leitend. Sie bedeutet, eine Selektion und einen Ritus der Trennung durchlaufen zu haben, einer Trennung „nicht etwa von denen, die ihn noch nicht durchlaufen haben, sondern von denen, die ihn unter gar keinen Umständen durchlaufen werden“ (Pierre Bourdieu). Bestimmte Positionen werden nach wie vor als – wortwörtlich – „theologisch zwingend“ mit der Sakralsphäre verbunden definiert. Diese Verknüpfung gilt erst recht für die Besetzung der kirchlichen Spitzenämter, der Bischöfe, Kardinäle und der Position des Papstes.
So kann alles, was als profan definierbar ist, Laien – selbst Frauen und bei der Caritas auch Ungetauften – überlassen werden, nicht nur wenn sie unbemannt sind. Damit wird aber auch zum Ausdruck gebracht, die Verwaltung und Spendung von Sakramenten, von Mitteln zur Erlangung der Heilsgüter, als das Zentrum des kirchlichen „Selbstvollzugs“ (Karl Rahner) zu sehen. Dies liegt zugleich auf einer historischen Linie der Spiritualisierung der Kirche, die sich seit dem 19. Jahrhundert als Gegenprozess zur politischen Demokratisierung verfolgen lässt. Um dieses spirituell-institutionelle Zentrum herum wird die jederzeit reversible, faktisch aber wachsende Anlagerung profaner Elemente zugelassen, solange sie das Zentrum zu stabilisieren vermögen und nicht basal tangieren.
Dass Nichtkleriker und nun zunehmend sogar bemannte und unbemannte Frauen in kirchliche Führungspositionen gelangen und sogar in der päpstlichen Kurie Ordensfrauen, mag in der massenmedial bestimmten Aufmerksamkeitsökonomie als spektakulär erscheinen, liegt aber ganz auf der bisherigen Linie der sekundären Stabilisierung der Sakralhierarchie. Mit solchen Hirten- oder „Schäferspielen“ (Bourdieu) erfolgt jedenfalls kein irreversibler Eingriff in die sakral-institutionelle Positionsstruktur. Insofern haben wir hier interessante Beispiele dafür, dass Traditionen „nur überleben“ können, „wenn sie sich dauernd an veränderte Umweltbedingungen anpassen, etwa durch Interpretation vorhandener oder durch die Einfügung neuer Elemente“ (Helmut Zander): Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um Beispiele radikaler Innovationen, sondern allenfalls um Transformationen.
Allein diejenigen, die über den kumulierten Code der vier Unterscheidungen auf der Haben-Seite verfügen, also getauft, männlich, unbeweibt und geweiht sind, besitzen den Zugangsschlüssel zum sakramentalen Verwaltungsmonopol. Nach wie vor. Der sakra(menta)le Hauptbau bleibt für alle anderen nur auf der Empfängerseite geöffnet. Seine als göttlich vorgegeben definierte Hierarchie wird für sie nicht um- oder gar neugebaut. Sie ist bloß in Bewegung, weil ein- und angebaut wird – Baustellen zur Euphemisierung der Laien und zur sekundären Stabilisierung des klerikalen Hauptgebäudes.
Ein Rückzugsgefecht?
Dass es sich bei der seit langem beobachtbaren Verteidigung der feldspezifischen Grammatik hierarchischer Differenzierung und seiner grundlegenden Klassifizierung nach Klerus und Laien, insbes. Klerus und Laiinnen, um ein – metaphorisch gesprochen – klerikales Rückzugsgefecht handelt, dem eine Niederlage droht, halte ich für unwahrscheinlich.
Die Tatsache, dass Frauen – trotz jahrzehntelanger Forderungen – nach wie vor der Zugang zum Diakonat verwehrt wird, ist ein wichtiger Indikator für die Unwahrscheinlichkeit von Innovationen im kirchlichen Feld, dessen zentrale Akteure mit der jahrhundertelangen Trennung von Sexualität und Kult im Sinne der Unterscheidung von „unrein/rein“ bzw. „weiblich/männlich“ sozialisiert wurden. Wenigstens die rituelle Eingeschlechtlichkeit soll erhalten bleiben. Es fällt schwer, die Wahl von Kardinal Robert F. Prevost zum neuen Papst Leo XIV. nicht auch als ganz auf dieser Linie liegend zu interpretieren. In der Zulassung von Frauen zur Sakralhierarchie sah er zwar eine mögliche Problemlösung, doch eine solche mit noch größeren Folgeproblemen.
Schließlich wollen auch die meisten Reformgruppen zwar die Zugänge zu den Weiheämtern verändern, nicht aber die grundlegende Unterscheidung von Klerus und Laien. Selbst heterodoxe Akteure wie Paul Zulehner, die von einer verbunteten „Taufberufungskirche“ schwärmen und die Bezeichnung „Laie“ als „ekklesiologisches Unwort“ canceln wollen, verschieben den Zusammenbruch der positionellen Grammatik der katholisch-kirchlichen Feldes auf den Sanktnimmerleinstag: „Der Weg zu einer Kirche des Volkes Gottes, wie sie das II. Vaticanum ‚beschlossen‘ hat, ist noch sehr weit und beschwerlich“.
Auf Veränderung drängt jedoch, der aktuellen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU 6) zufolge, die Masse der katholischen Frauen und Männer. 90 Prozent von ihnen fordern zum Beispiel, dass Führungspersonen der Kirche durch die Kirchenmitglieder demokratisch gewählt werden können. Die Mehrheit der Kirchenmitglieder hierzulande scheint sich somit auf einer heterodoxen Feldposition zu bewegen. Woran liegt es, dass sie und Kirchenreformer:innen sich mit ihren Überzeugungen nicht durchsetzen können?
Der Schlüssel zu Erklärung des Misserfolgs der heterodoxen Akteure im Kirchenkampf wird man – folgt man einer von Pierre Bourdieu gelegten theoretischen Spur – einerseits in der Beharrungskraft der orthodoxen reformfeindlichen Kräfte und ihrem Drohpotential – z.B. mit Kirchenspaltung, Häresievorwürfen und der Kürzung finanzieller Mittel – und andererseits in der fragmentierten Positionierung der Heterodoxen zu suchen haben. Ihnen steht eine vergleichsweise geschlossene und international vernetzte Priesterschaft entgegen, die an ihren durch die Weihe zugeschriebenen ontologischen Sonderstatus tatsächlich glaubt und sich darin vor den Augen der Laien wechselseitig bestätigt und von diesen legitimieren lässt – nicht zuletzt bei den Riten der Priesterweihe oder jüngst im Kontext der Papstwahl. Die aus dem „Konklave“ Ausgeschlossenen bestätigten in einer Art von sekundärem Plebiszit den Pontifex maximus und seine hierarchische Gefolgschaft.
Diese und andere Formen der Kollaboration von Laien bei der Legitimierung und Stabilisierung des Status quo sind nicht zu unterschätzen, wenn etwa im neuesten Bericht über Frauen in kirchlichen Führungspositionen das Postulat zu lesen ist, dass eine Frau, wenn sie vom Bischof „als seine Stellvertreterin zu Gesprächen in Gremien, Gemeinden, Verbänden oder als seine Repräsentantin“ gesandt werde, dort „ebenso anzuerkennen“ sei „wie ein Weihbischof oder der Generalvikar“. Die Sakralhierarchie zuckt vielleicht und vibriert, aber sie kollabiert nicht. Sie bewegt sich immer wieder neu in ihrer singulären Pracht.
Der vorliegende Essay ist eine bearbeitete Fassung des Vortrags des Autors „Hierarchie in Bewegung? Neue Strukturen in der katholischen Kirche. Möglichkeiten und Grenzen“ im Haus am Dom (Frankfut am Main) vom 22. März 2025.
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Man kennt das aus dem Garten: Wer viel Mühe in die Pflege und das Gedeihen eines Baumes steckt, will irgendwann Früchte ernten. Erste Einblicke, wie es um die Früchte des 2019 "gepflanzten" Synodalen Weges inzwischen bestellt ist, gab es bei der vierten Sitzung des Synodalen Ausschusses am vergangenen Wochenende in Magdeburg. Dort wurden Ergebnisse einer Evaluation vorgestellt, an der sich bislang 19 der insgesamt 27 Bistümer beteiligt haben. Im Zentrum stand die Frage, ob und inwieweit die beschlossenen Handlungstexte bereits in der Praxis der Bistümer greifen.
Zur Erinnerung: Insgesamt 15 Papiere verabschiedete der Synodale Weg in den vergangenen Jahren mit den nötigen Zweidrittelmehrheiten aller Anwesenden wie der Bischöfe. Dazu gehören einmal fünf Grundsatzpapiere, drei davon zu den zentralen Themen Frauen, Macht und Priester. Beschlossen wurden überdies zehn Handlungstexte. Drei davon – zur lehramtlichen Neubewertung von Homosexualität, zum Pflichtzölibat und zum Zugang für Frauen zu sakramentalen Ämtern – wurden als Bitten um Prüfung an den Vatikan adressiert. Antworten aus Rom gibt es bislang nicht.
Höherer Frauenanteil
In der ersten Evaluationsrunde, eine zweite startet Ende Mai, wurden in den vergangenen Monaten die Erfahrungen zu zunächst vier Handlungstexten abgefragt: "Verkündigung des Evangeliums durch beauftragte Getaufte und Gefirmte in Wort und Sakrament", "Einbeziehung der Gläubigen in die Bestellung des Diözesanbischofs", "Zölibat der Priester – Bestärkung und Öffnung" und "Segensfeiern für Paare, die sich lieben". Bei Letzterem wurden nur ZdK und DBK befragt und festgehalten, dass eine entsprechende Handreichung inzwischen von der Gemeinsamen Konferenz verabschiedet wurde.
Zu den anderen Ergebnissen: Alle 19 Ortsbischöfe, die sich an der Rückmeldung beteiligten, gaben an, dass sie im Verkündigungsdienst eine Erhöhung des Frauenanteils und eine größere Vielfalt angestrebt haben. Als umgesetzte Beispiele wurden etwa genannt eine Initiative Frauenpredigtgruppe sowie Beauftragung von haupt- und ehrenamtlichen Frauen im Beerdigungsdienst. Als Hindernisse wurden unter anderem benannt: geltendes liturgisches Recht, fehlende Erfahrung/Akzeptanz bei Gottesdienstbesuchern, Bereitschaft zu Übernahme solcher Dienste nicht überall hoch, fehlende Ressourcen zur Begleitung der Ehrenamtlichen sowie die Kultur im Bistum.
Mehr Einbezug von Laien
84 Prozent gaben an, dass in ihrem Bistum die Beauftragung von Laien zur Mitwirkung in der Leitung von Pfarreien entsprechend der kirchenrechtlichen Vorgaben geprüft wurden. 53 Prozent gaben an, dass Laien in ihrem Bistum zur Mitwirkung bei der Leitung von Pfarreien beauftragt wurden. Als Hindernisse wurden unter anderem benannt: konträre Einschätzung von Bischof, der Beteiligung ausdrücklich wünscht, und dem Ortspfarrer, der dies ablehnt; Sehnsucht der Gläubigen nach Pfarrer bleibe hoch; hohe Belastung, wo Ehrenamtliche in der Pfarrleitung sind.
Bei der Einbeziehung von Gläubigen bei der Bestellung eines neuen Bischofs gebe es in sechs Bistümern "Erfahrungswerte". In mehreren Bistümer gebe es Planungsüberlegungen. Mit Blick auf den Umgang mit suspendierten oder dispensierten Priestern wurden die Bischöfe von der Evaluationsgruppe gefragt, ob sie einen intensiven Austausch mit ihnen pflegten: 47 Prozent antworteten mit Ja, 53 Prozent mit Nein.
"Einiges auf dem Weg"
In der anschließenden Debatte wurde deutlich, dass die Zahlen nur ein Indikator für den Grad der tatsächlichen Umsetzung sind. Beifall fand der Wunsch von Hamburgs Erzbischof Stefan Heße, dass es gut wäre, wenn es eine Plattform mit erfolgreichen Beispiele für gelungene Umsetzungen und Projekte gäbe, auf der man sich informieren und dann aber auch darüber in Austausch kommen könnte.
Die Kommissionsvorsitzende Birgit Mock, die mit dem Würzburger Bischof Franz Jung die Evaluation leitet, bilanzierte: "Durch das, was wir hier beispielhaft sichtbar gemacht haben, sehen wir, dass einiges auf dem Weg ist." ZdK-Vizepräsident Thomas Söding formulierte es so: "Es ist nicht die große Revolution, die ausgebrochen ist. Aber es passiert etwas."
Synodaler Weg erreicht junge Generation nicht
Zugleich formulierte der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, was ihm doch einige Sorgen und Kopfzerbrechen bereite: Aus der nichtkirchlichen Außensicht werde das Ganze durchaus positiv wahrgenommen, weil sich die katholische Kirche in Deutschland um Reformen bemühe. Allerdings müsse man ehrlicherweise auch feststellen: "Die jüngere Generation reagiert nicht auf das, was wir hier beschließen. Es ist eher Seelsorge für die Älteren und Alten, was wir hier machen." Das Tun und die Beschlüsse des Synodalen Weges und seiner Nachfolgegremien seien zwar wichtig, betonte Overbeck, hätten aber nicht unbedingt zu einer signifikanten Steigerung der Teilhabe beigetragen.
Was tun? Der Synodale Markus Leitschuh brachte es in ein Bild: "Wir haben hier wunderbare Teebeutel gepackt. Aber die brauchen jetzt Wasser, um ihre Wirkung zu entfalten."
Der Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des Reformprojekts Synodaler Weg zur Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland. Er soll unter anderem die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem neuen Gremium wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben.
For decades, the story of Christianity in the United Kingdom followed a predictable arc—declining church attendance, rising secularism and increasingly empty pews. The 2021 census confirmed a historic shift, with fewer than half of people in England and Wales identifying as Christian for the first time.
But new data from the Bible Society challenges the assumption that Christianity is on an irreversible downward slope. According to The Quiet Revival, a nationally representative study conducted with YouGov, monthly church attendance has risen from 8% in 2018 to 12% in 2024. That’s an increase of 56%—from 3.7 million to 5.8 million adults—and the growth is being driven largely by Gen Z.
Among 18- to 24-year-olds, monthly church attendance has quadrupled in six years—from 4% in 2018 to 16% in 2024. Young men in particular are leading the shift: 21% now attend church regularly, up from just 4%. That makes them more likely to attend than any age group besides seniors.
The rise appears to be more than a short-term anomaly. One-third of churchgoers are now under 35, compared to just 14% in 2018. The churchgoing population is also more diverse than it was six years ago. Among 18- to 54-year-olds, 32% of regular attenders are from ethnic minority backgrounds. Denominationally, the landscape is shifting as well: Anglican affiliation among young adults is declining, while Catholic and Pentecostal representation is growing.
These trends are mirrored by increased engagement with spiritual practices. Sixty-seven percent of churchgoers read the Bible weekly, up from 54% in 2018. Forty percent of 18- to 24-year-olds say they pray monthly, and more than a third say they’re interested in learning more about the Bible. This group also reports higher levels of belief in God and a stronger emotional connection to their faith than other generations.
Mental health may also be a factor. The report found that young churchgoers report higher levels of life satisfaction and lower rates of anxiety than their non-churchgoing peers. Among 18- to 34-year-old women, 63% of non-churchgoers say they frequently feel anxious or depressed. Among churchgoers in the same group, that figure drops to 42%. Churchgoers also report feeling more connected to their local communities and are more likely to volunteer, donate to charities and participate in civic life.
However, the report also highlights gaps. While interest in Scripture is growing, one-third of young churchgoers say they lack confidence in interpreting the Bible or talking about it with others. Many report that media and cultural narratives challenge their faith and that they find parts of the Bible difficult to reconcile. At the same time, those who identify as Christian but don’t attend church or engage with spiritual practices report lower well-being than both active Christians and those with no religion.
The Quiet Revival isn’t centered on a particular denomination, movement or leader. The data shows broad-based growth across traditions and demographics. What’s clear is that Gen Z is engaging with faith in new ways—and in greater numbers than most expected. In one of the most secular regions of the world, a generational shift is quietly taking shape.
(RNS) — Now that the Roman Catholic Church has a new pope, the papabili — the roster of Catholic cardinals who were considered prime candidates for the position — will recede into the background, at least for most of us. As a journalist with reason to watch the process closely, I discovered things about the other contenders that will stick with me long after the conclave itself is a memory. I was impressed and even moved by the wide and deep experiences of its cardinal princes, which merits recognition despite their nonelection.
Here are some erstwhile papabili I will not soon forget:
Cardinal Fridolin Ambongo Besungu
Ambongo’s identification with his continent is manifold; and, it struck me, as early as it could get. His father was a rubber tapper with 11 children to feed. When I threw “rubber tapper” and “children” into Google, it produced a 1904 photograph of a slave in the Belgian Congo staring at a hand and foot of his daughter, which had been amputated because he failed to meet quota.
The extraction of natural resources is a defining narrative of the land where Besengu, archbishop of Kinsasha, is spiritual leader to more than 6 million Catholics. When we in the developed (that is to say, mined-out) countries talk about the environment, we may think about global warming or disappearing species. In Congo, the immediate environment and its treatment are both the hope of the nation and its curse: The eastern part of the country is trapped in a seemingly endless war, involving surrounding countries and more than 100 militias, to determine who controls (among other things) the mineral that makes our cellphones run.
Cardinal Luis Antonio Tagle
My favorite memory of Tagle’s candidacy will be the video of “Chito” warbling a karaoke version of John Lennon’s “Imagine.” Filipinos have more fun, but for Tagle, a world-class scholar, fun was a spiritual asset: A “theologian without humor produces arid, lifeless theology,” he once wrote. “A sense of humor allows you to let go in God.”
The grace in that gift came home to me as I read about Tagle’s time as a graduate student in Washington. Outside of any pastoral obligation, he volunteered at one of Mother Teresa’s facilities, aiding men dying from AIDS and talking to families crippled by shame at their sexual orientation: “One of our jobs,” he said, “was to tell the family when a seropositive person was going to die. We helped them with our prayers and then, when the patient died, we took care of laying out the body.” Sometimes, he wrote, the families refused to see their children until they were no longer alive.
Cardinal Pierbattista Pizzaballa
Pizzaballa, the Latin Patriarch of Jerusalem, has given his life over to one of the most infuriating and intractable theaters of modern geopolitics, the “Holy Land.” His physical bravery was on display when he offered to trade himself for the Hamas hostages; his moral courage, in his excoriation of the Israeli offensive.
Prior to the current catastrophe, he has been able to play the honest broker, offering a frank — and to me, unusual — assessment of the personal cost: “My office then involves a lot of loneliness. If you want to keep yourself free, especially in such a small setting, you also have to be alone. When you have responsibilities … the interpersonal relationships … change. You often suffer, and sometimes you are also forced to disappoint people you love or hold in esteem. You have to take that into account.”
Cardinal Péter Erdő
Erdő was sometimes reduced to a shorthand description: a conservative aligned with authoritarian Hungarian President Victor Orbán (who encouraged that caricature when he bemoaned the church’s failure to make a pope of his countryman, Tamás Bakócz — in 1513). But Erdő’s steadfastness in his interpretation of the faith was in fact forged in Eastern European history, both recent and ancient. Asked about his childhood, he picked a memory from 1956: “It’s not every day that one’s family home is destroyed,” as Soviet tanks did his, when the USSR crushed the 1956 Hungarian uprising.
The Hungarians had expected Western aid in the rebellion, and it had not arrived. He noted that this was only the latest iteration of a centuries-old Hungarian experience “of being abandoned and betrayed by the West, which they had wanted to defend, and to which they felt they belonged.” It reminded me of the kind of eternal present Americans occupy, where the right to worship (or, for that matter, not to worship) is taken for granted: As a draftee in Hungary’s Soviet-aligned army, Erdő also recalled, he could have been punished for carrying a rosary, so he learned to count the mysteries out on the 10 holes in the barrel of his Kalashnikov.
Cardinal Pietro Parolin
Widely declared the most boring of the papabili, this top Vatican official, diplomat and early papal front-runner collected descriptors like “deliberate,” “poker-faced” and “phlegmatic.” The only instance I found when he dropped his guard was last September, when he was scheduled to accompany Francis to Indonesia. Instead, he was in Schiavon, the tiny northern Italian town where he was born, celebrating his mother’s funeral Mass.
Ana Parolin had lived to be 96. Her husband, Luigi, had died 60 years earlier in a car accident. Ana had fallen in love with Luigi, her son said at her funeral, when she heard him praying. “Which is not the way things happen today,” Parolin said. Now, the son told a congregation of childhood friends and church members, “they meet again … in an embrace that no one will ever be able to dissolve, and which will last for eternity.” And Parolin wept.
One more thought, for the winner:
We’ve learned a tremendous number of remarkable things about the first American pope. I have a favorite quotation. In a eulogy for a fellow Augustinian in 2013, then-Father Robert Prevost opened: “Mother Teresa once said, ‘We cannot do great things in life. Only small things with great love.’ This may or may not be true, but we have certainly had the privilege of seeing some great things in the life of Father Ted Tack.”
I love this. Many people quote Mother Teresa; very few would be thoughtful and confident enough to add a proviso like “This may or may not be true.” The man is now the pope. It should be an interesting trip.
(David Van Biema is a writer and reporter on religion whose coverage of the papacy began with Pope John Paul II. The views expressed in this commentary do not necessarily reflect those of Religion News Service.)
There’s a growing trend in modern Christianity that sounds spiritual on the surface but quietly reshapes the foundation of faith itself. It’s subtle. It’s common. And it goes something like this: “I just didn’t feel God in that.”
Maybe it’s said after a church service. Maybe after a tough prayer session or a dry Bible reading. Maybe it’s just shorthand for spiritual disinterest. But behind that sentence is a dangerous assumption—that God’s presence or truth is somehow tethered to our emotional state.
When feelings become the filter through which we evaluate our faith, worship and understanding of God, something sacred gets warped. We start to follow our hearts instead of Scripture.
Jen Wilkin, a respected Bible teacher and author, has spent years warning against this emotionalized approach to God.
“Our feelings are real, but not reliable,” she said. “If we want to feel deeply about God, we must learn to think deeply about God.”
That statement cuts through a lot of the noise around “authentic spirituality.” Modern Christian culture often elevates emotional experience as the ultimate marker of connection with God. But Wilkin insists that anchoring faith in feelings—no matter how sincere—won’t produce the kind of durable belief that withstands hardship or doubt.
“The second thing I got backwards in my approach to the Bible was the belief that my heart should guide my study,” Wilkins said. “Letting my heart guide my study meant that I looked for the Bible to make me feel a certain way… I wanted it to give me peace, comfort or hope. I wanted it to make me feel closer to God.”
It’s a common impulse. We want Scripture to meet us emotionally. But if we only open our Bibles looking for a vibe, we risk treating God’s Word like a self-help book rather than divine truth. And that has consequences. When feelings become the foundation of our spiritual life, faith becomes fragile—easily shaken when God feels distant or when suffering makes emotions unreliable.
Tim Keller put it bluntly: “If your god never disagrees with you, you might just be worshiping an idealized version of yourself.”
That quote exposes the root of the issue. A feelings-led faith often mirrors our own desires, expectations and emotional patterns. It subtly reshapes God into a more comfortable version of ourselves. And eventually, that version of God lets us down.
Jackie Hill Perry also addressed this dynamic head-on.
“Discipleship requires death to self,” she said. “But when your faith is driven by how you feel, you will never crucify anything that brings you comfort—even if it’s killing you spiritually.”
That’s the slow erosion of emotionalized faith—it gives you permission to avoid discomfort, dodge conviction and ultimately reject transformation. It becomes less about surrender and more about self-preservation.
“It is not coincidental that a lack of discernment and a neglected Bible are so often found in company,” Wilkin said.
When the Bible becomes secondary to emotion, discernment fades. And without discernment, we start chasing whatever feels spiritual instead of what is actually true. Worship becomes about atmosphere. Conviction is confused for shame. And obedience becomes optional.
“Knowing who God is matters to us. It changes not only the way we think about Him but the way we think about ourselves,” Wilkin said. “The knowledge of God and the knowledge of self always go hand in hand.”
That’s the invitation on the other side of all this—not just a faith that survives hard seasons, but a faith that actually transforms you. Because when your theology is shaped by truth instead of temperament, your identity and your intimacy with God begin to align.
A faith built on emotion might work fine in the good times. But when life unravels—when the worship high fades, when prayer feels unanswered, when God feels silent—that kind of faith crumbles. If the presence of God is only real when you feel Him, then your spirituality is on a timer. But if you’ve trained your heart to follow your mind—if you’ve studied God’s character, internalized His promises and disciplined yourself to trust Him when it’s hard—that’s where faith grows roots.
If you’ve realized your faith has been largely driven by how you feel, that’s not a reason to feel guilty. It’s an invitation to something better. Start by opening your Bible—not to feel something, but to learn something. Choose to trust Scripture even when it doesn’t immediately comfort you. Engage your mind, not just your mood. Ask God to shape your understanding of Him, not just your experience of Him.
Don’t confuse emotional connection with spiritual maturity. The presence of God is not defined by your feelings. It’s defined by His promises. That kind of truth doesn’t waver; it holds.
I’ve been engaged for over a year now, and I’ve gotten used to the usual questions: “What’s the date?” “Where’s the wedding?” “Is there an open bar?” But the one that still catches me off guard comes from fellow Christians: “So… why don’t you guys just move in together before the wedding? You know, test the waters.”
Ah yes, the IKEA-relationship model—assemble it yourself, see what breaks, return what doesn’t work.
On the surface, it makes sense. You test-drive a car before you buy it, right? Shouldn’t you do the same with marriage? But here’s the problem: people aren’t Hondas. And compatibility isn’t just about who hogs the covers or leaves dishes in the sink.
As tempting as it is to cohabitate before the vows, living together before marriage doesn’t just invite logistical headaches—it also invites spiritual compromise. Not because sharing rent is inherently evil, but because we’re not just physical beings. Our relationships—especially the romantic ones—are spiritual battlegrounds. And when you move in together before you’re ready to make a lifelong commitment, you might be building intimacy on a shaky foundation.
Temptation is one of the most obvious issues. No, cohabitation isn’t automatically sinful. But the setup? Pretty ideal for sin to creep in. You’re spending long hours alone. You’re emotionally attached. You’re physically attracted. Add Netflix and no accountability and you’re basically daring yourselves to fail.
Jeremiah 17:9 reminds us that the heart is deceitful. That means we’re really good at convincing ourselves things are fine even when they’re slowly unraveling. We say things like, “We’re mature.” “We’ve set boundaries.” “We pray together.” And yet, studies—and, let’s be honest, personal experiences—show over and over that cohabitation makes purity harder, not easier.
Ephesians 5:3 doesn’t say, “Try not to be sexually immoral.” It says there shouldn’t even be a hint of it. Living together might not be sex itself, but it’s definitely not a hint-free arrangement.
So ask yourself: Is this decision making us more like Jesus? Are we honoring each other and our future marriage? Would we recommend this to someone we’re discipling? Honest answers will tell you more than any pros/cons list ever could.
Sex is not a compatibility test. It’s not a reward for being “serious” or “almost married.” It’s not a helpful sorting mechanism for figuring out who you want to spend forever with. It’s sacred. God designed it to function in the context of covenant, not curiosity. Genesis 2:24 says a man leaves his family, clings to his wife, and the two become one flesh. That’s a three-step process. Skipping straight to step three without the covenant commitment in place cheapens something God made to be powerful, vulnerable and holy.
And let’s be real: engagement is not marriage. It’s a plan, not a promise. I’ve seen enough weddings called off to know that a ring doesn’t guarantee anything. If you’re not married, you’re still auditioning—which makes living together less of a safe space and more of a pressure cooker.
People think moving in together will give them insight into compatibility. But the truth is, compatibility is revealed more through conversations than cohabitation. It’s found in how you handle conflict, how you talk about your dreams, how you pray, serve, forgive and grow together.
A strong relationship is rooted in friendship, not friction. You don’t have to share a bathroom to figure out if someone’s trustworthy. You have to see them under pressure. See them love people they disagree with. Watch how they treat waiters and parents and children. That’s compatibility. That’s character.
And let’s not forget the bigger question: is this relationship helping you glorify God? Because more than fun, more than sex, more than shared streaming passwords, that is the goal.
This isn’t about shame. It’s about vision. God’s design for sex, love and marriage isn’t about arbitrary rules—it’s about our good. It’s about building something strong, holy and lasting. Living together before marriage might seem like a shortcut, but shortcuts often lead to dead ends.
So no, we’re not moving in together. Not because we’re prudish or out of touch—but because we want more than just a successful wedding. We want a marriage that reflects Christ. And we believe that starts before we ever share a roof.
vbw-Geschäftsführer Bertram Brossardt ergänzte: "Ostermontag, Pfingstmontag, zweiter Weihnachtsfeiertag – da sind meine Kollegen aus Frankreich und Italien regelmäßig verblüfft, dass wir da freihaben." Einen Tag davon zu streichen, "würde der deutschen Wirtschaft viel bringen und die Arbeitnehmer nicht stark belasten", so Brossardt. Europaweit habe Deutschland im Vergleich mit den Nachbarländern die meisten Feiertage.
Der Wirtschaftsverband begründet seine Forderung nach wieder mehr und längerer Arbeit mit der schwächelnden deutschen Wirtschaft – und flankiert sie mit Zahlen der Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) von 2023. Demnach habe Deutschland die kürzesten Jahresarbeitszeiten weltweit. 2023 arbeitete ein Arbeitnehmer in Deutschland laut OECD durchschnittlich
1.343 Stunden. Das seien 92 Stunden weniger als in Österreich, 186 Stunden weniger als in der Schweiz und 391 Stunden weniger als in Italien, so die vbw-Spitze.
"Am ehesten Pfingstmontag"
Als am ehesten verzichtbar bezeichnete Brossardt den Pfingstmontag.
Bei einer Streichung als Feiertag müssten aber auch alle Bundesländer mitmachen. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte sich zuletzt gegen eine Streichung gesetzlicher Feiertage ausgesprochen.
In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Berlin und Hessen gibt es laut dem Deutschen Gewerkschaftsbund mit zehn Feiertagen bundesweit die wenigsten, im Saarland, in Baden-Württemberg und Bayern mit zwölf die meisten. In manchen Regionen Bayerns gibt es demnach sogar 14 Feiertage.
Der frühere Generalsekretär der Peruanischen Bischofskonferenz, der aus Deutschland stammende Bischof Norbert Strotmann, dämpft Reformerwartungen an den neuen Papst Leo XIV. Beide kennen sich aus der Zeit Leos in Peru, unter anderem als Bischof von Chiclayo. "Ich erwarte nicht, dass er auf regionale Reformwünsche eingeht", sagte Strotmann dem Internetportal kirche-und leben.de (Dienstag). "Er hat – zum Beispiel mit Blick auf die Bischofskonferenz seines Heimatlandes USA – erlebt, wie schwierig es ist, konservative und progressive Strömungen zusammenzubringen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Schritte geht, die ihn die Unterstützung eines Viertels oder Drittels der Gläubigen kosten."
"Eher könnte er die Kirche auf ihre Kernkompetenz zurückführen, auf die Evangelisierung, auf den Glauben an Gott und Jesus Christus und was daraus an konkreten Taten für die Menschen folgt", sagte Strotmann. Der deutsche Ordensmann aus dem westfälischen Hörstel hatte das Bistum Chosica in Perus Hauptstadt Lima von 1997 bis 2023 geleitet.
"Weder rechts noch links"
"Ich würde ihn weder rechts noch links einordnen, auch nicht intro- oder extrovertiert", sagte der Bischof. "Er hat Mathematik studiert, ehe er bei den Augustinern eintrat, und ist polyglott. Ich würde ihn pragmatisch charakterisieren." Das befähige ihn zum Problemlöser. "In Diskussionen habe ich ihn als guten Zuhörer und ruhenden Pol erlebt. Er ist niemand, der eine schwelende Debatte noch anheizt. Er kann jemand sein, der die Weltkirche zusammenhält."
Mit Bezug auf 51 Jahre Erfahrungen in Peru sagte Strotmann: "Für mich prägend war, wie blind Europa gegenüber der Welt ist. Man schmort im eigenen Saft, aber lebt von den Ländern des Südens als Absatzmarkt." Er wünsche Leo XIV. die Offenheit, das zu sehen, was die Länder des Nordens nicht sähen, und das zu erkennen, woran das weltweite Verhältnis kranke.
Die Medien sind in Aufregung um den neuen Papst: War er Bischof in den USA? Oder in Peru? Wie kam er in den Vatikan? Zeit für eine Übersicht.
Der neue Papst Leo XIV. aus den USA ist als Ordensmann in Rom, in der vatikanischen Kurie und der Weltkirche zuhause. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt wichtige Stationen seines Lebens vor der Wahl:
Mit großer Dankbarkeit hat der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Mario Grech, die Wahl von Robert Francis Prevost zum Papst gewürdigt und uneingeschränkte Zusammenarbeit signalisiert.
„Das Generalsekretariat der Synode steht weiterhin voll und ganz zur Verfügung, um seinen Dienst im Geiste der Zusammenarbeit und des Gehorsams anzubieten“, heißt es in einem Schreiben des Kardinals von Montag, 12. Mai. Der Vatikan veröffentlichte es an diesem Dienstag. Kardinal Grech bekundet darin im Namen des Synodensekretariates „unsere Freude darüber“, „gemeinsam Ihren Dienst an der Gemeinschaft aller Kirchen zu unterstützen“, wie er an den neuen Papst Leo XIV. schreibt.
Vorschläge in Arbeit
Der Malteser Kirchenmann verweist in dem Schreiben auf das Schlussdokument der Synode, das Papst Franziskus zum Abschluss der Weltsynode im Vatikan direkt in Kraft gesetzt hat und das damit bereits umgesetzt werden konnte. Dem neuen Papst berichtet Grech weiter, dass Arbeitsgruppen parallel an Vorschlägen zum Thema Synodalität arbeiteten, die sie Leo XIV. zukommen lassen wollten.
„Nun, da die Reise unter der Leitung Ihrer Heiligkeit weitergeht, schauen wir mit Zuversicht auf das, was Sie uns aufzeigen werden, um zum Wachstum einer Kirche beizutragen, die aufmerksam zuhört, die jedem Menschen nahe ist, die zu authentischen und einladenden Beziehungen fähig ist, die Haus und Familie Gottes ist und allen offensteht: eine missionarische synodale Kirche“, so Kardinal Grech.
Synodalität: Leo XIV. signalisierte Kontinuität
Papst Franziskus hatte kurz vor seinem Tod vom Krankenbett in der Gemelli-Klinik verfügt, dass der synodale Beratungsprozess zur Zukunft der katholischen Weltkirche weitergehen und in einer Generalversammlung im Oktober 2028 münden soll. Leo XIV. hatte direkt nach seiner Wahl am 8. Mai in seiner Antrittsrede am Petersplatz zu einer synodalen und missionarischen Kirche aufgerufen und damit Kontinuität zu dem unter Papst Franziskus begonnenen Projekt signalisiert.
Papst Leo XIV. hat entschieden, über die offiziellen päpstlichen Accounts auf X und Instagram weiterhin in den sozialen Medien aktiv zu bleiben.
Ab heute übernimmt er deshalb auf dem Nachrichtendienst X die Accounts @Pontifex, die bereits von Papst Franziskus und davor von Papst Benedikt XVI. genutzt wurden. Dort werden die Gedanken des Papstes in neun Sprachen (Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Französisch, Deutsch, Polnisch, Arabisch und Latein) veröffentlicht und erreichen insgesamt 52 Millionen Follower.
Die von Papst Franziskus veröffentlichten Inhalte werden bald in einem speziellen Bereich der Website des Heiligen Stuhls Vatican.va archiviert.
Auf Instagram heißt das Konto @Pontifex – Pope Leo XIV. Es handelt sich dabei um das einzige offizielle Konto des Papstes auf der Plattform, in Kontinuität mit dem Konto @Franciscus von Papst Franziskus.
Die auf dem @Franciscus-Konto veröffentlichten Inhalte bleiben als „Ad Memoriam“-Gedenkarchiv zugänglich.
Der dritte Papst in modernen sozialen Medien
Die Präsenz der Päpste in den sozialen Medien begann am 12. Dezember 2012, als Papst Benedikt XVI. den Account @Pontifex auf Twitter eröffnete, der einige Monate später von Papst Franziskus übernommen wurde. Seit dem 19. März 2016 gibt es auch ein offizielles Instagram-Konto mit dem Namen @Franciscus.
Die Präsenz von Papst Franziskus in den sozialen Medien war beachtlich: rund 50.000 Posts, die insgesamt auf den neun @Pontifex-Accounts und auf @Franciscus veröffentlicht wurden, haben die Menschen praktisch an jedem Tag des Pontifikats von Papst Franziskus mit kurzen Botschaften begleitet. Darin waren Gedanken evangelischen Charakters oder Ermahnungen zugunsten des Friedens, der sozialen Gerechtigkeit und der Bewahrung der Schöpfung enthalten. Gerade in schwierigen Zeiten wurde damit eine große Interaktion erzielt (im Jahr 2020, einem Jahr mit außergewöhnlichen Daten aufgrund der Pandemie, wurden seine Botschaften 27 Milliarden Mal aufgerufen).
As newly elected Pope Leo XIV takes control of the Vatican, a club of zealous IT nerds is doing the Lord’s work in protecting the Holy See from cyberattacks.
A group named the Vatican CyberVolunteers has joined forces to fend off digital attacks against the Vatican since 2022. The volunteers include up to 90 cybersecurity professionals from around the world — half of them Catholic, the other half just looking to do good.
“We’re like the Swiss Guard that provides security for the Vatican, but digital,” the group’s founder Joseph Shenouda told POLITICO.
The Holy See has seen attacks ranging from attempts to “phish” or compromise cardinals’ online accounts, to distributed-denial-of-service attacks that send huge amounts of traffic to websites to force them offline. The group of volunteers has even found malicious Wi-Fi transmitters placed within and near Vatican City to trick staff into handing over credentials or letting hackers into their systems.
The CyberVolunteers have set up channels to share threat intelligence with the Vatican, Shenouda said. They also offer cloud capacity for free when the Vatican needs it. And the group does so-called pen testing (or penetration testing), when experts try to hack the Vatican’s systems to find out what vulnerabilities exist and then help it patch them.
They are fighting an uphill battle.
In its fifth 2024 Global Cybersecurity Index, the International Telecommunication Union — the United Nations agency responsible for telecom and tech policies — listed the Vatican as part of a group of countries with the lowest possible performance, tier 5, together with Afghanistan, the Maldives and Yemen. On its technical cybersecurity measures it scored a flat zero out of 20 points.
“We find a lot of bugs and we funnel that [information] to the Vatican,” Shenouda said.
In the last 12 months alone there has been an 150 percent rise in attacks. Shenouda said the threat level was just one step below maximum on the Alert Level Information system, meaning orange, which indicates a high risk of activity targeting or compromising core infrastructure.
In July 2020 a Chinese state-sponsored hacker group called RedDelta reportedly attempted to breach mail servers belonging to the Catholic Diocese of Hong Kong and the Vatican amid sensitive negotiations between the Vatican and China on the selection of bishops.
Then, in 2022, the Vatican’s website went dark, a day after Pope Francis criticized Russia’s invasion of Ukraine.
Bugs and attacks
The Vatican has been a target of spies for decades — or centuries, even. In recent years it has worked to up its game on security, including digital security.
In 2019, Pope Francis appointed Gianluca Gauzzi Broccoletti to the job of director of security and civil protection services. Gauzzi Broccoletti rose through the ranks of the Vatican as a cybersecurity expert.
The Vatican has been a target of spies for decades — or centuries, even. | Vatican Media/EFE via EPA
Most recently, the Vatican sought to secure its conclave. Specialists swept the Sistine Chapel for bugs and installed frequency jammers to foil spies, leakers and cyber hackers, POLITICO reported. Cardinals swapped out laptops and smartphones for analog alarm clocks and wristwatches as they went into seclusion without tech or Wi-Fi, one of them told POLITICO’s Brussels Playbook.
The 2013 conclave, which elected Pope Francis, allegedly included a Faraday cage to shield against electromagnetic fields, Reuters reported.
That has helped fend off espionage. But when it comes to direct cyberattacks, the Church depends on its contracted cybersecurity service providers to respond, Shenouda said, and there is no third party checking if it has properly set up security.
Shenouda, who is a cybersecurity consultant based in the Netherlands, said he launched the group as a way to inspire the Church to hire a permanent chief information security officer who could establish a Vatican cybersecurity policy to create an institution-wide approach.
“Our idea was to wake them up because they are constantly under attack,” Shenouda said.
The Vatican did not respond to a request for comment.
Ben Munster and Dana Nickel contributed to this report.