Datenschutzfreundliche KI-Alternative
duck.ai – Das wichtigste KI-Tool für den Unterricht 07.06.2025, 17:30

Der Einsatz von KI-Tools im Unterricht scheitert oft an zwei Hürden: zeitaufwändige Anmeldeprozesse und datenschutzrechtliche Bedenken. duck.ai (von der Fa. DuckDuckGo), bietet eine Alternative: anonyme Nutzung verschiedener KI-Modelle ohne Registrierung und ohne dauerhafte Datenspeicherung.
Das Video wurde im Juni 2025 unter Benutzung von duck.ai gedreht.
Sie können das folgende 4-Minuten-Video auch auf duck.ai – Wichtigstes KI-Tool für den Unterricht in 4K anschauen oder weiter unten alle Erläuterungen und Beispiele nachlesen.
Es gibt zwei Aspekte, die bei der Nutzung von KI in Schule und Unterricht besonders nerven:
- Man muss sich dauernd irgendwo anmelden. Wer ChatGPT, Claude & Co halbwegs kraftvoll benutzen will, muss sich einloggen. Das kostet Zeit.
- Datenschutztechnisch ist alles immer sehr wacklig. Die Schüler/innen (die spätestens ab Klasse 8, 9 einen ChatGPT-Account haben) im Unterricht mit ihrem ChatGPT-Account arbeiten zu lassen, ist aus datenschutzrechtlicher Sicht mindestens äußerst problematisch.
duck.ai ist ein Dienst der Suchmaschine DuckDuckGo, der diese Probleme weit gehend minimiert: keine Anmeldung, anonyme Nutzung, keine Datenspeicherung.
duck.ai – Datenschutz und Anonymität
DuckDuckGo gilt als datensparsam und korrekt, obwohl DuckDuckGo eine amerikanische Softwarefirma mit einem Teil der Server in den USA ist. DuckDuckGo bietet weitere Dienste und Software an, die auf das Ziel der Datensparsamkeit ausgerichtet ist.
In der Datenschutzerklärung von duck.ai lesen wir unter anderem:
We do not save or store your Prompts or Outputs on DuckDuckGo servers. Instead, recent chats are optionally saved locally on your device, to protect your privacy.
…
All metadata that contains personal information (for example, your IP address) is removed before sending Prompts to underlying model providers (for example, OpenAI, Anthropic).
Die Nutzung der KI-Modelle erfolgt also weit gehend anonym. Da duck.ai quasi als Zwischenschicht zwischen der Anwender/in und dem KI-Modell (wie bspw. ChatGPT) fungiert, bleiben evtl. doch gespeicherte Daten vermutlich bei duck.ai hängen.
Wie immer muss man dem vertrauen, was der Anbieter (in diesem Falle: DuckDuckGo/duck.ai) bezüglich Datenschutz so von sich gibt, in die Technik kann man als Endanwender/in nicht hineinschauen. Aber insgesamt sollte duck.ai eine ziemlich sichere Sache sein. Und vergessen wir nicht: Wir vertrauen ihm ja auch nicht das Geheimnis der Atombombe an.
2. KI-Modelle bei duck.ai
Mit duck.ai können verschiedene KI-Modelle verwendet werden. duck.ai ist also KEIN eigenes Modell, sondern lediglich eine Oberfläche, mit der man auf verschiedene Modelle zugreifen kann. Stand 06/2025 sind das:
- GPT-4o mini (OpenAI) – eine Variante von ChatGPT
- GPT o4-mini (OpenAI) – eine Variante von ChatGPT
- Llama 3.3 (Meta) – Open Source
- Mistral Small 3 (Mistral AI) – französische Entwicklung, europäische KI
- Claude 3 Haiku (Anthropic) – einer der großen Platzhirsche neben ChatGPT
Die Modelle können mit einem Kllick gewechselt werden. Das ist u.a. deshalb praktisch, weil man bei unklaren Antworten die gleiche Frage direkt einem anderen KI-Modell stellen und die Antworten vergleichen kann.
Bei den Modellen handelt es sich um die »kleineren« Versionen. Ist ja auch alles kostenlos. Auch wenn sich die Anbieter ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit immer leistungsfähigeren Modellen liefern, ist das kein Grund, nervös zu werden. Auch die älteren Modelle performen gut für Standardaufgaben wie Textzusammenfassung, Themenstrukturierung oder einfache fachliche Erklärungen. Und vergessen Sie nicht: Auch neue Modelle halluzinieren, vermutlich sogar in zunehmendem Maße, und keine/r weiß warum (siehe z.B. hier: t3n 19.04.2025: Neue Reasoning-Modelle von OpenAI neigen noch häufiger zu Halluzinationen)
Ein echter Nachteil von duck.ai besteht darin, dass keine Bilder oder Dokumente zur Analyse hochgeladen werden können, ebenso ist keine Bildgeneration möglich. Für solche Features müssen Sie direkt zu den entsprechenden Modellen gehen (bspw. zu ChatGPT). Allerdings haben Sie dort auch Mengenlimits, wenn Sie nicht die Bezahlversionen verwenden.
3. Nützliche Features für den Datenschutz
duck.ai speichert die geführten Chats in der linken Seitenleiste (wie man das von den üblichen KI-Apps kennt). Die Chats können einzeln gelöscht werden. Über das Flammen-Icon und die Einstellungen lässt sich die vollständige Chat-Historie löschen und auch verhindern, dass überhaupt eine angelegt wird.
Wenn die Chats via Einstellung nicht gespeichert werden, bleiben nach Beendigen des Browsers keine Daten zurück.
Trotzdem sollte man es grundsätzlich vermeiden, persönliche Daten (wie Name, Adresse, Kontonummer etc.) einzugeben.
4. Verwendung von duck.ai im Unterricht
Die Datenschutzbestimmungen für die Verwendung von KI im Unterricht variieren von Region zu Region, sind aber grundsätzlich eher streng. Verständlich und sinnvoll, da ein Großteil der Schüler/innen minderjährig ist und damit als besonders schützenswert gilt. Obwohl die meisten Schüler/innen ab Klasse 8 oder 9 einen ChatGPT-Account haben, sollte man solche registrierten Accounts im Unterricht nicht verwenden, da zu viele Daten unkontrolliert abfließen und mit den eingegebenen Daten ggfs. auch KIs trainiert werden.
Sie könnten auf die Idee kommen, dass duck.ai hierfür eine Lösung darstellt. Beachten Sie die Vorgaben Ihres zuständigen Schulamtes, der Kultusministerien usw.
In jedem Fall sollten Sie die Schüler/innen darauf hinweisen, dass sie keine persönliche Daten eingeben. Eine KI darf man diesbezüglich durchaus mal anlügen. Sie macht das ja auch mit uns.
Title: duck.ai – Das wichtigste KI-Tool für den Unterricht
URL: https://www.lehrerfreund.de/schule/1s/duck-ai-unterricht/4919
Source: Der Lehrerfreund
Source URL: https://www.lehrerfreund.de/
Date: June 7, 2025 at 07:58PM
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