Google I/O Highlights: drei neue Pixels, KI-Hammer, neue Google-Suche


Hier geht’s direkt zu den einzelnen Themenblöcken rund um die wichtigsten News von der Google I/O:

Google I/O Opening Keynote
Alphabet hat auf der Opening Keynote der Google I/O krass auf den Putz gehauen. / © Google, Screenshot: NextPit

Neue Pixel-Geräte: 7a, Fold und Tablet

Eine große Überraschung war es nicht, als Rick Osterloh auf der Google I/O drei neue Pixel-Devices aus dem Hut zauberte: das Pixel 7a, das Pixel Tablet und das Pixel Fold. NextPit hatte bereits die Gelegenheit, das Pixel 7a ausführlich zu testen. Wieso das Smartphone die neue Referenz in der Mittelklasse ist, lest Ihr im Test des Pixel 7a von Camila.

Google Pixel 7a
Das Google Pixel 7a ist ein grandioses Smartphone. / © NextPit

Daneben gab es auch noch zwei größere Pixel-Devices zu sehen, die sich ebenfalls seit langer Zeit abzeichnen: das erste Google-Foldable namens Pixel Fold und das erste Google-Tablet namens Pixel Tablet. Wir haben an anderer Stelle bereits ausführlicher über die beiden Devices berichtet:

Google I/O Opening Keynote
Google zeigt auf der Keynote drei neue Pixel-Geräte: das Pixel 7a, das Pixel Fold und das Pixel Tablet. / © Google, Screenshot: NextPit

Tablets, Uhren und mehr: Was ist neu bei Android?

Natürlich ging es auf der Google I/O auch um das Android-Ökosystem – inklusive Android 14 und Wear OS. Hier gab es keinen besonderen roten Faden, sondern mehr ein buntes Potpourri an neuen Features.

Ein besonderes Augenmerk bei Android 14 liegt auf der Anpassbarkeit – wie schon bei Android 13 oder Android 12. Es gibt neue, automatisch erzeugte Stile und Farbschemata, „Cinematic Wallpapers“ mit 3D-Parallaxen-Effekt, KI-generierte Wallpaper und – haltet Euch fest – Emoji-Wallpaper. Wer wollte nicht schon immer ein antippbares Kackehaufen-Emoji auf seinem Homescreen haben?

Google I/O Opening Keynote
„Record Scratch“-Soundeffekt. „Ihr fragt Euch vielleicht, wie ich hierher gekommen bin. Es begann mit diesem Kraut in Mountain-View …“ / © Google, Screenshot: NextPit

Auch Eure Kommunikation auf Smartphones bekommt einen KI-Anstrich. Ihr könnt Eure gewöhnlichen Konversationen mit „Magic Compose“ in unterschiedliche Stile umschreiben lassen – und dann entweder wie Shakespeare schreiben oder wie ein Boomer, der vor 17 Minuten gelernt hat, wie man Emojis in Textnachrichten einfügt. 

Apropos Messaging: Wear-OS-User dürfen sich bald über eine native WhatsApp-Anwendung für ihre Smartwatch freuen. Ab diesem Sommer könnt Ihr dann also Nachrichten direkt am Handgelenk empfangen und beantworten, beispielsweise komfortabel per Sprachnachricht.

„Find My“-Alternative von Google

Außerdem gibt’s von Google jetzt auch einen direkten Konkurrenten zu Apples „Find My“ mit dem phantasievollen Namen „Find my Device“. Mit einem Seitenhieb auf Apple entschuldigt Google sein spätes Erscheinen des Dienstes mit der Begründung, man habe sichergehen wollen, dass jedes Missbrauchspotenzial ausgeschlossen sei. Aber hey, man arbeitet mit Apple zusammen, um heimlich eingeschmuggelte Tracker zu erkennen.

Google I/O Opening Keynote
Uno-Reverse-Moment: Google bringt ein Feature sehr spät und verpasst Apple einen Seitenhieb, man habe es eben gleich richtig machen wollen. / © Google, Screenshot: NextPit

Einen weiteren Seitenhieb auf Apple gab’s beim SMS-Nachfolger RCS, den Geräte aus Cupertino immer noch nicht unterstützen. Und ganz am Rande fand sich auch noch ein Ausblick auf Ende 2023. Google gab bekannt, dass man gemeinsam mit Samsung an einem Immersive-XR-Projekt arbeitet. Kommt hier also bald ein AR/VR/MR/XR-Knaller, gemeinsam entwickelt von Google und Samsung? 

Neue KI-Modelle auf der Google I/O

Basis all dieser Dienste ist das KI-Model PaLM 2, das in vier unterschiedlich hungrigen Versionen kommt – vom Leichtgewicht für lokale Mobil-Anwendungen bis hin zum Schwergewicht für riesige Modelle. Was man damit machen kann? Laut Google so ziemlich alles: von Code korrigieren bis zum Stellen medizinischer Diagnosen. Und auch Drittanbieter können PaLM 2 in ihren Diensten nutzen – beispielsweise Wendy’s, um Bestellungen entgegenzunehmen.

Google I/O Opening Keynote
Vom Leicht- bis zum Schwergewicht: Google PaLM 2 kommt in verschiedenen Versionen für unterschiedliche Anwendungszwecke. / © Google, Screenshot: NextPit

Außerdem stellt Google auch sein KI-Modell Gemini vor, das wie PaLM 2 in unterschiedlichen Modellen kommt. Anders als PaLM 2 konzentriert sich Gemini aber auf das Generieren von Content. Eine Besonderheit ist hier, dass alle KI-generierten Inhalte mit unsichtbaren Wasserzeichen klar als solche gekennzeichnet sind.

Auch Bard, Googles Konversations-Bot auf Basis von PaLM 2, bekommt einen spektakulären Auftritt. Viel Applaus gibt’s von den Entwicklern vor Ort für die Coding-Features, denn Bard kann über 20 Programmiersprachen von C++ über Python bis Google Sheets. Und natürlich könnt Ihr Euch auch allerlei Texte schreiben lassen und diese direkt exportieren, etwa zu Google Docs und Gmail.

Bard hat außerdem Plugins, zum Start besonders für Google-Dienste. So könnt Ihr Bard etwa nach Schulen in Kalifornien fragen, die Ihr auf Nachfrage dann direkt in Google Maps seht – und anschließend in eine Tabelle einsortiert und Spalten mit zusätzlich per KI recherchierten Infos hinzufügt. Per Knopfdruck lässt sich das Ergebnis dann exportieren und teilen. Auch Plugins zu externen Diensten sollen bald folgen, etwa eine Adobe-Firefly-Integration, um per KI Bilder zu generieren.

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Feuchter Traum für Redakteure: Mit Google Bard könnt Ihr Euch direkt Tabellen basteln lassen – und zusätzliche Spalten einfügen, deren Inhalte automatisch recherchiert werden. / © Google, Screenshot: NextPit

Google Bard soll ab sofort in 180 Ländern zur Verfügung stehen, neben Englisch kommen jetzt auch die Sprachen Koreanisch und Japanisch hinzu. Google plant aber, in den kommenden Monaten mit Bard 40 weitere Sprachen zu unterstützen.

KI macht alle Dienste neu – von Gmail bis Photos

Nach sieben Jahren als „AI-First Company“ will Google all seine Kerndienste neu erfinden, so Sundar Pichai. Eine wichtige Rolle dabei spielt natürlich künstliche Intelligenz. 

Google I/O Opening Keynote
Gmail schreibt künftig Eure Beschwerdemails für Euch. / © Google, Screenshot: NextPit

Gmail beispielsweise kann mit „Help me Write“ künftig Mails für die User schreiben. Auf der Keynote zeigt Google ein Beispiel, wo eine Beschwerdemail vorformuliert wird und dabei Informationen aus dem E-Mail-Verlauf einfließen, beispielsweise die Flugnummer. Per Knopfdruck wird der Entwurf förmlicher geschrieben und soll die Fluggesellschaft mit Nachdruck zu einer großzügigeren Entschädigung motivieren.

Google I/O Opening Keynote
God has left the chat. Pizza mit Käsefondue – darauf kommen nur die Amerikaner. / © Google, Screenshot: NextPit

Die Features von „Help me Write“ kommen auch zu Google Workspace, also zu Google Docs, Sheets, Slides und mehr. Hier könnt Ihr nicht nur Texte schreiben lassen, sondern auch individuelle Tabellenvorlagen generieren oder sogar ganze Präsentationen anlegen lassen. In den Präsentationen in Slides könnt Ihr natürlich auch wieder Bilder per KI generieren lassen. Duet AI for Workspace soll kommenden Monat den ersten Testern zur Verfügung stehen – und noch dieses Jahr der breiten Öffentlichkeit.

Google I/O Opening Keynote
Google Maps lässt Euch Eure Routen in 3D vorab abfliegen – inklusive Wetter- und Verkehrsvorschau. / © Google, Screenshot: NextPit

Auch Maps bekommt ein Update, powered by KI. Routen sollen sich künftig in 3D abfliegen lassen. Dabei werden sogar die Verkehrsdichte und das Wetter anhand des geplanten Zeitpunktes simuliert. Das sogenannte „Immersive View for Routes“ soll diesen Sommer in 15 Städten verfügbar sein, darunter in New York und London.

Google I/O Opening Keynote
Mit dem Magic Editor könnt Ihr Eure Fotos künftig vielfältig bearbeiten. / © Google, Screenshot: NextPit

Google Photos bekommt nach dem Magic Eraser einen Magic Editor. Hier könnt Ihr auf Euren Fotos nicht nur das Wetter ändern, sondern beispielsweise auch eine Person im Bild herumschieben oder abgeschnittene Objekte rekonstruieren. Wenn das so funktioniert wie auf dem gezeigten Beispiel, dann ist das ziemlich beeindruckend. Der Magic Editor soll später dieses Jahr starten.

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Google Sidekick beantwortet nicht nur Eure Fragen, sondern stellt sie auch für Euch. / © Google, Screenshot: NextPit

Mit Sidekick verpasst Euch Google außerdem einen digitalen Assistenten, der Euch nicht nur Eure Fragen beantwortet, sondern Euch sogar direkt kontextbasierte Fragen vorschlägt. In einer Präsentation schlägt Euch Sidekick beispielsweise vor, ob Ihr nicht Notizen für Euren Vortrag anlegen möchtet – und schlägt Euch die passenden „Speaker Notes“ gleich vor und integriert diese per Klick in Eure Slides.

Die Google-Suche bekommt ein KI-Upgrade

Wohin bei Reise mit drei Kindern und Hund? Bryce Canyon or Arches. Künftig bekommt Ihr hier ein KI-generiertes Suchergebnis mit Snapshots inklusive Links zu den Quellen. Basis ist hier der bestehende Google-Algorithmus, der Quelle nach ihrer Relevanz bewertet und sortiert.

Google I/O Opening Keynote
Künftig könnt Ihr mit Euren Suchergebnissen chatten und so die Treffer immer weiter eingrenzen. Produkte kauft Ihr dann direkt auf der Suchergebnis-Seite, wenn es nach Google geht. / © Google, Screenshot: NextPit

Jedes Suchergebnis startet stets einen Konversationsmodus, in dem Ihr weitere Fragen zu dem Ergebnis stellen könnt. Sucht Ihr beispielsweise nach einem E-Bike für den Weg zur Arbeit, dann präsentiert Euch Google hier künftig verschiedene Optionen und weist Euch darauf hin, auf welche Features Ihr hier achten müsst. Ihr könnt hier dann beispielsweise die Suchergebnisse auf rote E-Bikes einschränken – und bekommt dann gleich Links zum Kauf bestimmter Modelle präsentiert – ohne jemals die Google-Suche zu verlassen. 

Google I/O Opening Keynote
Google wäre es wohl am liebsten, wenn Ihr die Suchergebnis-Seite nie mehr verlasst. Ist das gut? / © Google, Screenshot: NextPit

Natürlich ging Google beim Thema „KI“ auch auf die ethischen Implikationen ein und versprach, man werde hier zwar „mutig“, aber auch „verantwortungsvoll“ agieren. Immer wieder wurde betont, man werde KI-generierte Inhalte stets durch Metadaten als solche markieren, insbesondere was Bilder angeht. Außerdem gebe es dank KI auch neue Fact-Checking-Methoden, beispielsweise, was die Authentizität oder den Ursprung von Fotos angeht – Stichwort: Mondlandung. 

Unterm Strich war die heutige Google I/O ein großer Schritt in die Post-Smartphone-Ära. Wenn wir uns mit dem Web unterhalten können, dann sind wir für Eingaben und Ausgaben eben nicht mehr nur auf Bildschirme in der Hosentasche angewiesen. Technologie kann mehr und mehr unsichtbar werden und wird dennoch omnipräsenter denn jemals. So erschreckend wie faszinierend.



Title: Google I/O Highlights: drei neue Pixels, KI-Hammer, neue Google-Suche
URL: https://www.nextpit.de/google-i-o-2023-recap
Source: NextPit
Source URL: https://www.nextpit.de/
Date: May 10, 2023 at 09:27PM
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