Inhaltliche Arbeit geht weiter / Bischöfe und Laien einig über Reformprozess-Fortführung

Bischöfe und Laienvertreter in Deutschland haben sich trotz unklarer Finanzierung auf Eckpunkte zur Weiterführung des Reformprozesses Synodaler Weg geeinigt.

Dafür sollen sechs Arbeitsgruppen gebildet werden, die konkrete Handlungsvorschläge für einzelne Reformvorhaben erarbeiten sollen, wie die Gemeinsame Konferenz von Deutscher Bischofskonferenz und Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) am Dienstag mitteilte. Die genaue Zusammensetzung der Gruppen und ein Zeitplan sind bisher nicht bekannt. 

Synodaler Ausschuss ab Herbst

Die letzte Vollversammlung des Synodalen Wegs fand im März statt. Der Reformdialog soll ab Herbst in einem Synodalen Ausschuss fortgesetztwerden. Letzte Woche wurde bekannt, dass die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) gegen die geplante Finanzierung des Gremiums über den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) stimmten. Damit ist diese Alternative vom Tisch, denn dazu wäre ein einstimmiges Votum nötig.

Andere Finanzierungsmöglichkeiten gesucht 

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sicherte zu, mit Nachdruck nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp betonte, ohne eine angemessene finanzielle und personelle Ausstattung des Synodalen Ausschusses sei keinesubstanzielle Arbeit zur Umsetzung der Reformbeschlüsse möglich. Eine der Arbeitsgruppen hat den Auftrag, einen Satzungsvorschlag für dengeplanten Synodalen Ausschuss zu erstellen.

Auch die übrigen fünf Arbeitsgruppen sollen sich an Handlungstexten und Beschlüssen des Synodalen Weges orientieren. So hat eine den Auftrag, eine Musterordnung für die Beteiligung des Kirchenvolkes an der Wahl von Bischöfen zu erstellen. Eine weitere soll an einer „rechtssicheren Regelung“ arbeiten für die Übernahme von Priestern in den pastoralen Dienst, die wegen Eheschließung dispensiert wurden. Eine dritte Gruppe soll eine Handreichung für kirchliche Segnungen von „Paaren, die sich lieben“ erstellen, eine vierte generell zum Umgang mit geschlechterlicher Vielfalt arbeiten. Eine fünfte Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit einer möglichen Weihe von Frauen.

Vorschlag kam vom Synodal-Präsidium 

Die Gemeinsame Konferenz orientiert sich damit am Vorschlag des Synodal-Präsidiums. Diesem gehörten Bätzing sowie sein Stellvertreter, der jüngst zurückgetretene Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, ebenso wie Stetter-Karp und ihr Vize Thomas Söding an. Die Vorschläge der Arbeitsgruppen sollen der Bischofskonferenz und dem ZdK zum Beschluss zugewiesen werden.

Der Begriff „Synodaler Weg“ verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich „Weggemeinschaft“; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.



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Date: July 4, 2023 at 02:58PM
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