Schülerbefragung
Jugendliche sehen KI-Kompetenzen als entscheidend für die berufliche Zukunft
74 Prozent der jungen Menschen in Europa schätzen KI als eine entscheidende Fähigkeit für ihre berufliche Zukunft ein. Zwei Drittel halten den Zugang zu KI für wesentlich für ihren schulischen Erfolg.
22.01.2025
Bundesweit
Pressemeldung
Vodafone Stiftung
Junge Menschen in ganz Europa sehen die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) für ihren schulischen als auch beruflichen Erfolg. Jedoch zeigen sich beim Zugang zu KI in Schulen starke regionale Unterschiede. Über die Hälfte der Schüler:innen ist daran interessiert herauszufinden, wie KI ihre schulischen Leistungen verbessern kann. Weniger als die Hälfte halten ihre Schulen ausreichend darauf vorbereitet, KI-Kompetenzen zu vermitteln und ihre Lehrkräfte für kompetent im Umgang mit KI. Das sind Ergebnisse der Studie „KI an europäischen Schulen“ von IPSOS im Auftrag der Vodafone Stiftung, für die mehr als 7.000 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren in sieben europäischen Ländern befragt wurden.
„Die junge Generation nutzt KI bereits umfassend für Schule und Lernen. Sie hat auch ein realistisches Bild über die Bedeutung von KI für ihre eigene Zukunft und die durchwachsene Fähigkeit der Schulen, die Schüler im Umgang damit kompetenter zu machen“, so Matthias Graf von Kielmansegg, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung. „Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass viele Jugendliche KI-gestützte Tools vor allem für Recherche, Erklärungen und Zusammenfassungen benutzen, also als eine Art besonders intelligente Suchmaschine. Um die Potentiale von generativer KI für kreative Problemlösung und selbstgesteuertes Lernen wirklich zu heben, muss noch einiges geschehen. Schüler und Lehrer sollten schnell gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen und die Ergebnisse kritisch reflektieren. Ein Abwarten, bis ausgefeilte und wissenschaftlich evaluierte didaktische Konzepte, die es auch braucht, vorliegen, kommt in dieser dynamischen Entwicklung hoffnungslos zu spät.“
Schüler setzen KI für Lernen und Problemlösung ein
Länderübergreifend nutzen 56 Prozent der Schüler:innen KI, um Informationen abzurufen, 45 Prozent, um sich Begriffe und Konzepte erklären zu lassen und 31 Prozent zur Bereitstellung vollständiger Lösungen für Aufgaben; dieses Nutzungsverhalten teilen auch die deutschen Schüler:innen. 52 Prozent der Schüler:innen möchten herausfinden, wie KI ihre schulischen Leistungen verbessern kann, 37 Prozent zeigen Interesse daran zu lernen, wie KI bei der Bewältigung gesellschaftlicher, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen helfen könnte.
Bedenken über Fairness und Sicherheit im Umgang mit KI
Die befragten Schüler:innen äußern deutliche Bedenken über die möglichen sozialen und akademischen Folgen der KI-Nutzung. 49 Prozent fürchten, dass KI Ungleichheiten im schulischen Erfolg verstärken könnte, 34 Prozent haben Angst, weniger Möglichkeiten als ihre Mitschüler:innen zu haben, die Vorteile von KI in ihrer Ausbildung zu nutzen. Gleichzeitig fühlen sich 27 Prozent im Vergleich zu ihren Mitschüler:innen im Umgang mit KI bereits abgehängt. 48 Prozent machen sich Sorgen über Mobbing durch den Missbrauch von Deep Fakes.
Joakim Reiter, Chief External und Corporate Affairs Director der Vodafone Group und Trustee der Vodafone Foundation, erklärte: „Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass sich eine Kluft bei KI-Kompetenzen aufmacht, die zu weiteren Ungleichheiten bei den digitalen Zukunftskompetenzen beitragen könnte, vor allem für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen. Wenn Europa das volle Potenzial von KI ausschöpfen möchte, müssen der Bildungssektor und die Politik sicherstellen, dass die neue Technologie Teil der Lehrpläne aller Kinder ist, unabhängig von ihrem soziodemografischen Hintergrund oder wo sie leben.“
Starke Vertrautheit mit KI-Technologie und klare Regeln für Einsatz in deutschen Schulen
68 Prozent der europäischen Schüler:innen beschreiben sich als einigermaßen bis ziemlich vertraut, 11 Prozent als sehr vertraut mit der Nutzung von KI. 19 Prozent äußern, dass sie „wenig vertraut“ sind und nur ein vages Verständnis von KI haben, nur 2 Prozent haben noch nie von KI gehört. Schüler:innen aus einkommensstarken Haushalten sind vertrauter mit der Nutzung von KI.
In Deutschland ist die Nutzung von KI in Schulen teilweise geregelt: 36 Prozent der deutschen Schüler:innen berichten von schulweiten Regelungen, 30 Prozent sprechen von Vorschriften durch einzelne Lehrkräfte. 13 Prozent der deutschen Schüler:innen geben an, dass es keine Vorschriften gibt.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.
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Title: Jugendliche sehen KI-Kompetenzen als entscheidend für die berufliche Zukunft
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Date: January 22, 2025 at 11:36AM
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