KI-Songs: Majorlabels verklagen KI-Start-Ups

Die Größen der Musikindustrie sehen ihre Pfründe gefährdet und wollen vor Gericht Klarheit in Sachen Urheberrecht.

Future World (alc) – Die drei großen Majorlabels der Tonträgerindustrie schließen sich im Kampf gegen künstliche Intelligenz zusammen. Die Universal Music Group, Sony Music Entertainment und Warner Music Group verklagen Suno und Udio, zwei KI-Start-Ups, wegen Urheberrechtsverletzung.

Die Labels, unterstützt von der RIAA (Recording Industry Association of America), behaupten, die Firmen hätten "vorsätzliche Urheberrechtsverletzungen in fast unvorstellbarem Ausmaß" begangen, indem sie ihre Musik kopiert hätten, um ihre KI damit zu trainieren. Sowohl Suno als auch Udio nutzen künstliche Intelligenz, um Songs aus den Suchanforderungen der Benutzer zu generieren. Mikey Shulman, CEO von Suno, erklärte, sein KI-Modell "merke sich keine bereits vorhandenen Inhalte. Wir stehen hinter unserer Technologie".

Die Labels streben eine einstweilige Verfügung an, um die Unternehmen daran zu hindern, mit ihrer Musik zu trainieren und Schadensersatz für die Songs, die bereits für Trainigs verwendet wurden. In den Klagen wird argumentiert, dass Suno und Udio durch die Missachtung des Urheberrechts "den Künstlern, Plattenfirmen und der Musikindustrie dauerhaften und irreparablen Schaden drohen, was unweigerlich die Qualität neuer Musik, die den Verbrauchern zur Verfügung steht, verringert und unsere gemeinsame Kultur beeinträchtigt."

Adressaten der Klage sind zwei der größten Namen in der KI-Musikproduktion. Bei beiden Modellen können Benutzer Songs basierend auf Beschreibungen generieren. Die KI-Modelle können Lieder in verschiedenen Genres erstellen, entweder mit Texten, die vom Benutzer geschrieben oder von KI generiert wurden. Suno wurde im Dezember 2023 im Rahmen einer Microsoft-Partnerschaft veröffentlicht und kündigte kürzlich im Mai eine Finanzierungsrunde in Höhe von 125 Millionen US-Dollar an. Die Aktie wurde am 10. April ausgegeben und zählt die MusikerWill.i.am, Common und Tay Keith zu den Investoren.

Sowohl Suno als auch Udio haben bislang nie bekanntgegeben, mit welcher Musik sie ihre KIs trainieren. Sie gehen mit ihrer Sicht der Dinge wohl bewusst auf Konfrontationskurs mit der Musikindustrie, wenn zum Beispiel David Ding, Mitbegründer von Udio sagt, dass das Training der KI seiner Firma auf öffentlich zugängigen Daten beruhe, die "aus dem Internet stammen". Offensichtlich ist jedoch, dass das althergebrachte Urheberrecht bei diesen Fällen langsam aber sicher an seine Grenzen stößt. Es bleibt also spannend.


Title: KI-Songs: Majorlabels verklagen KI-Start-Ups
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Date: June 28, 2024 at 02:16PM
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