Kinder im Bistum Essen bekommen besonderen Brief

Kinder im Bistum Essen bekommen besonderen Brief

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DOMRADIO.DE: Was bekommen denn die Erstklässler vom Bistum Essen?

Thomas Rünker (Redakteur in der Pressestelle des Bistums Essen): Bei uns im Bistum Essen ist das jetzt schon seit einigen Jahren so, dass unser Bischof Franz-Josef Overbeck ihnen einen Brief mit einem freundlichen Gruß nach Hause schreibt.

DOMRADIO.DE: Und da ist dann auch nicht nur ein Gruß dabei, sondern auch was Konkretes…

Rünker: Genau, in diesem Jahr gibt es ein Lineal, das heißt: es gibt eine Karte, eine große bunte Karte. Da steht vorne drauf: "Bald bist du endlich ein Schulkind!". Und dann schreibt der Bischof ein bisschen was dazu. Und in diesem Jahr gibt es ein Lineal. Das können sich die Jungen und Mädchen einfach in ihre Mäppchen packen, in ihre Schultasche. Und dann ist das immer mit dabei.

DOMRADIO.DE: Und das steht für die gradlinige katholische Lebensführung der jungen Leute?

Rünker: Ich würde das ehrlich gesagt gar nicht so überhöhen, denn ich glaube, das ist vor allem was, von dem wir glauben, von dem unser Bischof glaubt, dass es total praktisch ist. Und dass man das gut gebrauchen kann als Erstklässlerin, als Erstklässler. Ich glaube eher, in dem, was der Bischof den Kindern schreibt, steckt ein bisschen von dem drin, was er ihnen mitgeben will. Nämlich zum einen die große Freude darüber, dass er sich freut, dass jetzt 4700 Jungen und Mädchen in unserem Bistum in die Schule gehen. Und da freut er sich genauso wie alle anderen Menschen, die sehen, dass diese Kinder, die klein gewesen sind und jetzt richtig groß sind, jetzt endlich in die Schule kommen.

DOMRADIO.DE: Also: alle Kinder in Ihrem Bistum, die jetzt in die Schule kommen und katholisch sind, bekommen Post vom Bischof, richtig?

Rünker: Ganz ehrlich? Wir würden wahrscheinlich auch allen anderen schreiben. Aber von den katholischen Kinern haben wir die Adressen (lacht). Also, die kriegen jetzt einen Brief des Bischofs. Und da schreibt er eben, dass das ja auch nicht ganz einfach ist für die Kinder. Die Einschulung ist das, was wir in der Kirche ja oft eine Lebenswende nennen. Denn vieles, was bisher vertraut war; Kindergarten, Betreuung und ähnliches, das ist vorbei. Die Kinder haben  hoffentlich trotz Corona große Abschiedsfest feiern können und gehen jetzt in die Schule. Und da passiert ganz viel Neues.

DOMRADIO.DE: Warum ist der Schulstart und die Bildung von Kindern für die Kirche wichtig?

Rünker: Na ja, wir als Kirche sind ja eigentlich immer dann vor allem gefragt und gerne mit dabei, wenn sich was "Dramatisches" ändert im Leben: Wenn Kinder auf die Welt kommen, wenn Kinder zum Beispiel in die Schule kommen, wenn sie vielleicht irgendwann groß sind und heiraten, dazwischen zur Kommunion, zur Firmung gehen. Immer dann ist Kirche mit dabei.

Und wir wollen als Kirche den Kindern sagen und vor allem auch ihren Familien: Ihr seid nicht alleine. Immer dann, wenn es jetzt irgendwie anders wird im Leben, dann sind nicht nur ganz viele Menschen mit dabei, nicht nur Freundinnen und Freunde, Lehrerinnen, Lehrer, Oma, Opa, Eltern, sondern auch der liebe Gott. Der begleitet euch. Auf den könnt ihr euch immer verlassen. Und über den, das schreibt der Bischof auch in seiner Karte, lernen die Kinder jetzt auch ganz viel im neuen Schulfach Religion.

Das Interview führte Tobias Fricke.

via domradio.de

August 21, 2022 at 07:47PM