Papst verteidigt Johannes Paul II.
Papst Franziskus hat den heiligen Johannes Paul II. gewürdigt und Anschuldigungen zurückgewiesen, die den polnischen Papst in Zusammenhang mit den Fall Orlandi bringen wollen. Die Schlussfolgerungen seien „beleidigend und unbegründet“, sagte Franziskus am Barmherzigkeitssonntag nach dem Regina coeli.
Im Gedenken an den polnischen Papst drücke er sicher „Gefühle von Gläubigen in der ganzen Welt“ aus, so Franziskus am Sonntag nach dem Regina coeli. Die aktuellen Anschuldigungen gegen Johannes Paul II., die auf Grundlage von Gerüchten und ohne nachweisliche Zeugenaussagen und Fakten kursieren, bezeichnete Franziskus als „beleidigend und unbegründet“.
„In der Gewissheit, die Gefühle der Gläubigen in der ganzen Welt zu deuten, richte ich einen dankbaren Gedanken an das Andenken des heiligen Johannes Paul II., der in diesen Tagen Gegenstand beleidigender und unbegründeter Schlussfolgerungen ist.“
Hintergrund sind Andeutungen und Gerüchte
Franziskus bezog sich dabei auf Aussagen des Bruders der vor 40 Jahren verschwundenen Emanuela Orlandi, der diese Woche in einer italienischen Fernsehsendung Anspielungen auf angebliche Gewohnheiten des damaligen Papstes Johannes Paul II. gemacht hatte. Pietro Orlandi hatte zuvor auch vor dem vatikanischen Untersuchungsrichter, der sich den Fall aktuell neu ansieht, entsprechende Andeutungen gemacht, ohne diese jedoch zu belegen. Auch seine Anwältin, die dazu am Samstag im Vatikan vorsprach, nannte unter Verweis auf das Berufsgeheimnis keine Namen.
„Weder Pietro Orlandi noch die Anwältin Laura Sgrò zogen es in Erwägung, dem Promotor Namen oder nützliche Informationen über die Quellen dieser Aussagen und deren Glaubwürdigkeit zu liefern“, kommentierte dies der Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für Kommunikation, Paolo Ruffini. „Für die vatikanische Justiz wäre es wichtig gewesen, die Quelle der von Orlandi berichteten Gerüchte zu kennen. Leider ist dies nicht geschehen“.
Der vatikanische Staatsanwalt Alessandro Diddi hatte Ende vergangenen Jahres neue Ermittlungen in dem 40 Jahre zurückliegenden Fall gestartet. Pietro Orlandi war von ihm am Dienstag mehrere Stunden als Zeuge vernommen worden. „Im Fall Orlandi wollen Papst Franziskus und der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, dass die Wahrheit ohne Vorbehalte ans Licht kommt“, hatte der Promotor der Justiz der Vatikanstadt unterstrichen. Der 58-Jährige ist ein etablierter Strafrechtler und Professor für Strafverfahren.
(vatican news – pr)
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April 16, 2023 at 01:34PM