30.05.25 – Im Juni startet in Fulda ein spannendes Forschungsprojekt: Die empirische Studie "Die Korrelation zwischen der Gottesdienstteilnahme und der Gemeindearbeit" möchte untersuchen, inwieweit die Teilnahme am Gottesdienst mit der Aktivität und Attraktivität christlicher Gemeinden zusammenhängt.
Die Initiative geht vom Theologiestudenten Christian Hümpfner aus, der die Studie im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der Universität Paderborn durchführt. Dabei wird er von den Professoren Msgr. Prof. Dr. Peter Schallenberg und Prof. Dr. Stephan Wahle wissenschaftlich begleitet.
Ein Monat, neun Gemeinden, viele Kirchgänger?
Die Untersuchung bezieht sich auf insgesamt neun christliche Kirchen in Fulda – darunter katholische, evangelische und freikirchliche Gemeinden. Von Samstagabend bis Sonntagabend wird während des gesamten Monats Juni die Zahl der Gottesdienstbesucher gezählt. Diese Erhebung erfolgt anonym und soll Einblicke in das kirchliche Leben der Stadt geben. Neben der reinen Zählung ist auch eine anonyme Umfrage geplant, die sich an alle Altersgruppen – auch an Nicht-Gläubige – richtet. Sie dauert rund zwei Minuten und ist online zugänglich unter: https://umfrage.katho-nrw.de/index.php/671791?lang=de
Zentrale Fragen: Was macht eine Gemeinde attraktiv?
Im Zentrum der Studie stehen Fragen wie: Wie häufig besuchen Menschen einen Gottesdienst – und warum? Welche Rolle spielen Gemeinschaft, Musik, Seelsorge oder soziales Engagement? Welche Erwartungen haben die Menschen an ihre Gemeinde?
Hümpfner betont, dass nicht nur Zahlen, sondern auch Qualität entscheidend sind: "Manche bevorzugen eine klassische Lesung, andere eine lebendige Kirche mit Band. Es geht darum, herauszufinden, was Menschen heute wirklich brauchen."
Kirche im Wandel – oder Stillstand?
Die Studie soll Erkenntnisse darüber liefern, ob und wie Kirche sich verändern muss, um auch künftig relevant zu bleiben. Dafür wird nicht nur die Gottesdienstteilnahme erhoben, sondern auch die Gemeindearbeit analysiert: von Taufen, Kommunionen und Eheschließungen bis hin zu Bibelkreisen, Kirchencafés, Ausflügen oder sozial-diakonischem Engagement wie Besuchen im Altenheim.
"Kirchen können voneinander lernen. Wir wollen zeigen, was funktioniert – konfessionsübergreifend und praxisnah", sagt Hümpfner. Die Ergebnisse sollen konkrete Impulse für Gemeinden liefern, ihre Angebote näher an die Lebenswirklichkeit der Menschen heranzubringen. Für eine aussagekräftige Analyse werden mindestens 500 bis 1.000 Teilnehmern benötigt. Erste Ergebnisse sollen Ende Juli vorliegen, die vollständige Auswertung wird für Ende des Jahres erwartet.
Teilnehmende Kirchen
Folgende neun Gemeinden machen bei der Studie mit:
- Katholische Innenstadtpfarrei Fulda (Dom)
- Katholische Pfarrei Horas / Aschenberg / Niesig
- Katholische Pfarrei Bronzell / Johannesberg
- Evangelische Bonhöffer-Kirchengemeinde
- Evangelische Kirchengemeinde Versöhnungskirche / Matthäuskirche
- Evangelische Freikirche Fulda
- Freie evangelische Gemeinde Fulda
- Jesus-Haus-Gemeinde Fulda
- Kirche der Begegnung
Wissenschaft trifft Praxis
Christian Hümpfner möchte mit seiner Studie Wissenschaft und kirchliche Praxis zusammenführen. Sein Ziel ist klar: "Ich will herausfinden, wie lebendig Kirche wirklich ist – und wie sie wieder lebendiger werden kann." Seine Studie könnte dabei helfen, die Kirchenlandschaft in Fulda nachhaltig zu prägen. (Zehra Hashani) +++
Title: Studie zur Kirchenlandschaft in Fulda – „Wie attraktiv ist die Gemeinde?“
URL: https://osthessen-news.de/n11777002/studie-zur-kirchenlandschaft-in-fulda-wie-attraktiv-ist-die-gemeinde.html
Source: Osthessen|News
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Date: May 30, 2025 at 02:32PM
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