Weltsynode 2024: Neu mit Bußvigil und Vergebungsbitte

Vor der zweiten Sitzungsperiode der Weltsynode vom Oktober 2024 kündigt Kardinal Mario Grech eine Bußvigil an. Diese soll am 1. Oktober im Petersdom unter Leitung von Papst Franziskus stattfinden. Ziel sei es, Vergebung für die Sünden von Kirchenleuten zu erbitten und die Barmherzigkeit Gottes anzurufen.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Bei dieser besonderen Vigil sollen drei Zeugnisse von Menschen vorgetragen werden, die unter den Sünden von Männern und Frauen der Kirche gelitten haben. Anschließend sollen verschiedene Sünden in einem kollektiven Bußakt angesprochen werden. „Es geht nicht darum, die Sünden der anderen anzuprangern, sondern sich selbst als Teil derer zu erkennen, die durch ihr Handeln oder Unterlassen Leid verursacht haben“, betonte Kardinal Grech bei der Pressekonferenz zur Vorstellung der Zweiten Session der Weltsynode an diesem Montagnachmittag im Vatikan.

Papst Franziskus wird im Namen der gesamten Kirche eine Bitte um Vergebung aussprechen. Vorbild der Bußfeier ist das Mea Culpa des hl. Papstes Johannes Pauls II.‘ im Heiligen Jahr 2000.

Am 11. Oktober 2024 wird die Synode feierlich eröffnet, aber bereits zuvor finden wichtige spirituelle Ereignisse statt, die auf die neue Sitzungsrunde hinführen. Vom 30. September bis 1. Oktober versammeln sich die Teilnehmenden zu Exerzitien, die mit der besonderen Bußvigil im Petersdom enden werden. Kardinal Grech betonte, dass im Anschluss die Anwesenden die Möglichkeit zur Beichte haben werden. „Wir erkennen uns selbst als Teil einer Gemeinschaft, die Leid verursacht hat, sei es durch Taten oder Unterlassungen“, so Kardinal Grech.

Die Pressekonferenz im Vatikan an diesem Montag

Die Pressekonferenz im Vatikan an diesem Montag

Die Pressekonferenz im Vatikan an diesem Montag

Details zur Bußvigil

Es gehe nicht darum, die Sünde der anderen anzuprangern, teilten die Synodenorganisatoren mit. Wer die Bitte um Vergebung ausspreche, tue dies im Namen aller Getauften. Insbesondere bekenne man folgende Sünden:

– Sünde gegen den Frieden

– die Sünde gegen die Schöpfung, gegen die einheimischen Völker, gegen die Migranten

– Sünde des Missbrauchs

– die Sünde gegen die Frauen, die Familie, die Jugend

– Sünde der Lehre, die als Stein des Anstoßes benutzt wird

– Sünde gegen die Armut

– Sünde gegen die Synodalität / Mangel an Zuhören.

Am Ende dieses Sündenbekenntnisses werde der Papst im Namen aller Gläubigen die Bitte um Vergebung an Gott und „an die Schwestern und Brüder der ganzen Menschheit“ richten.

Die Bußfeier, die gemeinsam vom Generalsekretariat der Synode und der Diözese Rom in Zusammenarbeit mit der Union der Ordensoberen (USG) und der Internationalen Union der Generaloberinnen (UISG) organisiert wird, steht allen offen, insbesondere Jugendlichen. Sie kann über die vatikanischen Medien verfolgt werden, die für eine Live-Übertragung sorgen werden.

Ökumenisches Gebet und internationale Teilnahme

Die Synode selbst beginnt mit einem ökumenischen Gebet, an dem neben dem Papst auch zahlreiche kirchliche Würdenträger sowie Vertreter anderer Kirchen und ökumenischer Gemeinschaften teilnehmen. Dieses Gebet soll die Verbundenheit und den Wunsch nach Versöhnung unter den Christen betonen. Vom 2. bis 27. Oktober wird die Synode dann in der Audienzhalle des Vatikans fortgesetzt. Dabei liegt der Fokus nicht auf einer Konferenz, sondern auf einem „Moment des Betens und Hörens“, wie Kardinal Grech betont.

Foren zur theologischen Vertiefung

Während der Synode wird es auch theologisch-pastorale Foren geben, bei denen Experten und Theologen über wichtige kirchliche Themen diskutieren. Diese Foren sollen die theologischen Grundlagen der Synode vertiefen und die Bedeutung der Synodalität in verschiedenen Aspekten des kirchlichen Lebens beleuchten.

Zur Vorbereitung der zweiten Sitzungsperiode wird es vom 30. September bis 1. Oktober geistliche Exerzitien in der Neuen Halle der Synode geben. Diese synodalen Vorbereitungen werden von einem ökumenischen Gebet am Abend des 11. Oktober begleitet, bei dem Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen anwesend sein werden. Besonders bemerkenswert sei die gestärkte Präsenz ökumenischer Vertreter bei der Synode, wie Kardinal Jean-Claude Hollerich hervorhob.

Breite Beteiligung aus dem deutschsprachigen Raum

Aus dem deutschsprachigen Raum nehmen mehrere hochrangige Vertreter an der Synode teil, darunter die Bischöfe Georg Bätzing und Bertram Meier sowie die Kardinäle Jean-Claude Hollerich und Christoph Schönborn. Auch Laienvertreter wie die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler und die deutsche Ordensfrau Anna Mirijam Kaschner sind Teil der 368 Synodenteilnehmer.

Die Bußvigil und die spirituellen Exerzitien verdeutlichen den Fokus auf Reflexion, Gebet und Erneuerung, mit dem die Synode 2024 angegangen wird.

(vatican news)


Title: Weltsynode 2024: Neu mit Bußvigil und Vergebungsbitte
URL: https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2024-09/weltsynode-neu-bussvigil-vergebungsbitte-oekumene-pk-vorstellung.html
Source: Vatican News – Deutsch
Source URL: https://www.vaticannews.va/de.html
Date: September 16, 2024 at 02:06PM
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