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  • Pixelfed mobile apps, Capture, share and explore from your smartphone with official or third-party apps. picture of an instagram like feed on an iphone
    Image: Pixelfed

    Pixelfed, a decentralized and ad-free Instagram alternative, now has apps on iOS and Android, as reported by TechCrunch. The iOS app launched today, while the Android app launched on January 10th.

    The platform is seeing a surge in popularity following Meta’s announcement last week that it would be drastically changing its content moderation policies; over the weekend, Pixelfed said that it’s seeing “unprecedented levels of traffic” to the pixelfed.social server and was working to increase resources.

    Pixelfed was also in the news this week because some users claimed that Meta randomly blocked links to the site they shared on Facebook. According to Engadget, Meta blocked the Pixelfed links by mistake and is now reinstating the posts.

    The creator of Pixelfed, Daniel Supernault, also launched a decentralized version of TikTok last October called Loops. With TikTok facing a ban in the US and the fallout from Meta’s content moderation changes, Pixelfed and Loops offer other options for people to jump ship to.


    Title: Instagram alternative Pixelfed now has apps
    URL: https://www.theverge.com/2025/1/14/24343614/instagram-alternative-pixelfed-app-launch-ios-android
    Source: The Verge – All Posts
    Source URL: https://www.theverge.com/
    Date: January 14, 2025 at 08:19PM
    Feedly Board(s): Technologie

  • DÜSSELDORF. Wo verläuft in der schulischen Bildung der Grad zwischen politischer Information und Parteipropaganda? Dazu gibt es vor der Bundestagswahl umstrittene Vorgaben.

    Wie soll eine Schule “neutral” bleiben, wenn ihre Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund von einer Partei bedroht werden? Foto: Shutterstock

    In den letzten Wochen vor der Bundestagswahl müssen die Schulen in Nordrhein-Westfalen besonders sorgfältig das Neutralitätsgebot beachten. Podiumsdiskussionen mit Politikern sind aber nicht untersagt. Das hat das Schulministerium in Düsseldorf klargestellt, nachdem offenbar ein gegenteiliger Eindruck entstanden war.

    Das seit vielen Jahren geltende Abstandsgebot vor Wahlen beinhalte keine starre Grenze, hieß es aus der Schulbehörde. Vielmehr gehe es darum, dass die Schulen rund sechs Wochen vor einer Wahl jeglichen Anschein einer politischen Einflussnahme auf Schülerinnen und Schüler vermeiden.

    «Dies bedeutet lediglich eine Empfehlung zur Zurückhaltung und ausdrücklich kein Verbot beispielsweise für Podiumsdiskussionen»

    «Dies bedeutet lediglich eine Empfehlung zur Zurückhaltung und ausdrücklich kein Verbot beispielsweise für Podiumsdiskussionen, die den Grundsatz der Chancengleichheit der Parteien wahren und ein breites Meinungsspektrum abbilden», betonte das Ministerium. Es sei ausdrücklich zu begrüßen, dass sich junge Menschen auch in der Schule intensiv mit der bevorstehenden Bundestagswahl auseinandersetzten.

    Die FDP-Opposition wird das Thema im Landtag auf die Agenda des Schulausschusses bringen. «Starre Regeln der Landesregierung blockieren die politische Bildung an den Schulen», meinte die schulpolitische Sprecherin der Fraktion, Franziska Müller-Rech.

    In einem Erlass des Ministeriums vom Jahresende heißt es, dem Grundsatz schulischer Neutralität und Unparteilichkeit komme ein hohes Gewicht zu. Bei
    dem Besuch oder der Organisation von politischen Veranstaltungen sei den Schulen, insbesondere im Vorfeld von Wahlen, generell Zurückhaltung zu empfehlen.

    «Im Rahmen einer schulischen Veranstaltung wird der Besuch von Wahlkampfveranstaltungen einzelner Parteien in aller Regel daher nicht in Betracht kommen», stellt der Erlass fest. «Überdies folgt aus dem Grundsatz der Chancengleichheit der Parteien nach ständiger Rechtsprechung, dass diese grundsätzlich formal gleichbehandelt werden müssen.»

    «Es kann keine Neutralität gegenüber unserer Verfassung geben»

    Dazu gibt es demnach vom NRW-Schulministerium seit 2010 unveränderte Hinweise. Dort heißt es etwa, die politische Neutralität der Schule verbiete es Schulleitern, Werbematerial politischer Parteien oder Einladungen zu parteipolitischen Veranstaltungen an das Lehrerkollegium, die Schüler oder die Eltern weiterzuleiten. «Schule darf nicht als Postverteilstelle für parteipolitischen Werbung genutzt werden.»

    Die SPD-Opposition sprach dagegen von politischer Bildungskapitulation und forderte, den Erlass zurückzunehmen. Er sei Ausdruck eines völlig falsch verstandenes Zurückhaltungsgebots, kritisierte die schulpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion Dilek Engin. «Es kann keine Neutralität gegenüber unserer Verfassung geben.» Das nütze nur denen, die nicht aufklären, sondern Verwirrung und Verunsicherung stiften wollten.

    Bildungsgewerkschaft verlangt Haltung

    Ähnlich sieht das die GEW. «In einer Zeit, in der Rechtspopulisten “Remigration” zu ihrem Parteiprogramm erklären, in der eine in Teilen vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestufte Partei ihre menschenverachtende und demokratiefeindliche Position vorantreibt, gilt es gerade in Schulen aufzuklären», forderte die Landesvorsitzende Ayla Celik. «Neutralität ist hier nicht nur kontraproduktiv, sondern Wasser auf die Mühlen der Hasser und Hetzer.»

    Schließlich sei Schule ein Ort der Wertevermittlung und Demokratiebildung, unterstrich die GEW. «Als solche kann und darf sie nicht politisch neutral sein.» News4teachers / mit Material der dpa

    Geheimtreffen mit AfD-Politikern: Wie nach Machtübernahme Millionen von Menschen aus Deutschland herausgedrängt werden sollen

    Der Beitrag Wie neutral müssen Schulen im Wahlkampf sein? Ärger um Schulministeriums-Erlass erschien zuerst auf News4teachers.


    Title: Wie neutral müssen Schulen im Wahlkampf sein? Ärger um Schulministeriums-Erlass
    URL: https://www.news4teachers.de/2025/01/wie-neutral-muessen-schulen-im-wahlkampf-sein-aerger-um-ministeriumserlass/
    Source: News4teachers
    Source URL: https://www.news4teachers.de/
    Date: January 14, 2025 at 04:23PM
    Feedly Board(s): Schule

  • Ein Facebook-Beitrag des Bistums Aachen mit der Aufschrift „Meta hat den Faktencheck eingestellt, also konnte Jesus tatsächlich auf dem Wasser gehen!“ (Hervorhebung im Original) hat bei einer Reihe von Gläubigen Unverständnis hervorgerufen.

    „Keine Ironie angebracht hier“, schrieb ein Nutzer. „Wenn ihr tatsächlich meint, die Wunder Jesu sind nur seichte Lehrerzählungen und haben nicht so stattgefunden, dann steht ihr nicht mehr auf dem Boden katholischer Lehre.“

    Eine weitere Person schrieb: „Wenn der Heiland (gepriesen sei Sein hl. Name) nicht einmal so eine vergleichsweise Bamperlesaufgabe wie Über-Wasser-Laufen hinkriegen hätte können, wie soll Er dann so Dinge hinkriegen wie: von den Toten auferstehen; unter den Gestalten von Brot und Wein höchstpersönlich auf unsere Altäre zu kommen?“

    Das Bistum dementierte gegenüber CNA Deutsch, man habe mit dem Beitrag suggerieren wollen, dass ein christliches Wunder – wie das Wandeln Jesu auf dem Wasser – nur unter den neuen laxeren Regeln Bestand haben könne.

    Anlass für den Facebook-Beitrag waren die weitreichenden Änderungen bei der Moderation von Online-Inhalten durch den Facebook-Konzern Meta. Wie die Zeit berichtete, wird Meta in den USA die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern beenden und stattdessen ein System ähnlich den „Community Notes“ der von Elon Musk betriebenen Plattform X einführen.

    Faktenchecks bedeuten, dass externe Experten Inhalte prüfen und Falschmeldungen markieren. Bei den „Community Notes“ hingegen können private Nutzer ergänzende Informationen oder Korrekturen beisteuern.

    Der Beitrag des Bistums Aachen konnte vor diesem Hintergrund den Eindruck erwecken, dass die biblischen Wunder, wie der Gang Jesu auf dem Wasser, nur nach geringen Standards als glaubwürdig gelten. Der Beweis für die Authentizität der Botschaft Christi beruht aber auch auf seinen Wundern, weil er so seine göttliche Natur offenbarte.

    „Der Tiefgründigkeit der ‚Sozialen Medien‘ entsprechend, greifen wir sich nahezu aufdrängende Themen hier auch schon mal ironisch auf“, rechtfertigte das Bistum den Facebook-Post auf Anfrage von CNA Deutsch. Durch „die Verquickung zweier Themen“ würde man eine „Verbindung zwischen dem Glauben und der Lebenswelt junger Menschen“ schaffen. „Bestenfalls“ würde somit das „Interesse für die Kernbotschaften der Kirche“ geweckt werden, so das Bistum weiter.


    Title: Facebook-Beitrag des Bistums Aachen zu Wunder Jesu sorgt für Diskussionen
    URL: https://de.catholicnewsagency.com/news/18361/facebook-beitrag-des-bistums-aachen-zu-wunder-jesu-sorgt-fur-diskussionen
    Source: CNA Deutsch
    Source URL: https://de.catholicnewsagency.com/
    Date: January 14, 2025 at 04:52PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Sie sollte eigentlich erst nach seinem Tod erscheinen – die Autobiographie von Papst Franziskus. Aber „die Bedürfnisse unserer Zeit“ hätten ihn dazu bewegt, sein Buch mit dem Titel „Hoffe“ jetzt schon zu veröffentlichen, so der Verlag. In 80 Ländern gleichzeitig liegt es nun auf den Büchertischen. Wird es die Welt bewegen? Wer hört die Worte des obersten Hirten der römisch-katholischen Kirche in der heutigen Zeit? Und wie hat sich der Einfluss der Päpste über die Jahrhunderte verändert? Darüber sprechen wir mit Ulrich Nersinger, Vatikan-Experte, hr-Kirchenredakteur Klaus Hofmeister, ARD-Südamerikakorrespondentin Anne Herrberg und Monika Humpert, Sprecherin der Frankfurter Gruppe von „Maria 2.0.“
    Podcast-Tipp: Religion und Orientierung
    Zwischen Himmel und Erde – das Magazin für Religion und Kirche. Für Grenzfragen, gelingendes Leben und Spiritualität. Aktuelle Debatten rings um Geburt und Tod, Krieg und Frieden, Historie und Zukunft.
    https://www.ardaudiothek.de/sendung/religion-und-orientierung/7254538/


    Title: Alter Mann, alte Macht: Der Papst und seine Kirche
    URL: https://mp3podcasthr-a.akamaihd.net/mp3/podcast/derTag/derTag_20250114_102943230.mp3
    Source: hr2 Der Tag
    Source URL: https://www.hr-inforadio.de/
    Date: January 14, 2025 at 07:33PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Pope Francis waves from the Popemobile in Rio de Janeiro, Brazil.

    In Pope Francis‘ autobiography Hope he reiterates themes of his papacy like hatred of war and unchecked capitalism, and a desire for the Catholic Church to be seen as a field hospital, not a fortress.

    (Image credit: Buda Mendes)


    Title: Five things we learn about Pope Francis from his new memoir
    URL: https://www.npr.org/2025/01/14/g-s1-42643/five-things-we-learn-about-pope-francis-from-his-new-memoir
    Source: NPR Topics: Religion
    Source URL: https://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=1016
    Date: January 14, 2025 at 05:39PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Auf Facebook werden Links zu Instanzen der Instagram-Alternative Pixelfed als Spam markiert. Das haben mehrere Nutzer und Nutzerinnen bemerkt, heise online konnte das Verhalten nachvollziehen. Beiträge mit einem Link auf die Instanzen pixelfed.social und pixelfed.de wurden dabei umgehend gelöscht, ein Beitrag mit einem Link auf die Projektseite des Fotonetzwerks blieb dagegen stehen. Bemerkt wurde das Vorgehen wenige Tage nach den Ankündigungen, weniger Inhalte moderieren zu wollen und mehr kontroverse Aussagen auf den Plattformen zuzulassen. Das kritisieren Menschen in sozialen Netzwerken. Eine Anfrage von heise online bei Meta, warum die Links blockiert werden, blieb bislang unbeantwortet.

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    Bild 1 von 5

    Ein kurzer Beitrag mit einem Link zu pixelfed.social

    Der Umgang von Facebook mit den Links zu Pixelfed erinnert an ähnliche Vorfälle nach der Twitterübernahme durch Elon Musk. Nachdem damals viele Nutzer und Nutzerinnen die Plattform verlassen haben, war es vorübergehend verboten, auf dem Kurznachrichtendienst zum Konkurrenten Mastodon und zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram zu verlinken. Wenig später ging die Plattform so gegen den Kurznachrichtendienst Threads vor. Während man damals aber allgemein von Absicht ausging, ist jetzt vorstellbar, dass es sich bei dem Vorgehen auf Facebook um einen Fehler handelt – auch weil nicht alle Links mit Bezug zu Pixelfed gleichermaßen betroffen sind.

    Pixelfed ist als soziales Netzwerk für Fotos ein Teil des sogenannten Fediverse. Das heißt, Accounts bei Pixelfed können direkt etwa mit solchen bei Mastodon interagieren. Während der Fokus – anders als bei Instagram – dort aber tatsächlich noch stark auf privaten Fotos liegt, handelt es sich bezüglich der Nutzungszahlen nicht um eine wirkliche Instagram-Alternative. Während der Dienst von Meta auf etwa zwei Milliarden Nutzer und Nutzerinnen kommt, gibt es nur etwa 250.000 Pixelfed-Accounts. Laut dem Chefentwickler sind die Anmeldungszahlen zuletzt aber so stark gestiegen, dass einige Funktionen vorübergehend beschränkt werden mussten. So kann man auf pixelfed.social vorerst keine eigenen Inhalte aus Instagram importieren, was ansonsten möglich ist.

    (mho)


    Title: „Beispiellos“ gewachsen: Facebook sperrt Links zu Instagram-Alternative Pixelfed
    URL: https://www.heise.de/news/Beispiellos-gewachsen-Facebook-sperrt-Links-zu-Instagram-Alternative-Pixelfed-10237505.html
    Source: Mac & i – News
    Source URL: https://www.heise.de/mac-and-i/feed.xml
    Date: January 14, 2025 at 08:23AM
    Feedly Board(s): Technologie

  • Wahl O Mat Logo

    Am 23. Februar 2025 gibt es in Deutschland vorgezogene Wahlen, doch das heißt nicht, dass man auf den bekannten Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung verzichten muss. Dieser geht nämlich schon am 6. Februar 2025 online.

    Die Details gibt es wie immer auf der offiziellen Webseite des Wahl-O-Mat und die passenden Apps für Android und iOS dürften ebenfalls kurz vorher aktualisiert und mit den Details für die Bundestagswahl 2025 versorgt werden. Der Wahl-O-Mat wird seit 2002 in Deutschland angeboten und begleitet große und kleine Wahlen.

    Wir werden euch dann natürlich am 6. Februar informieren, wenn der Wahl-O-Mat wirklich online ist. So lange muss man jedoch nicht warten, es gibt natürlich auch viele andere Wege, wie man sich informieren kann und diese sollte man zusätzlich nutzen. Der Wahl-O-Mat ist nur eines von vielen Instrumenten bei der Recherche.

    Zukunft von WhatsApp: Gespräche mit KI-Freunden

    Whatsapp Logo Icon 2021 Header

    Meta wird uns vermutlich bald einen neuen Aufbau bei WhatsApp liefern, in der Leiste unten geht es dann mit den normalen Chats los, dann kommt Aktuelles und dann gibt es […]13. Januar 2025 JETZT LESEN →



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    Title: Wahl-O-Mat-Datum für die Bundestagswahl 2025
    URL: https://www.mobiflip.de/shortnews/wahl-o-mat-datum-fuer-die-bundestagswahl-2025/
    Source: mobiFlip.de » News & Testberichte aus der mobilen Welt
    Source URL: https://www.mobiflip.de
    Date: January 14, 2025 at 08:39AM
    Feedly Board(s): Technologie

  • Meier, Hildegard http://www.deutschlandfunk.de, Tag für Tag


    Title: Ehrfurcht vor allem Leben: Auf den Spuren von Albert Schweitzers radikaler Ethik
    URL: https://www.deutschlandfunk.de/ehrfurcht-vor-allem-leben-auf-den-spuren-von-albert-schweitzers-radikaler-ethik-100.html
    Source: dradio-Tag fuer Tag
    Source URL: https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-100.html
    Date: January 14, 2025 at 10:18AM
    Feedly Board(s): Religion

  • DOMRADIO.DE: Man hat vorab gelesen, dies sei in der Geschichte die erste Autobiographie eines Papstes zu Lebzeiten. Aber gibt es nicht schon ein Buch mit autobiografischen Ausführungen von Papst Franziskus?

    Severina Bartonitschek (KNA-Redakteurin in Rom): Das ist die erste, die ausdrücklich als solche veröffentlicht wurde. Aber natürlich gibt es ganz viele Bücher vom Papst und über den Papst. 

    Letztes Jahr ist beispielsweise ein Buch erschienen, das auch schon ganz viele autobiografische Elemente hatte. Ganz interessant ist, dass auch Johannes Paul II. schon eine Autobiografie veröffentlicht hat. Das war 1996, so knapp zehn Jahre vor seinem Tod.

    DOMRADIO.DE: Meist erscheinen Autobiografien eines Papstes erst nach seinem Tod, wenn überhaupt. Warum hat sich Franziskus hier anders entschieden?

    Bartonitschek: Der Co-Autor des Buches schreibt in seinem Nachwort, dass das ursprünglich auch so geplant war. Man konnte den Papst dann aber doch aufgrund der heutigen Weltlage und auch aufgrund des Heiligen Jahres, was ja jetzt gerade läuft, irgendwie umstimmen.

    DOMRADIO.DE: Wie präsentiert sich der Papst in seinem Buch?

    Bartonitschek: Es ist auffällig, dass das Buch sehr persönlich ist. Franziskus scheut sich darin überhaupt nicht, Emotionen zu zeigen. Er erzählt beispielsweise von verschiedenen Anlässen, bei denen er weinen musste, oder wann oder warum er ein schlechtes Gewissen hatte. Er sagt, dass Melancholie zum Beispiel ein Teil seiner Seele ausmacht. 

    "Er erzählt frei von seinen Besuchen bei einer Psychiaterin."

    Er spricht auch ganz offen über seine Neurosen, sagt auch, dass man die pflegen müsse. Eine von ihm ist, dass er sehr an seiner Umgebung hängt und nicht gerne in Urlaub fährt. Er geht auch ein bisschen auf seinen Charakter ein und erzählt, dass er Pünktlichkeit sehr liebt und wahnsinnig ungeduldig ist. Er berichtet, dass es an seiner Ungeduld lag, wenn er mal gestolpert ist und er auch schlecht abwarten konnte, dass Prozesse immer ein bisschen Zeit brauchen. 

    Er erzählt auch ganz frei von seinen Besuchen bei einer Psychiaterin. Das war während der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien. Da ist er für ein knappes Jahr einmal die Woche zu einer Psychiaterin gegangen. Er sagt, dass er von ihren Ratschlägen noch heute profitiert.

    DOMRADIO.DE: Er beschreibt auch seine Liebe zum Fußball, schon als Kind. Er war und ist begeistert von diesem Sport. Aber er war selbst kein begnadeter Fußballer, oder?

    Bartonitschek: Nein, offenbar nicht. Er sagt zwar, dass dies für ihn immer die schönste Sache der Welt war und er auch ganz viel mit seinen Freunden damals in Buenos Aires in seinem Viertel gespielt hat. Aber er stand häufig im Tor, weil er, wie er selbst sagt, kein großer Ballkünstler war und auch zwei linke Füße hat.

    "Sehr schöne Kindheitserinnerungen."

    Füße sind sowieso ein Thema in diesem Buch. Er spricht über seine orthopädischen Schuhe, weil er leichte Plattfüße hat. Das ist offenbar ein Thema. 

    Aber zurück zum Fußball. Als Zuschauer war er in seiner Kindheit ganz oft mit seinem Vater und seinen Brüdern bei dem Verein San Lorenzo im Stadion. 

    Danach gab es immer pikante Schnecken und Pizza. Er berichtet darüber sehr ausführlich. Das waren offenbar sehr schöne Kindheitserinnerungen. Er ist immer noch Fan von diesem Fußballverein, aber interessanterweise hat er seit 30 Jahren kein Spiel mehr gesehen, weil er in den Neunzigern ein Gelübde abgelegt hat, dass er kein Fernsehen mehr schauen will. 

    Im Vatikan löst er das jetzt so, dass er sich einmal die Woche von einem Schweizergardisten die Ergebnisse von San Lorenzo und die aktuelle Tabelle bringen lässt.

    DOMRADIO.DE: Dienstliche Stationen beschreibt er auch. Darunter auch die dramatischen Ereignisse während seiner Reise in den Irak. Das war 2021. Was erfährt man da?

    Bartonitschek: Man erfährt zum einen, dass Papst Franziskus diese Reise trotz aller Sicherheitsbedenken unbedingt machen wollte. Die waren offenbar angebracht, denn in dem Buch erzählt er, dass der Vatikan am Vortag seiner Ankunft davon erfahren hat, dass eine Frau mit einem Sprengstoffgürtel und auch ein mit Sprengstoff beladener Lieferwagen auf dem Weg nach Mossul sind. 

    Er ist dann trotzdem geflogen. Passiert ist am Ende – Gott sei Dank – nichts. Er hatte dann wohl, wie er erzählt, bei einem Sicherheitsbeamten nachgefragt, was mit den mutmaßlichen Attentätern passiert ist. Ihm wurde gesagt, dass sie abgefangen wurden und samt Sprengstoff in die Luft gejagt wurden, was den Papst sehr getroffen hat.

    DOMRADIO.DE: Papst Franziskus war auch das eine oder andere Mal in Deutschland. Wie kommt unser Land in seiner Autobiografie vor?

    Bartonitschek: Gar nicht. Einmal erwähnt er in einem Nebensatz seinen Studienaufenthalt in Sankt Georgen, der Jesuitenhochschule in Frankfurt. Das war 1986. Das erzählt er allerdings nur im Zusammenhang mit dem Tod einer Ordensschwester, die an dem Tag seiner Rückkehr aus Deutschland starb. 

    Einmal erwähnt er Georg Gänswein, wenn wir jetzt beim Deutschen sind. Er spricht von dem Tag, als dieser die ihm zugedachte Wohnung im Apostolischen Palast gezeigt hat. Aber die Wohnung hat der Papst ja am Ende auch nicht genommen.

    DOMRADIO.DE: Für die katholische Kirche sind es durchaus schwierige Zeiten. Dennoch sieht Franziskus die Zukunft der Kirche optimistisch. Woran macht er das fest?

    Bartonitschek: Das ist ganz spannend. Er sagt, dass sich die Kirche weiterentwickeln wird. Sie hat immer eine Zukunft. Herausforderungen hat es immer gegeben. Verweltlichung und Verfolgung sind jetzt nichts Neues für die katholische Kirche. Er sagt auch, dass das Papsttum sich weiterentwickeln wird. 

    Seine Vorstellung für eine gute Zukunft der Kirche besteht unter anderem darin, dass sie kreativer wird, dass sie sich dem Dialog öffnen muss, ohne die eigenen Glaubenswahrheiten zu relativieren. Immer wieder sagt er, dass die Kirche rausgehen und unter den Menschen sein müsse. Das betont er während seines Pontifikats immer wieder. Er spricht da von einer Reform der Haltung. Das steht für ihn an erster Stelle. Danach könne man über Struktur und Organisatorisches sprechen.

    Das Interview führte Carsten Döpp. 

    Information der Redaktion: "Hoffe. Die Autobiografie" ist im Kösel-Verlag erschienen. Aus dem Italienischen übersetzt von Elisabeth Liebl.

    Papst Franziskus ist sehr mitteilsam. Regelmäßig gibt das Kirchenoberhaupt Interviews, erscheinen Bücher mit ihm und über ihn. Detaillierte Einblicke in sein Leben gewährt er nun in seiner Autobiografie "Hoffe".


    Title: Jetzt wird es persönlich / Papst Franziskus veröffentlicht seine Autobiografie
    URL: https://www.domradio.de/artikel/papst-franziskus-veroeffentlicht-seine-autobiografie
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: January 14, 2025 at 12:03PM
    Feedly Board(s): Religion

  • A bill that bans students from using cellphones in schools was signed into law in Brazil on Monday, the latest example of lawmakers limiting young people’s use of personal technology in the classroom, amid growing concern about its effect on education and well-being.

    Brazil’s Education Ministry said in a statement that the law “aims to safeguard the mental, physical and psychological health of children and adolescents.” Brazilian President Luiz Inácio Lula da Silva called it an example of “working together for the safety and better learning of our children and young people.”


    Title: Brazil joins growing list of countries banning cellphones in schools
    URL: https://www.washingtonpost.com/world/2025/01/14/brazil-cellphone-school-ban/
    Source: World
    Source URL: https://www.washingtonpost.com
    Date: January 14, 2025 at 11:38AM
    Feedly Board(s):

  • Medien berichteten am Montagabend von neun weiteren Zeugenaussagen, wonach der 2007 verstorbene Geistliche unter anderem einen Minderjährigen vergewaltigt haben soll. Abbé Pierre, 1912 geboren und 2007 verstorben, hatte 1949 die Emmaus-Gemeinschaft gegründet und war als Armenpriester bekannt.

    Darüber hinaus ist von sexuellen Übergriffen gegenüber einem Familienmitglied des Priesters die Rede. Die Taten sollen sich den Aussagen zufolge zwischen den 1960er- und den 2000er-Jahren ereignet haben. Die aktuellen Vorwürfe sind in einem Bericht enthalten, den eine von „Emmaüs International“, „Emmaüs France“ und der „Abbé-Pierre-Stiftung“ beauftragte Anlaufstelle erstellte. Laut der Zeitung „Le Parisien" zeichnet dieser Bericht „das Bild eines bedrohlichen Raubtiers und Manipulators, der sein ganzes Leben lang gewütet hat".

    Vorher bereits zahlreiche Missbrauchsvorwürfe 

    In den vergangenen Monaten waren bereits zahlreiche Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe des Priesters bekannt geworden. Henri Antoine Groues, so der bürgerliche Name Abbé Pierres, hatte 1949 die Emmaus-Gemeinschaft gegründet. Sie setzt sich heute mit Hilfe zur Selbsthilfe in knapp 40 Ländern weltweit gegen Armut und Obdachlosigkeit ein. In Frankreich galt Abbé Pierre viele Jahre als eine Art nationale Ikone. Der Name, unter dem er bekannt wurde, stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, als er in der Résistance Widerstand gegen die deutschen Besatzer leistete. Lange stand der Sozialaktivist auf Platz eins der beliebtesten Franzosen.

    (leparisien/kap/kna – sst) 


    Title: Frankreich: Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Abbé Pierre
    URL: https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2025-01/frankreich-neue-missbrauchsvorwuerfe-gegen-abbe-pierre.html
    Source: Vatican News – Deutsch
    Source URL: https://www.vaticannews.va/de.html
    Date: January 14, 2025 at 01:10PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Pope Francis has said he inherited a “large white box” full of documents related to various scandals faced by the Catholic Church when he took over from his predecessor.

    The pontiff makes the revelation in his much-anticipated autobiography, Spera (Hope), which is published on Tuesday.

    Francis became pope in 2013 after the shock resignation of Benedict XVI, a decision that meant the Argentinian was in the almost unprecedented position of being able to have an in-person handover when he started.

    Shortly after his election as pope, he recalls in his book, he visited Benedict at Castel Gandolfo, the papal summer residence south of Rome.

    “He gave me a large white box,” Francis writes. “‘Everything is in here’, he told me. ‘Documents relating to the most difficult and painful situations. Cases of abuse, corruption, dark dealings, wrongdoings.’”

    Benedict then told him: “I have arrived this far, taken these actions, removed these people. Now it’s your turn.”

    In Hope, Pope Francis says: “I have continued along his path.”

    He does not, however, specify the contents of the box or any scandals that had been addressed either by Benedict, who died in December 2022, or by himself during his almost 12-year papacy.

    In February 2013, Benedict became the first pontiff in almost 600 years to resign, saying his health was deteriorating. A deeply conservative pontiff, his tenure was overshadowed by sexual abuse scandals in the church. He retired leaving a chequered reputation after a papacy that was at times divisive.

    The last year of Benedict’s papacy was also tarnished by the ‘Vatileaks’ scandal, which exposed allegations of corruption, internal conflict and financial mismanagement.

    Although there were reports about the existence of the white box in 2013 and in later years, the passage in Hope is the first time Pope Francis has spoken on the record about it.

    The Italian publisher Mondadori has said Hope is the first autobiography published by a pope, although Francis has published other memoir-style works.

    While Francis acknowledged ‘the Church is female’ in his autobiography, he ruled out the idea of women becoming priests. Photograph: Angelo Carconi/EPA

    In the book, which was written with the Italian author Carlo Musso, Francis describes the process of his conclave, which is rare for a pontiff. “When my name was pronounced for the seventy-seventh time, there was a burst of applause, while reading of the votes went on,” he said. “I don’t know exactly how many votes there were in the end, I was no longer listening, the voice covered the voice of the scrutineer.”

    In a passage about women, Pope Francis writes that “the Church is female – it is not male” and says there is an urgent need to “move forward” in identifying new methods and criteria to ensure “women are more fully involved and play a key role in the various spheres of social and ecclesiastical life”.

    However, he rules out women becoming priests. “One of the great sins we have committed has been to ‘masculinise’ it [the church]. The church therefore needs to be ‘demasculinised’– while knowing, at the same time, that to ‘masculinise’ women would be neither human nor Christian, since the other great sin is certainly clericalism,” he writes.

    In the book Francis also reveals he escaped a double suicide bombing during a visit to Iraq in 2021 after the attempts on his life were foiled by British intelligence and Iraqi police.


    Title: Pope Francis inherited box of documents from predecessor relating to scandals
    URL: https://www.theguardian.com/world/2025/jan/14/pope-francis-inherited-box-of-documents-from-predecessor-relating-to-scandals
    Source: The Guardian
    Source URL: https://www.theguardian.com/uk
    Date: January 14, 2025 at 01:48AM
    Feedly Board(s):

  • Weg frei für zwei

    Als Leiter der Abteilung „Pastorale Entwicklung und Beratung“ im Bistum St. Gallen nimmt Dominik Michel-Loher Synodalität vor allem als ambitionierte Vision wahr. Damit sie konkret […]

    Der Beitrag Synodalität braucht mehr als gute Absichten erschien zuerst auf feinschwarz.net.


    Title: Synodalität braucht mehr als gute Absichten
    URL: https://www.feinschwarz.net/synodalitaet-braucht-mehr/
    Source: REL ::: feinschwarz.net
    Source URL: https://www.feinschwarz.net/
    Date: January 14, 2025 at 12:02AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat bei einer Veranstaltung zum Weltfriedenstag betont, dass Frieden bei der inneren Haltung jedes Einzelnen beginnt. Gemeinsam mit dem Fuldaer Bischof Michael Gerber plädierte er für mehr Empathie und Gerechtigkeit in einer Welt, die zunehmend von Konflikten und Vereinfachungen geprägt ist.

    Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat zu einem stärkeren Engagement für den Frieden aufgerufen und dabei den Schwerpunkt auf die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen gelegt. „Frieden beginnt bei der eigenen Umkehr in Gedanken, Worten und Werken“, erklärte Kohlgraf am Sonntag im rheinland-pfälzischen Wöllstein. Anlass war eine Veranstaltung zum Weltfriedenstag der katholischen Friedensbewegung Pax Christi Rhein-Main, deren deutsche Sektion er als Präsident vorsteht.

    Gerechte Lösungen statt Gewaltspiralen

    Angesichts der aktuellen Debatten über Waffenlieferungen und Verteidigungspolitik betonte Kohlgraf, dass es notwendig sei, gerechte und langfristige Konfliktlösungen zu suchen. Er forderte dazu auf, eigene Einstellungen gegenüber vermeintlichen Feinden kritisch zu hinterfragen und erste Schritte zu wagen, die Gewalt und Gegengewalt durchbrechen. Als Vorbild nannte er Versöhnungsinitiativen zwischen Juden und Arabern in Israel, im Westjordanland und in den palästinensischen Gebieten, die zeigen, wie Friedenslösungen auf lokaler Ebene entstehen können.

    „Frieden entsteht nicht durch Rache oder Gegengewalt, sondern durch Menschen, die den Mut haben, andere Wege zu gehen“, so Kohlgraf.

    Bischof Gerber

    Bischof Gerber

    Bischof Gerber

    Die Würde des Menschen im Mittelpunkt

    Auch der Fuldaer Bischof Michael Gerber äußerte sich am Sonntagabend zum Thema Frieden, während des Neujahrsempfangs seines Bistums. Gerber rief dazu auf, die Würde jedes Menschen zu achten und für einen gerechten Frieden einzutreten, der das Selbstbestimmungsrecht sowohl des Einzelnen als auch der Völker respektiert.

    Besonders mahnte er an, Empathie und Mitgefühl nicht zu verlieren. Diese Werte seien nicht nur im Heiligen Land, sondern auch in vielen anderen Krisengebieten bedroht. Gerber warnte zudem vor rechtspopulistischen Strömungen in Europa und kritisierte einseitige Perspektiven, die auf Kosten anderer aufgebaut seien.

    „Der Verlust von Empathiefähigkeit führt dazu, dass Konflikte eskalieren und Dialog unmöglich wird“, erklärte Gerber.

    Friedensarbeit als Aufgabe der Kirche

    Die Aufrufe beider Bischöfe unterstreichen die Bedeutung der Friedensarbeit als zentralen Auftrag der Kirche. Kohlgraf und Gerber betonten, dass eine gerechtere Welt nur durch die aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung und den Respekt vor anderen Kulturen und Perspektiven entstehen kann.

    (pm/kna – mg)


    Title: Bischof Kohlgraf: Frieden beginnt bei der eigenen Umkehr
    URL: https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-01/deutschland-bischof-kohlgraf-frieden-beginn-eigenen-umkehr.html
    Source: Vatican News – Deutsch
    Source URL: https://www.vaticannews.va/de.html
    Date: January 13, 2025 at 01:44PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Bis knapp zwei Wochen vor Einsendeschluss gingen mehr als 2800 Vorschläge ein, erneut deutlich mehr als im Vorjahr. Für die Kür zum »Unwort« gelten bestimmte Kriterien: Infrage kommen Formulierungen, die aus Sicht der Jury gegen Prinzipien der Menschenwürde oder Demokratie verstoßen, die gesellschaftliche Gruppen diskriminieren, die euphemistisch, verschleiernd oder irreführend sind. Wie häufig ein Begriff vorgeschlagen wurde, spielt bei der Entscheidung keine Rolle.


    Title: »Biodeutsch« ist das Unwort des Jahres
    URL: https://www.spiegel.de/kultur/biodeutsch-ist-das-unwort-des-jahres-a-3a96e464-d8b3-4465-b73c-cbb297a15b65
    Source: DER SPIEGEL – Kultur
    Source URL: https://www.spiegel.de/
    Date: January 13, 2025 at 09:28AM
    Feedly Board(s): Verschiedenes

  • Eine von IBM in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, dass eine steigende Zahl von Unternehmen Interesse an der Nutzung von Open-Source-Tools haben, um den ROI ihrer KI-Entwicklungen zu verkürzen. 80 Prozent der Befragten geben an, dass mindestens ein Viertel der KI-Lösungen oder -Plattformen ihres Unternehmens bereits jetzt auf Open Source basiert.

    Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt laut Studie die Wahrscheinlichkeit, dass sich sogar mehr als 50 Prozent der KI-Lösungen auf Open Source stützt. Hinzu kommt: Die befragten Unternehmen, die Open-Source-Ökosysteme nutzen, erzielen mit größerer Wahrscheinlichkeit einen positiven ROI als Unternehmen, die dies nicht tun (51 Prozent gegenüber 41 Prozent).

    Budgetentwicklung

    Die von Morning Consult in Zusammenarbeit mit Lopez Research durchgeführte Studie unter mehr als 2.400 IT-Entscheidern ergab, dass 85 Prozent der Befragten Fortschritte bei der Umsetzung ihrer KI-Strategie für 2024 verzeichnen, wobei fast die Hälfte (47 Prozent) bereits einen positiven ROI aus ihren KI-Investitionen sieht.

    Die Daten bestätigen auch, dass die Verwendung von Open-Source-Tools für KI-Lösungen mit einer größeren finanziellen Rentabilität einhergehen kann: 51 Prozent der befragten Unternehmen, die derzeit Open-Source-KI-Tools verwenden, berichten von einem „positiven“ ROI, verglichen mit nur 41 Prozent der Unternehmen, die keine Open-Source-Tools verwenden.

    Fast zwei Drittel (62 Prozent) aller Befragten geben an, dass sie ihre KI-Investitionen im Jahr 2025 erhöhen werden, während 48 Prozent planen, Open-Source-Ökosysteme zur Optimierung ihrer KI-Implementierungen zu nutzen. Von den befragten Unternehmen, die derzeit keine Open-Source-Lösungen nutzen, geben 2 von 5 an, dass sie planen, 2025 Open Source für die KI-Implementierung zu nutzen.

    „Da Unternehmen beginnen, KI in großem Umfang zu implementieren, setzen viele von ihnen verstärkt auf Erfolgskennzahlen wie Produktivitätssteigerungen, zum Teil weil sich die traditionellen, in harten Dollar ausgedrückten ROI-Vorteile noch nicht in den Bilanzen niedergeschlagen haben“, so Maribel Lopez von Lopez Research.

    Studienmethodik

    Morning Consult führte vom 30. Oktober bis 13. November 2024 eine Umfrage unter insgesamt 2.413 IT-Entscheider:innen in den USA, Kanada, Mexiko, Brasilien, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Indien, Singapur, Indonesien und Südkorea durch. Die Interviews wurden online durchgeführt, und die Daten sind nicht gewichtet. Die Befragten sind in Unternehmen mit 101 oder mehr Mitarbeitern beschäftigt, haben eine leitende Funktion oder eine höhere Position im Technologiebereich inne und verfügen über Entscheidungsbefugnisse in mindestens einem der folgenden Bereiche: Management von Beratungsdienstleistungen, Einkauf von IT-Produkten oder Einkauf von Business Consulting Services.


    Title: So verbreitet ist Open Source in der KI-Entwicklung
    URL: https://www.zdnet.de/88419882/so-verbreitet-ist-open-source-in-der-ki-entwicklung/
    Source: ZDNet.de
    Source URL: https://www.zdnet.de/
    Date: January 13, 2025 at 12:08PM
    Feedly Board(s): Technologie

  • Mit Kryptowährungen wird viel Schindluder getrieben. Regelmäßig kommt es zu Betrugsfällen, bei denen Investoren um ihr Geld gebracht werden. Im Fall eines kriminellen Pfarrers passierte das jetzt sozusagen im Auftrag Gottes.

    Kirchenvertreter macht in Kryptowährung

    Die Kirche gibt sich gerne modern, um in Zeiten von Elektroautos und TikTok nicht den Anschluss zu verlieren. Sogar mit einem KI-Pfarrer namens "Justin" wollte man punkten. Der litt jedoch an Halluzinationen und empfahl unter anderem, Taufen mit Gatorade durchzuführen.

    Aus Fleisch und Blut ist hingegen Pfarrer Francier Obando Pinillo. Berührungsängste mit modernen Technologien bestanden bei dem 51-Jährigen allerdings auch nicht. Denn wie das US-Justizministerium jetzt mitteilte, war der Geistliche der Strippenzieher eines riesigen Kryptobetrugs.

    Groß angelegter Betrug

    Als Oberhaupt einer spanisch-sprechenden Gemeinde in Pasco, Washington, nutzte er seine Stellung als Vertrauensperson aus und überredete viele seiner Schäfchen dazu, in sein Kryptogeschäft namens ‚Solano Fi‘ zu investieren. Laut Aussagen von Pinillo selbst sei die Idee zu dem Projekt "im Traum zu ihm gekommen". Seinen Opfern erzählte er, es handele es sich um eine absolut sichere Investition. Außerdem garantierte er Renditen von knapp 35 Prozent ohne Risiko.

    Um mehr potenzielle Investoren zu erreichen, rührte der Pfarrer auch über Facebook die Werbetrommel für Solano Fi. Mithilfe einer Web-App, die gefälschte Kontostände anzeigte, wiegte er die Investoren zudem in Sicherheit. Versuche, Geld über die App abzuheben, schlugen jedoch jedes Mal fehl. Auf Nachfrage behauptete der Geistliche dann, es gäbe technische Schwierigkeiten und er bräuchte weiteres Geld, um das Problem zu beheben.

    Insgesamt sammelte Pinillo mit dieser Masche im Zeitraum von ungefähr zwei Jahren knapp sechs Millionen US-Dollar von etwa 1.500 fremden Personen und Mitgliedern seiner Gemeinde. Nach seiner Überführung droht ihm jetzt eine Haftstrafe von bis zu 20 Jahren.

    Kein Einzelfall

    Der Pfarrer aus Washington ist allerdings nicht der erste Geistliche, der seine Schäfchen um ihr Erspartes brachte. In einem ähnlichen Fall vor etwa einem Jahr hatte ein Pfarrer in Colorado mit einem ähnlichen Krypto-Scam über 3,2 Millionen Dollar ‚verdient‘. Auch er musste sich jedoch letztlich vor Gericht für den Betrug verantworten, der ihm seinen Aussagen zufolge "von unserem Herrn aufgetragen" wurde.

    Zusammenfassung

    • Pfarrer Francier Obando Pinillo betrog Gemeindemitglieder mit Kryptowährung
    • Er versprach risikolose 35-prozentige Renditen für ‚Solano Fi‘-Investitionen
    • Über Facebook und eine Web-App mit gefälschten Kontoständen lockte er Opfer
    • In zwei Jahren sammelte er sechs Millionen Dollar von 1.500 Personen ein
    • Dem 51-jährigen Geistlichen drohen nun bis zu 20 Jahre Haft
    • Ein ähnlicher Fall ereignete sich vor einem Jahr in Colorado

    Siehe auch:


    Title: Krypto-Pfarrer scheffelt Millionen: Gemeinde um 6 Mio. Dollar erleichter
    URL: https://winfuture.de/news,148109.html
    Source: WinFuture News
    Source URL: https://winfuture.de/
    Date: January 13, 2025 at 01:31PM
    Feedly Board(s): Technologie

  • Vector illustration showing different aspects of the Mastodon app.
    Image: The Verge

    Decentralized social network Mastodon has announced plans to transfer its ownership to a new nonprofit entity. Ownership of Mastodon will move away from the control of CEO Eugen Rochko, in contrast to the power exerted by other social media CEOs like Meta cofounder Mark Zuckerberg and X owner Elon Musk.

    “Simply, we are going to transfer ownership of key Mastodon ecosystem and platform components to a new nonprofit organization,” Mastodon says in a blog post, “affirming the intent that Mastodon should not be owned or controlled by a single individual.”

    Rochko, who founded Mastodon in 2016, will take on a new role with a focus on product strategy while ownership moves to a new not-for-profit entity based somewhere in Europe, with the exact location still to be finalized. The organization is currently headquartered in Germany, where it was a nonprofit until its charitable status was stripped last year. This move is a way of restoring Rochko’s original intent for Mastodon.

    “When founder Eugen Rochko started working on Mastodon, his focus was on creating the code and conditions for the kind of social media he envisioned,” Mastodon says. “The legal setup was a means to an end, a quick fix to allow him to continue operations. From the start, he declared that Mastodon would not be for sale and would be free of the control of a single wealthy individual, and he could ensure that because he was the person in control, the only ultimate decision-maker.”

    In the short term, nothing should change for users. Mastodon will continue to host the mastodon.social and mastodon.online servers and support its federated network. Routine code development and bug fixes are ongoing, though the announcement adds that “changes are definitely in the pipeline.”

    “Our core mission remains the same: to create the tools and digital spaces where people can build authentic, constructive online communities free from ads, data exploitation, manipulative algorithms or corporate monopolies,” Mastodon says.

    Mastodon’s announcement comes at a time when the WordPress open-source project and its cofounder have been embroiled in a months-long legal feud, and Meta’s Zuckerberg has made headlines for stripping back Facebook and Instagram’s fact-checking and content moderation before lying about it to Joe Rogan.


    Title: Mastodon’s CEO and creator is handing control to a new nonprofit organization
    URL: https://www.theverge.com/2025/1/13/24342603/mastodon-non-profit-ownership-ceo-eugen-rochko
    Source: The Verge – All Posts
    Source URL: https://www.theverge.com/
    Date: January 13, 2025 at 02:19PM
    Feedly Board(s): Technologie


  • Umfrage

    Von Optimismus keine Spur: Lehrkräfte arbeiten am Limit

    Fast jede zweite Lehrkraft in Nordrhein-Westfalen hat schon einmal ernsthaft daran gedacht, ihren Beruf aufzugeben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des nordrhein-westfälischen Philologenverbandes (PhV NRW), an der sich rund um den Jahreswechsel 3.105 Lehrerinnen und Lehrer vornehmlich von Gymnasien und Gesamtschulen beteiligt hatten.



    13.01.2025



    Nordrhein-Westfalen



    Pressemeldung



    Philologenverband NRW (PhV NRW)


    • Ein junger Lehrer sitzt erschöpft am Schreibtisch, in der einen Hand hat er seine Brille, mit der anderen massiert er sich den Nasenrücken.
      © Adobe Stock


    Der PhV wollte wissen, wie es um die persönliche Zufriedenheit der Pädagoginnen und Pädagogen in ihrem Beruf bestellt ist.

    Auf die Frage „Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, den Beruf aufzugeben?“ antworteten 38 Prozent der Teilnehmenden mit Ja, 33% denken zumindest gelegentlich daran, die Brocken hinzuwerfen, nur 29% haben sich noch nie mit dem Thema beschäftigt. Die Gefahr der Abwanderung besteht nicht nur in der Theorie: Im vorigen Jahr haben nach Angaben des Schulministeriums 684 Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen den Schuldienst verlassen (393 Tarifbeschäftigte; 291 Beamte/Beamtinnen). 2023 haben 930 Lehrkräfte gekündigt. Die Gründe dafür werden nicht erfasst – mit ein Grund für den PhV, nach den wichtigsten Belastungsfaktoren im Lehrberuf zu fragen. Zumal auch die Krankenstände nachweislich angestiegen sind – auch an den Gymnasien, an denen die Fehlzeiten im Vergleich zu anderen Schulformen bislang deutlich geringer waren.

    Fast alle Lehrkräfte arbeiten mehr als sie müssten

    „Die Ergebnisse der Umfrage haben uns erschüttert“, sagt die PhV-Vorsitzende Sabine Mistler. „Man kann es nicht anders sagen: Die Stimmung an unseren Schulen ist schlecht, die Arbeitsbedingungen sind es ebenfalls, und die Liste der Probleme ist lang.“ Hierzu zählen vor allem zu viele nichtpädagogische Zusatzaufgaben, eine überbordende Bürokratie, zu große Lerngruppen und eine hohe Korrekturbelastung. In der Folge sagt fast die Hälfte der Befragten (49%), dass sie den Beruf kein zweites Mal ergreifen würde.

    Einer der Hauptgründe für die schlechte Stimmung sind die entgrenzten Arbeitszeiten. Fast alle Lehrerinnen und Lehrer in NRW überziehen regelmäßig ihre Wochenarbeitszeit. Zwischen 41 und 50 Stunden arbeiten 41% der Befragten, auf mehr als 50 Stunden kommen 37%, auf mehr als 60 Stunden je Woche 12%. Nicht einmal jede zehnte verbeamtete Lehrkraft arbeitet nur die dienstrechtlich vorgesehenen Wochenarbeitszeit (9%).

    Bei Lehrerinnen und Lehrern, die in Teilzeit beschäftigt sind, sieht es ähnlich aus. Die Hälfte aller Lehrkräfte in einer 75%-Stelle arbeitet regelmäßig bis zu 41 Wochenstunden, mehr als jede fünfte Lehrkraft in Teilzeit (21%) kommt auf mehr als 50 Stunden je Woche. Bei Lehrkräften mit einem Teilzeitanteil höher als 75% verschwimmen die Grenzen zur Vollzeitstelle fast ganz – lediglich 21% dieser Teilzeitlehrkräfte bleiben unter der 41-Stunden-Grenze.

    Dass die Probleme mit Arbeitsbelastung und -zeiten sich in den vergangenen Jahren eher verschärft als verbessert haben, zeigt ein Vergleich mit der bundesweiten LaiW-Studie (Lehrerarbeit im Wandel), die der Deutsche Philologenverband 2020 gemeinsam mit der Krankenkasse DAK gestartet hatte. Lange Arbeitszeiten, zu viele Zusatzaufgaben und Bürokratie sind seinerzeit bereits von der Mehrheit der rund 170.000 beteiligten Lehrkräfte als Gründe für berufliche Unzufriedenheit genannt worden. „Seit der LaiW-Studie ist die Stimmung noch schlechter geworden, das zeigt unsere aktuelle Umfrage eindringlich“, sagt Sabine Mistler. „Es sind noch mehr Kolleginnen und Kollegen unzufrieden in ihrem Beruf als früher. Von Optimismus keine Spur mehr.“

    Arbeitszeiterfassung: Vermessung der Realität an Schulen

    Viele Lehrkräfte hoffen daher auf die Einführung einer Arbeitszeiterfassung, wie sie von der Rechtsprechung vorgesehen ist. Bislang scheitert die Umsetzung allerdings an den fehlenden bundesgesetzlichen Vorgaben. 64% der Befragten sind klar für die Erfassung, 20% sind unentschieden, 16% lehnen sie ab. Die Erwartungen an die Messung der Zeiten umfassen Vorstellungen von mehr Arbeitszeitgerechtigkeit und der Dokumentation der persönlichen Arbeitszeit. Gewünscht werden eine gerechtere Verteilung von Aufgaben und Zusatzaufgaben sowie die Reduzierung der individuellen Belastung.

    Es gibt aber auch Bedenken bezüglich der Arbeitszeiterfassung seitens der Lehrkräfte. Jeweils 7% der Teilnehmenden befürchten mehr Kontrollen durch den Dienstherrn, weniger Flexibilität in der Gestaltung der pädagogischen Arbeitsabläufe oder eine unangemessene Gewichtung von Tätigkeiten. Der letzte Punkt bezieht sich auf das Thema Faktorisierung von Arbeit – der pauschalen Zuweisung von Zeitbudgets für bestimmte berufliche Tätigkeiten.

    Diese Art der Zeiterfassung lehnt die große Mehrheit der Befragten ab. 58% aller Lehrerinnen und Lehrer wünschen sich stattdessen die exakte Messung der realen Ist-Arbeitszeit, zu der Unterrichtszeiten ebenso gehören wie Vorbereitungen, Korrekturen, Elterngespräche und viele weitere pädagogische und nichtpädagogische Aufgaben. Bleibt die Frage, wie dies an Schule umsetzbar ist. Bislang gibt es dazu keinerlei überzeugende Konzepte.

    Aber nicht nur die entgrenzte Arbeitszeit ist ein großer Belastungsfaktor. Zu viele nichtpädagogische Zusatzaufgaben und zu große Klassen führen die Negativliste an (je 13%). Bürokratie und hohe Korrekturbelastung werden an dritter (12%) und vierter Stelle (11%) genannt. Die Heterogenität der Schülerschaft wird von jeder zehnten Lehrkraft als Belastung angesehen, ebenso die wenige Unterrichtszeit für die Vermittlung von Fachinhalten.

    Viele Lehrkräfte fühlen sich nicht ernst genommen

    „Viele Kolleginnen und Kollegen halten die Rahmenbedingungen auch an Gymnasien mittlerweile für so problematisch, dass sie nicht mehr glauben, Schülerinnen und Schüler angemessen auf ein Studium vorbereiten zu können“, sagt Mistler. Knapp 80% der Befragten bejahen diesen Aspekt in der Umfrage. „Das stimmt uns insgesamt sehr nachdenklich und sollte auch den politischen Parteien im Land deutlich zu denken geben. Denn auch das zeigt unsere Umfrage: In ihrer Belastungssituation ernst genommen fühlt sich von der Politik kaum noch eine Lehrkraft“, sagt Mistler.

    Zur Umfrage: Die Umfrage lief in der Zeit vom 4. Dezember 2024 bis einschließlich 6. Januar 2025. Beteiligt haben sich 3.105 Lehrerinnen und Lehrer, die meisten von ihnen arbeiten an Gymnasien (86%) und Gesamtschulen (10%), an Weiterbildungskollegs sind 2% der Befragten beschäftigt, an anderen Schulformen 3%. Die Mehrzahl der teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer ist zwischen 41 und 55 Jahren alt (53%), ein knappes Drittel (30%) ist bis 40 Jahre alt, 16% sind älter als 55 Jahre.

    Hier geht es zur PhV-Umfrage. Hier finden Sie die LaiW-Studie.


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    Title: Von Optimismus keine Spur: Lehrkräfte arbeiten am Limit
    URL: https://bildungsklick.de/schule/detail/von-optimismus-keine-spur-lehrkraefte-arbeiten-am-limit
    Source: bildungsklick
    Source URL: https://bildungsklick.de
    Date: January 13, 2025 at 01:48PM
    Feedly Board(s): Schule

  • Als „Reise der Hoffnung“ bezeichnet Franziskus im Rückblick sein eigenes Leben. Am Dienstag erscheint zeitgleich in 80 Ländern die Autobiografie des Papstes mit dem Titel „Spera“, übersetzt „Hoffe“. In Deutschland wird der Text beim Kösel-Verlag publiziert.

    „Das Buch meines Lebens ist die Geschichte einer Reise der Hoffnung, einer Reise, die ich nicht von der Reise meiner Familie, meines Volkes, des gesamten Volkes Gottes trennen kann.“ So zitiert der Verlag Franziskus, der seit März 2019 an dem Text gearbeitet habe. Franziskus sei von seinem ursprünglichen Plan abgewichen und habe entschieden, seine Memoiren schon zu Lebzeiten zu veröffentlichen, teilte der Verlag weiter mit. Damit sei er der erste Papst, der seine Autobiografie bereits zu Lebzeiten vorlegt. Gründe dafür seien „Erfordernisse unserer Zeit“ und das Heilige Jahr 2025 gewesen, die ihn dazu bewegten, „dieses wertvolle Erbe schon jetzt verfügbar zu machen“.

    In seiner Autobiografie zeichnet Jorge Mario Bergoglio chronologisch und in persönlichem Stil seine Familiengeschichte und das eigene Leben nach. Er erläutert Beweggründe seiner Berufswahl und den eigenen Werdegang bis zur Gegenwart als Papst der katholischen Weltkirche. Episoden aus dem Leben von Jorge Mario Bergoglio sind in den letzten Jahren mehrfach in Interviewbüchern bekannt geworden. Im neuen Buch tritt Franziskus nicht als Interviewter, sondern als Erzähler in Erscheinung, der mit Direktheit, Tiefgang, oft einem Augenzwinkern und auch Prophetie sein Leben Revue passieren lässt. Roter Faden ist dabei Hoffnung. Zeitungen in Italien und anderen Ländern haben in den vergangenen Tagen verschiedene Ausschnitte aus dem Buch veröffentlicht.

    Auswandererfamilie 

    Franziskus berichtet etwa über die italienischen Wurzeln der Familie und die schicksalhafte Begebenheit der verpassten Schiffsfahrt im Jahr 1927, die seinen Großeltern und seinem Vater das Leben rettete: So sollten seine Großeltern und sein Vater Mario am 11. Oktober eigentlich ein Schiff von Genua aus in Richtung Buenos Aires besteigen. Sie schafften es jedoch nicht, ihr Hab und Gut rechtzeitig zu verkaufen, und sahen sich gezwungen, die Abfahrt nach Argentinien zu verschieben. Die verpasste Abfahrt auf dem Schiff Mafalda, das auf Grund ging, rettete den Großeltern und deren Sohn letztlich das Leben, schreibt der Enkel Mario Jorge Bergoglio: „Das ist der Grund, warum ich jetzt hier bin. Sie können sich nicht vorstellen, wie oft ich mich dabei ertappt habe, der göttlichen Vorsehung zu danken“.

    Licht und Schatten

    Der Papst lässt an Licht und Schattenseiten seines Lebens teilhaben, Leichtigkeit und Tiefgang gehen dabei Hand in Hand. Aus seiner Kindheit schildert er etwa seine Leidenschaft für Fußball. Er habe zwei linke Füße gehabt und sei nicht gerade begabt in dieser Sportart gewesen, gesteht er ein. Allerdings habe er im Tor gelernt, „der Wirklichkeit ins Auge zu blicken“. Jorge Mario Bergoglio teilt aber auch Erlebnisse, die ihn erschütterten und prägten. So berichtet er etwa über einen Jugendfreund aus der Schulzeit, den begabten und gebildeten Sohn eines Polizisten, der eines Tages mit der Pistole des Vaters völlig unerwartet einen Gleichaltrigen erschoss und in einer Nervenheilanstalt eingesperrt wurde. „Die Nachricht traf uns wie ein Schlag, sie schockierte uns“, schreibt der Papst in seiner Autobiografie, der den Freund in der Einrichtung besuchte: „Es war meine erste konkrete Erfahrung mit dem Gefängnis, einem doppelten Gefängnis“, so Franziskus, der sich als Papst besonders Häftlingen zuwendet, „es war schrecklich, ich war zutiefst verstört“. Der Junge habe sich später dann selbst das Leben genommen, berichtet er betroffen.

    Begegnungen

    Über seine Faszination für den argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges berichtet der Papst anhand einer kuriosen Begebenheit. In seiner Zeit als junger Literaturprofessor am „Colegio de la Inmaculada Concepción“ in Santa Fe habe er Borges 1965 einmal rasiert – der Literat brauchte aufgrund seines schwachen Augenlichtes dabei Hilfe. Bergoglios Bewunderung für den Schriftsteller tat dies keinen Abbruch: „Er war ein Agnostiker, der jeden Abend das Vaterunser betete, weil er seiner Mutter versprochen hatte, mit religiösen Annehmlichkeiten zu sterben“. Ob Agnostiker oder nicht, Borges sei jedenfalls „ein Mann der Spiritualität“ gewesen, urteilt Bergoglio, das habe sich etwa daran gezeigt, wie er über Kain und Abel geschrieben habe, die er unter dem Sternenhimmel in der Wüste Geschwisterlichkeit erfahren ließ.

    Lebenskunst

    In der Autobiografie hebt Franziskus auch die Bedeutung des Humors und der Ironie hervor – Haltungen der Resilienz und Lebenskunst. Humor zu haben und zu lächeln beschreibt er als „Sauerteig der Existenz“ und „Mittel, Schwierigkeiten und Kreuzen mit Widerstandsfähigkeit zu begegnen“. Auch Ironie sei „ein Bekenntnis zur Würde“. Er selbst sei mit einer „Pädagogik der Freude“ großgezogen worden, schreibt Franziskus mit viel Lob für seinen Vater Mario. Dies habe die Familie auch durch schwierige Zeiten getragen, so der Papst, der sein erstes apostolisches Schreiben „Evangelii gaudium“ (2013) der Freude des Glaubens widmete. Es gehe nicht um Verdrängung oder ein Schönreden der Realität, sondern darum, „in sich einen entscheidenden Raum der Freude zu bewahren“. Deshalb habe er auch vor der Eröffnung des Heiligen Jahres Komiker und Komikerinnen in den Vatikan eingeladen, verrät der Papst, der auch zur Selbstironie rät, um der Versuchung des Narzissmus zu widerstehen. Im Übrigen seien auch andere Päpste fröhliche Gesellen gewesen, so etwa Johannes Paul II und Johannes XXIII..

    Mitten aus dem Leben

    Einen intimen Einblick in seine Familie gibt der Papst auch, als er von der Geburt seines kleinen Bruders erzählt. Die Eltern hätten ihm und den Geschwistern noch über den Storch erzählt, der die Kinder bringt, dabei habe er damals schon alles verstanden, schreibt er über den 16. Juli 1942, als der kleine Alberto Horacio bei einer Hausgeburt zur Welt kam. Die Kinder hätten lauschend an der Tür gestanden, „um den Moment zu erwischen, in dem der neue kleine Bruder ankommen würde, den ersten Schrei nach Leben“. Er und seine Geschwister hätten gewusst, wie Babys geboren werden, und mit Alberto Horacios Geburt sei „das Team fast fertig“ gewesen. „Eine gewöhnliche Familie, mit Würde. Die Würde war eine Lehre, die in den Worten und Gesten unserer Eltern immer präsent war“, schreibt der Papst.

    Neben diesen persönlichen Aspekten geht Franziskus in seiner Autobiografie zudem auf die zentralen Anliegen seines Pontifikates ein und äußert sich zu Zeitthemen wie Krieg und Frieden (die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten), Migration, Umweltschutz, Sozialpolitik, die Stellung der Frau, Sexualität, den technischen Fortschritt sowie die Zukunft der Kirche und der Religionen.

    „Papst Franziskus: Hoffe. Die Autobiografie“ erscheint am 14. Januar 2014 auf Deutsch beim Kösel Verlag mit Sitz in München.
     

    (vatican news – pr)
     


    Title: Papst-Autobiografie „Hoffe“ erscheint in 80 Ländern
    URL: https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-01/papst-franziskus-autobiografie-spera-hoffe-familie-argentinien.html
    Source: Vatican News – Deutsch
    Source URL: https://www.vaticannews.va/de.html
    Date: January 13, 2025 at 01:00PM
    Feedly Board(s): Religion

  • DOMRADIO.DE: An diesem Montag erscheint Ihre Biografie über Friedrich Merz. Jeder, der Kanzler oder Kanzlerin werden will, hat ein bestimmtes Image. Friedrich Merz wird oft als distanziert beschrieben. Als jemand, der als neoliberal verschrien, bei Jüngeren nicht gut ankommt. Sie haben mit ihm für Ihr Buch und bei anderer Gelegenheit persönlich gesprochen. Wie erleben Sie Merz als Politiker und Mensch? 

    Volker Resing (Buchautor und Journalist, u. a. Ressort Innenpolitik bei der Monatszeitschrift "Cicero"): Für Friedrich Merz gilt etwas, was für viele Politiker gilt, nämlich dass das mediale Bild immer mit der realen Person auseinanderklafft. In seinem Fall haben sich in den über 30 Jahren, die er in der Politik ist, bestimmte Klischees und Bilder festgesetzt, die man nicht mehr so ganz beiseiteschieben kann. Die haben aber doch immer auch ein Fünkchen Wahrheit, zeigen aber sicherlich nicht die ganze Person. Das gilt insbesondere für den persönlichen Umgang. Friedrich Merz ist im persönlichen Umgang sehr angenehm. Er hat gar keine Allüren, wie man sie durchaus bei anderen Politikern finden kann. Das hat vielleicht damit zu tun, dass er zwischendurch zehn Jahre nicht in der Politik war. Er wirkt im Umgang manchmal gar nicht wie ein Politiker. 

    DOMRADIO.DE: In den USA ist es üblich, dass Kandidaten für ein öffentliches Amt ihren Glauben offen zeigen, sodass ganz klar ist, wie sie religiös "ticken". In Deutschland ist das eher unüblich. Merz‘ Vorgänger Armin Laschet zum Beispiel ist sehr katholisch geprägt und stand dazu auch. Wie offen oder verdeckt zeigt Merz seine religiöse Prägung? 

    "Friedrich Merz ist praktizierender Katholik. Aber er zeigt das nicht so, es ist nicht Teil seiner öffentlichen Darstellung."

    Resing: Friedrich Merz ist praktizierender Katholik. Aber er zeigt das nicht so. Es ist kein Teil seiner öffentlichen Darstellung. Es gibt in Deutschland eine sehr prägende Kraft innerhalb der CDU, nämlich den politischen Katholizismus. Der hat die CDU sehr stark geprägt.

    Da gibt es eine bestimmte Gruppe, die das besonders stark gemacht hat und zwischen katholischen Akademien, Katholikentag und Parlamenten ihre politische Wirkung entfaltet hat. Dazu gehören Namen wie Werner Remmers, Bernhard Vogel, Norbert Lammert. Zu diesem Teil der CDU hat Friedrich Merz nie gehört. Aber man kann natürlich auch mit einer wirtschaftsliberalen Prägung Katholik sein. 

    DOMRADIO.DE: Prägend für eine christliche Wirtschaftspolitik ist die christliche Gesellschaftsethik, die katholische Soziallehre. Merz wird oft als neoliberaler Wirtschaftsfreund gesehen. Sie schreiben in Ihrem Buch, dass er Mitglied der katholischen Kolpingsfamilie sei. Wie nah oder fern sind sich Merz und die katholische Soziallehre? Liegen Welten dazwischen? 

    Resing: Nein, ich glaube nicht, dass Welten dazwischen liegen, aber es gibt unterschiedliche Akzentsetzungen. Im politischen Diskurs hat sich eingeübt, dass man irgendwie nicht so richtig katholisch ist, wenn man nicht alle Positionen des Deutschen Caritasverbandes teilt. Das bildet natürlich nicht die ganze politische Wirklichkeit ab.

    Friedrich Merz ist im katholischen Sauerland aufgewachsen und dazu gehört eine bestimmte Sozialisation, etwa durch die katholische Jugend, die Messdiener, vielleicht auch die Kolpingsfamilie. Das heißt nicht, dass sich seine politischen Überzeugungen eins zu eins ableiten lassen aus dem, was etwa der Caritasverband sagt, oder der Sozialbischof der Bischofskonferenz. Es gibt da sicherlich Differenzen, aber das muss man als Normalität des politischen Diskurses ansehen. Wir haben uns längst daran gewöhnt, dass es Katholikinnen und Katholiken in allen Parteien gibt und nicht nur in der Union.

    "Friedrich Merz ist im katholischen Sauerland aufgewachsen, und dazu gehört eine bestimmte Sozialisation, etwa durch die katholische Jugend, die Messdiener, vielleicht auch die Kolpingsfamilie."

    DOMRADIO.DE: Bekannt ist, dass Friedrich Merz aus dem Sauerland stammt und katholisch ist. Zugleich ist er in einer gemischt konfessionellen Familie aufgewachsen. Er führt auch mit seiner Frau eine konfessionsverbindende Ehe. Sie ist engagierte evangelische Christin. Merz gilt als politisch konservativ, aber gilt das für ihn mit Blick auf die Kirchenpolitik auch? Ist er dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken mit ihren Reformwünschen nah oder hat er eine kirchliche Position, die man so eindeutig gar nicht identifizieren kann? 

    Resing: Generell ist Kirchenpolitik nicht so sehr sein Thema, das sollte man schon sagen. Tatsächlich ist seine Biografie nicht so schematisch, wie man sich das denken könnte. Sein erster Sohn wurde beispielsweise unehelich geboren. Auch das mag damals noch eher ungewöhnlich im Sauerland gewesen sein. Überhaupt geht es in seiner Familie konfessionell gesehen hin und her. 

    "Überhaupt geht es in seiner Familie konfessionell gesehen hin und her."

    Sein Vater ist originellerweise beim heutigen Bischof Wiesemann von Speyer zum Katholizismus konvertiert, während die Kinder von Friedrich Merz wiederum evangelisch aufwuchsen. Diese evangelische Prägung bedeutet wahrscheinlich auch eine eher liberale Haltung in kirchlichen Dingen. 

    Er hat mal gesagt, dass die katholische Kirche Reformen brauche, aber ob er auf der anderen Seite mit allem, was der Synodale Weg an Reformen fordert, einer Meinung ist, weiß ich nicht. Ich vermute, dass das nicht so ein Thema für ihn ist. Was ich sagen würde, ist, dass er eher einen gesellschaftlichen Blick auf die Kirche hat. Vielleicht sogar so wie Armin Laschet, der ja sehr katholisch geprägt ist. 

    Beide meinen, dass die katholische Kirche eine wichtige Rolle in unserem Gemeinwesen spielt, dass sie eine subsidiäre Struktur unseres Gemeinwesens bildet, in der Familien, Gemeinden oder kirchliche Gruppierungen eine Grundlage für unser demokratisches Miteinander finden. Das findet er wichtig. Deshalb muss sich die Kirche so aufstellen, dass sie nicht nur hierarchisch denkt, sondern von unten wächst, durch Verbände, Gruppierungen, Gemeinden, so wie es ihre in Deutschland lange geübte Praxis ist. Diese Struktur zu stärken – so verstehe ich ihn – ist ihm ein Anliegen!

    DOMRADIO.DE: Im Moment sagen alle Umfragen, dass Friedrich Merz große Chancen hat, Kanzler zu werden. Zugleich muss man konstatieren, dass der Einfluss des Christentums in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten stark nachgelassen hat. Würden Sie eine Prognose wagen und sagen, dass, wenn Merz Kanzler wird, die beiden großen Kirchen eventuell wieder mehr Relevanz im Bereich der Politik bekommen könnten?

    Resing: Wenn Sie mich nach meiner persönlichen Einschätzung fragen, glaube ich, dass eine Verengung des politischen Katholizismus – in welcher Weise auch immer – hinderlich ist. Pointiert gesagt, war das Zentralkomitee der deutschen Katholiken lange eine Vorfeldorganisation der Christdemokratie. Viele Politiker haben sich aus dem Umfeld des ZdK rekrutiert. Das ist heute zum Glück nicht mehr so! 

    Nun orientiert sich das ZdK sehr stark in Richtung einer anderen Partei. Auch das ist eine Verengung, die dem politischen Katholizismus nicht guttut. Diese abstrakte Formulierung "Einfluss der Kirche" kann heute nicht mehr so restauriert werden, wie es mal war. Das wird nicht wiederkommen, aber ich glaube, dass das Engagement von Christen in der Demokratie und auch vom ZdK oder anderen Gruppierungen sehr wichtig ist und dass sie sich um ihre Relevanz kümmern müssen. Und dass sie darum kämpfen müssen, dass sie nicht nur in der innerkirchlichen Funktionärsblase gehört werden, sondern eine Relevanz auf dem politischen Feld haben. Das gilt auch für Bischöfe. 

    Die fehlende Präsenz von Bischöfen und kirchlichen Funktionsträgern in Talkshows ist ein Gradmesser dafür, dass sie in der Öffentlichkeit keine Stimme haben, nichts zu sagen haben, keine Relevanz haben. Darum sollte sich die Kirche bemühen und darum sollte sie kämpfen. Und zwar unabhängig von Säkularisierung, Entkirchlichung und wie die gesamtgesellschaftliche Entwicklung ist.

    Aber die Relevanz macht sich nicht an der Menge fest, sondern am Engagement. Es ist überhaupt nicht nötig, dass die Relevanz kirchlicher und christlicher Stimmen dieser Gesellschaft abnimmt, nur weil quantitativ die Gruppe kleiner wird. 

    DOMRADIO.DE: Friedrich Merz wäre 27 Jahren nach Helmut Kohl wieder ein katholischer Regierungschef. Es gab Zeiten, auch wenn das schon lange her ist, da wurde den katholischen Kandidaten in der Politik bisweilen unterstellt, sie würden vom Papst und dem Vatikan beeinflusst werden. Wie relevant oder irrelevant ist heutzutage bei einer Bundestagswahl die konfessionelle Prägung der Kandidaten? 

    Resing: Das ist wirklich eine interessante Frage. Ich bin seit 20 Jahren Journalist in Berlin und ich hätte mir nicht vorstellen können, dass die Relevanz in so kurzer Zeit gegen null geht. Als ich nach Berlin kam, war die Konfession von Angela Merkel noch ein Thema. Da war die Konfession des Bundespräsidenten ein Thema. Da war auch der Mix von Konfessionen in höchsten Staatsämtern ein Thema. Das ist heute – glaube ich – völlig weg. 

    "Als ich nach Berlin kam, war die Konfession von Angela Merkel noch ein Thema. Da war die Konfession des Bundespräsidenten ein Thema. Da war auch der Mix von Konfessionen in höchsten Staatsämtern ein Thema. Das ist heute – glaube ich – völlig weg."

    Manchmal wissen die Leute gar nicht mehr voneinander, welcher Konfession sie angehören. Unter einem ökumenischen Gesichtspunkt ist das vielleicht sogar positiv. Interessant ist jedenfalls, dass es immer noch sehr viele engagierte Christen im Parlament gibt, vielleicht sogar überproportional viele Christen. Das zeigt, dass das Christentum am Gemeinwohl orientiert ist und sich ihm verpflichtet fühlt. Ihre Frage, ob das Konfessionelle im jetzigen Wahlkampf eine Rolle spielt, kann man generell eher verneinen. Es mag hier und da noch Aspekte geben, aber die Wahlentscheidung der Wählerinnen und Wähler hängt viel weniger vom Konfessionellen ab als früher, wobei sie auch nicht völlig unabhängig davon ist. 

    Ganz im Gegenteil zu dem, was manche amerikanische Politiker posten, kann man an alten Konfessionslinien aber noch Orientierung und eine gewisse Festigkeit sehen, beispielsweise ist in katholischen Gebieten die AfD relativ schlecht vertreten. Und das ist natürlich gut so! 

    DOMRADIO.DE: Sie sind schon lange im politischen Geschäft als Journalist tätig. Wagen Sie eine Prognose? Wer wird der nächste Bundeskanzler? Friedrich Merz? 

    Resing: Na ja, man braucht keine Erfahrung, um aktuell auf Friedrich Merz zu tippen. Aber mit Blick auf das Jahr 2021 oder das Jahr 2005 kann man sagen, dass – Vorsicht, Vorsicht – es auch noch Überraschungen geben kann! Dass Angela Merkel 2005 Bundeskanzlerin werden würde, war wenige Monate vor der Wahl sehr sicher, aber kurz vor der Wahl überhaupt nicht mehr. Am Ende ist sie es doch geworden. 2021 hatte Armin Laschet zunächst hervorragende Umfragewerte. Dann kam der Absturz und bekanntermaßen wurde er nicht Bundeskanzler. Alles ist möglich. Ich halte es aber für wahrscheinlich, dass Friedrich Merz Bundeskanzler wird.

    Das Interview führte Mathias Peter.

    Informationen zum Buch: Volker Resing: "Friedrich Merz. Sein Weg zur Macht", Verlag Herder, 1. Auflage 2025, 224 Seiten


    Title: „Kirchenpolitik ist nicht so sehr sein Thema“ / Welche Rolle spielt der Glaube bei Friedrich Merz?
    URL: https://www.domradio.de/artikel/welche-rolle-spielt-der-glaube-bei-friedrich-merz
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: January 13, 2025 at 07:31AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Children ‚dropped down the agenda‘ during pandemic

    Harriet Heywood

    BBC News, Cambridgeshire

    Webber Family Luke, Peter and Ryan are smiling for a photo with the sea behind them. Luke is the tallest (on the left) and wears a black gilet with a grey hoodie underneath as well as square-framed blue glasses. Peter is the second tallest and is in the centre with his arm around Ryan. Ryan (on the right) is the shortest and has his hood up, dark hair and a black coat as well as square-framed glasses.Webber Family

    Peter said both his sons, Luke and Ryan, suffered with their mental health

    A Cambridge professor says the interests and voices of children and young people should be respected after they were "dropped down the agenda" during the Covid lockdown.

    An article by Prof Tamsin Ford in the British Medical Journal said efforts should be made to bring children and young people on board, even during an emergency situation like the pandemic.

    It followed findings that 200,000 research studies on mental health impacts were carried out at the height of the pandemic, but only 35 concerned children.

    Prof Ford said big decisions were made about children and young people, but they were barely involved.

    Cambridge Children's Hospital Professor Tamsin Ford is smiling at the camera against a light grey background. She has long brown hair, black square framed glasses and light blue eyes. Cambridge Children’s Hospital

    Cambridge Children’s Hospital mental health research lead Prof Tamsin Ford said the "interests of children and young people were not at the table" during lockdown

    The article said better evidence on how children’s mental health could be affected by health shocks, like the Covid pandemic, was essential to inform policy responses.

    It added their interests and voices must be represented and respected to tackle a wide evidence gap.

    The peer reviewed article drew on multiple sources, including a survey shared with Cambridge Children’s Network and charities.

    It also described how experiences diverged. Some families enjoyed additional time together, but children in abusive households, and young carers, faced isolation and extra threats to their mental wellbeing.

    Luke, 17, from Stevenage, was diagnosed with a brain tumour in 2020 and restrictions on hospital visitors and school closures meant that his parents could visit him, but his younger brother Ryan was unable to because he had had to live with his grandparents to enable the parents to continue with the hospital visits.

    Luke’s father Peter said: "There were no therapy dogs coming in for games, no being in the communal areas. Neither of them got to experience any of that [as a patient and a visitor] for the whole time.

    "It’s just like this big black hole that Luke and Ryan were in, separate from each other."

    Supplied Ann Sabu Is smiling at the camera while taking a photo of herself in a lecture theatre. She has dark hair and wears a white scarf with a blue top alongside some gold hoop earrings. She rows of padded seats behind her are blue, grey and a lighter shade of grey. Supplied

    Ann Sabu from the Cambridge Children’s Network is one of many young people helping develop Cambridge Children’s Hospital

    Co-author, Ann Sabu, 18, from Cambridge, who is studying to be a doctor, said when schools reopened, she noticed some of her peers struggling with anxiety.

    She called for better access to mental health support for children and more research as to why some struggled during the pandemic, while others did not.

    "Going back to school was never the same because you had the one-way system, you had to wear masks, you had to sanitise all the time," said the teenager.

    "It felt very controlling. It felt like Covid took away from our school experience because there were so many regulations and rules."

    Prof Ford said schools should have been the last organisations to close and the first to reopen.

    She added responses to future health shocks must be based on sound evidence, as robust as that carried out for adults, ensuring children’s mental health was protected and promoted.

    "The impact on children should be front and centre of pretty much every policy decision – but it’s really not," said Prof Ford.

    "During Covid the interests of children and young people were not at the table."


    Title: Children ‚dropped down agenda‘ during Covid
    URL: https://www.bbc.com/news/articles/c205qrr09kpo
    Source: BBC – Homepage
    Source URL:
    Date: January 13, 2025 at 07:36AM
    Feedly Board(s):

  • More than 20% of pupils ‚missing too much school‘

    Jane Douglas & George Thorpe

    BBC News, South West

    BBC A teacher wearing a grey dress and a black blazer stands at the front of a classroom while pupils listen to her while she talks during a lesson with information on the interactive whiteboard to her right.BBC

    Persistent absence levels show how many pupils have attended fewer than 90% of lessons

    Education experts have described the rates of school absence in parts of the South West as a "really serious issue".

    According to Ofsted, schools in Cornwall, Plymouth and Torbay had rates of persistent absence – meaning pupils attend fewer than 90% of classes – of about 23% in autumn 2023 and spring 2024, putting them among the highest in England.

    Lee Elliot Major, professor of social mobility at the University of Exeter, said children who missed lessons regularly were at risk of falling behind.

    The Department for Education (DfE) said it was working with Ofsted to improve the absence figures which cover state-funded primary, secondary and special schools.

    ‚Serious issue‘

    According to Ofsted, Torbay’s persistent absence rate was 23.2% while Plymouth’s was 23.1% and Cornwall’s was 22.7%.

    Devon’s rate was 20.5% while the Isles of Scilly at 17.1% was the only area in the South West lower than the England average of 19.2% for autumn and spring 2023/24.

    Ofsted said missing 10% of school sessions was equivalent to around seven days of absence across the term.

    Mr Elliot Major said: "This is a really serious issue, particularly for social mobility because it’s children from under-resourced or disadvantaged backgrounds who miss school the most.

    "If they’re missing school, they’re going to fall behind others and not do as well in the classroom."

    Marine Academy secondary head teacher Jen Brimming said the school had looked at ways of encouraging pupils to stay in class

    Schools in Cornwall, Plymouth and Torbay have been working on schemes to encourage pupils who regularly do not attend to come to class more often.

    Marine Academy in Plymouth said it had set up a "make their day" project where friends or family could make special requests for pupils as part of their school day.

    Jen Brimming, the secondary school’s head teacher, said: "What we’re finding is that small acts of kindness and personal attention are really making students feel valuable.

    "It’s also making them recognise school is a place that is more than just about learning, it’s about making connections, memories and meaningful relationships."

    The DfE said the government was working with Ofsted to introduce school report cards to give parents a "more complete picture of school performance".

    A DfE spokesperson said: "As the report highlights, education is fundamental to the future success of this country – that’s why we are putting it back at the forefront of national life once again."


    Title: Around 20% of pupils in South West ‚missing too much school‘
    URL: https://www.bbc.com/news/articles/cd9xz3p85ylo
    Source: BBC – Homepage
    Source URL:
    Date: January 13, 2025 at 07:35AM
    Feedly Board(s):

  • Herzlich Willkommen!

    „Wird aus diesem Lagerfeuermoment ein Erweckungserlebnis?“, habe ich in den #LaTdH vor einem Jahr angesichts des millionenfachen Protests gegen die AfD auf den Straßen des Landes gefragt, der sich im Anschluss an die „Geheimplan gegen Deutschland“-Recherche von Correctiv entfaltet hatte. Ein Jahr später und mitten im Bundestagswahlkampf können wir sagen: Nein. Vielmehr haben die demokratischen Parteien die Chance liegen lassen, aus dem Protest ein Bündnis zu schmieden.

    Auch dieser „Aufstand der Anständigen“ (Bundeskanzler Gerhard Schröder im Jahr 2000) ist eher versandet. Nachdem die Umfragewerte der AfD zeitweise gedrückt wurden, feierte sie bei der Europawahl und dann im Herbst 2024 in Ostdeutschland Wahlerfolge. Nun ist ja klar, dass man einer rechtsextremen Radikalisierung nicht allein mit Demos von Gegner:innen beikommen kann, aber ich sehe das Versäumnis deutlich bei den Vertreter:innen der demokratischen Parteien, die den von der Zivilgesellschaft – und den Kirchen! – gegebenen Impuls nicht aufnahmen. Auch hier spielt die Meta-Debatte über die Bedeutung von Institutionen für unser Zusammenleben wieder hinein (s. #LaTdH von vergangener Woche).

    Mehr noch: Im Jahr 2024 befleissigten sich die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP und die Union, insbesondere in der Migrationspolitik eine deutliche Verschärfung von Politik und Rhetorik vorzunehmen, die man schwerlich nicht als vorauseilenden Gehorsam gegenüber den Rechtsradikalen werten kann. Jedenfalls ist die Politik der demokratischen Parteien deutlicher stärker von einem fehlgeleiteten Appeasement der Rechtsradikalen geprägt, als dass sie sich vom demokratischen Druck von der Straße hätten leiten lassen.

    Das Versagen liegt vornehmlich bei der SPD. Weil man sich von den Sozialdemokrat:innen schlicht mehr erhofft und erwartet. Bundeskanzler Olaf Scholz hat das strategische Potential der Anti-AfD-Proteste, vermutlich wieder mal aus Arroganz gegenüber einer emotional aufgeladenen Bürger:innenschaft, nicht genutzt. Seine kalte Schulter gegenüber den Kirchen und Christ:innen ist davon nur ein Teil (s. hier & hier in der Eule). Der Kabarettist Dieter Hildebrandt legte einst dem SPD-Politiker Herbert Wehner den Satz in den Mund: „Man möge mir meine Leidenschaft verzeihen, ich hätte Ihnen die Ihre auch gerne verziehen!“

    In diesen Tagen beobachten wir, wie in Österreich viele tausende Menschen gegen die drohende Kanzlerschaft Herbert Kickls (FPÖ) auf die Straße gehen. Kickl ist ein waschechter Rechtsextremist. Seine Politik für Österreich fußt auf Rassismus, Familie und Glauben. „Wer sich selbst hilft, dem hilft Gott“, formulierte er im Kontext der „Remigrationspläne“ seiner Partei. Die Muslime sollen gehen, damit Österreich wieder zu sich findet und groß wird. Was sagen die Kirchen dazu? Mehr dazu in der „Debatte“ dieser #LaTdH.

    Uns allen bleibt die Aufgabe, nicht in einer Angststarre zu verharren oder dem neuerlichen Aufschwung rechtsradikaler Parteien und Bewegungen vornehmlich als Katastrophentourist:innen beizuwohnen, sondern Menschenwürde und demokratischen Rechtsstaat aktiv zu verteidigen. Auch und besonders als Christ:innen, die erkannt haben, dass „nur eine demokratische Verfassung heute der Menschenwürde entsprechen kann“, wie es die Demokratiedenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD, PDF) bereits 1985 formulierte.

    Eine gute Woche wünscht
    Philipp Greifenstein

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    Debatte

    Mit dem „glücklichen Österreich“ aus dem geflügelten Wort „Tu Felix Austria!“ war vormals die Heirats- und Bündnispolitik des Hauses Habsburg gemeint, das die Geschicke der Österreicher:innen und vieler weiterer europäischer Nationen über Jahrhunderte in zunehmend zitternden Händen hielt. Im 20. Jahrhundert hat sich der Satz als historischer Irrtum erwiesen. Gleichwohl hängen nicht wenige Menschen in Österreich weiterhin Lügen an, gerade auch über die eigene Geschichte, die der „Alpenrepublik“ den Weg in eine gedeihliche Zukunft versperren. Über die langfristige Wirksamkeit von Geschichtsmythen und Sakralisierung von Nation, Vaterland und Politik ließen sich anhand der aktuellen politischen Entwicklungen in Österreich wohl Bücher schreiben.

    Fixpunkt dieser Entwicklung ist abermals die Migration mit ihrem doppelten Angesicht als tatsächliche politisch-gesellschaftliche Herausforderung für den glücklichen Kontinent Europa und als mobilisierungsfähige Krisenerzählung der politischen Rechten. Genau mit diesen Zusammenhängen befasst sich die österreichische Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin Judith Kohlenberger intensiv, u.a. in ihren im Jahr 2024 erschienenen Büchern „Grenzen der Gewalt: Wie Außengrenzen ins Innere wirken“ und „Gegen die neue Härte“.

    Inside Austria: Verliert Österreich die Kontrolle über die Migration? (SPIEGEL, DER STANDARD, 64 Minuten)

    Im gemeinsamen Podcast des Hamburger SPIEGEL und des österreichischen DER STANDARD werden Politik und Gesellschaft Österreichs anhaltend intensiv so erklärt, dass auch bundesdeutsche Zuhörer:innen verstehen, worum es geht. Im Sommer 2024 waren in „Inside Austria“ die MigrationsforscherInnen Judith Kohlenberger und Gerald Knaus zu Gast. Knaus gilt als Vordenker für das EU-Türkei-Abkommen und leitet in Berlin die Denkfabrik Europäische Stabilitätsinitiative (ESI). Ausgangspunkt des Streitgesprächs ist damals das Umfragehoch der FPÖ gewesen, „weil sie mit dem Versprechen antritt, die irreguläre Migration auf null zu reduzieren. FPÖ-Chef Herbert Kickl spricht von einer »Festung Österreich«, die er errichten will.“

    Die Strategie der „Selbstverharmlosung“

    Bei der FPÖ, die in vielen österreichischen Bundesländern, Städten und Kreisen mitregiert, handelt es sich um ein Vorbild für rechtsradikale Parteien in vielen Ländern. Zum Rechtsradikalismus in Deutschland bestehen seit Jahrzehnten hervorragende Verbindungen, auch weil die österreichische Rechtsextreme seit jeher auch einen starken deutschnationalen Flügel hat. Im vergangenen Jahrzehnt war zudem die Identitäre Bewegung in beiden Ländern aktiv, häufig mit starken personellen Überschneidungen.

    In Österreich sind „Vordenker“ der Neuen Rechten aus Deutschland, wie Götz Kubitschek, immer noch gern gesehene Gäste. Er hat in der Neuen Rechten die Strategie der sog. Selbstverharmlosung propagiert, der auch die AfD in Deutschland ganz ähnlich wie die FPÖ in Österreich gehorchte, die sich als populistische Heimatpartei mehrfach neu erfunden hat.

    Doch neuerdings scheint es, dass sich FPÖ und AfD gleichermaßen, ermutigt nicht zuletzt durch den Wahlerfolg Donald Trumps in den USA und den (sozial-)medialen Aufschwung rechtsextremer Ideen, von dieser zentralen Strategie abkehren, die zum großen Erfolg der extremen Rechten in Europa bisher beigetragen hat (s. Marine Le Pen in Frankreich und Georgia Meloni in Italien). Dieser Erfolg gründet nicht zuletzt in der Unfähigkeit der politischen Kontrahenten und auch vieler Medien, der Selbstverharmlosung einer Kritik entgegenzusetzen, die nicht zugleich die Talking Points der Rechten implizit ins Recht setzt (schönen Gruß an Julia Klöckner (CDU)).

    Kickl bekannte sich im Wahlkampf ausdrücklich nicht nur zur Idee der „Remigration“, sondern auch zur Verwendung des Begriffs, der vor allem von Martin Sellner (Identitäre Bewegung) in die politische Debatte eingespeist wurde, u.a. ja vermittels des Potsdamer Treffens und der Berichterstattung vor einem Jahr. Die Rede der AfD-Kanzlerinnenkandidatin Alice Weidel auf dem Bundesparteitag gestern im sächsischen Riesa weist – wie auch ihr „Gespräch“ mit dem X-Eigentümer und Shooting Star der internationalen Rechten Elon Musk – in die gleiche Richtung. Die Rechtsextremen meinen, sich nicht mehr schämen zu müssen. Kubitschek ist out, Musk ist in.

    Und die Kirchen?

    Umso wichtiger erscheint es, nicht nur deutlich zu machen, wie infam Forderungen und Äußerungen der Rechtsradikalen sind, gerade in Bezug auf die Schwachen in der Gesellschaft, sondern sich deutlich von ihrem missbräuchlichen Umgang mit Christentum und christlichem Glauben abzugrenzen. Diese Aufgabe fällt den Kirchen zu. Was sagen die österreichischen Kirchen zur FPÖ-Dämmerung?

    Nora Tödtling-Musenbichler, Präsidentin von Caritas Österreich, erklärt im Interview beim Kölner Domradio, was die mögliche Regierungsverantwortung der „in Teilen als rechtsradikal geltenden FPÖ“ (really, Domradio?) bedeuten kann. Trotzdem es ganz offenbar nicht um ein business as usual gehen kann, ist die Caritas-Präsidentin darum bemüht, bei ihren Leisten zu bleiben.

    Der Auftrag der Caritas bleibt gleich und klar. Unabhängig davon, wer unser Land regieren wird, müssen wir Not sehen und handeln und auch ständig darauf hinzuweisen, wo es Probleme gibt. Auch in dieser Konstellation werden wir gut darauf achten, dass die Menschenrechte eingehalten werden. Oder wie es unser Bundespräsident gesagt hat, dass die Prinzipien der Verfassung eingehalten werden. Das wird ein großer Fokus für uns sein, denn für uns als Caritas ist es ganz wichtig, Menschen zu schützen, Menschen aus der Armut herauszuholen und sie nicht zu verfestigen.

    Wir müssen darauf pochen, dass die Genfer Flüchtlingskonvention und alle Asylrechte eingehalten werden. Es geht darum, dass wir auf ein gutes Miteinander schauen und dass es nicht zu populistischer Politik kommt, die nur auf Meinungsumfragen schielt. Wir brauchen eine tragfähige, gute Gesellschaft, die von Solidarität geprägt ist.

    Etwas deutlicher in seiner Kritik wird der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich, Michael Chalupka, in einem Brief an die Gemeinden seiner Kirchen (PDF), über den der Evangelische Pressedienst Österreich berichtet:

    “Die Liebe Jesu zu den Armen, Kranken, Alten und Schwachen sowie zu den gesellschaftlich Geächteten ist im Neuen Testament so eindeutig, dass das Christentum die Verpflichtung zum sozialen Handeln – auf persönlicher und politischer Ebene – niemals aus den Augen verlieren kann”, zitiert der Bischof weiter aus der Denkschrift und erklärt abschließend: “Alle, die diesen Auftrag haupt- und ehrenamtlich wahrnehmen, verdienen den besonderen Schutz der Gemeinschaft in den Evangelischen Kirchen. Alle, die dabei an ihre Grenzen stoßen, und alle, die sich durch die Sorge um die Zukunft dieses Landes belastet fühlen, können auf den seelsorglichen Zuspruch der Evangelischen Kirchen zählen.”

    Deutlicher noch als der Inhalt des Schreibens zeugt vielleicht dessen pure Existenz von der Größe der Sorgen, die man sich in der Kirche macht. Der Evangelischen Kirche in Österreich gehören ca. 300.000 Menschen an. Sehr viel größer ist natürlich die römisch-katholische Kirche in Österreich. Doch von den katholischen Bischöfen gibt es aktuell keine gemeinsame Stellungnahme.

    Noch im Wahlkampf hatten sie einzelne Slogans der FPÖ kritisiert. Gleichwohl gibt es zwischen FPÖ-Wähler:innenschaft und katholischer Kirche gewaltige, auch inhaltliche Überschneidungen, gerade bei der Familienpolitik, in der Kritik von „Genderideologie“ und LGBTQI+. Die katholische Kirche hat sich zur Verteidigungslinie die Religionsfreiheit gewählt, die gleichwohl auch von rechtsextremen katholischen Influencer:innen und Akteur:innen in ihrem Kampf gegen „Christianophobie“ im Munde geführt wird (wir berichteten).

    Nebenprodukt dieser Initiative aus dem Erzbistum Wien ist ein Schulterschluss mit muslimischen und jüdischen Akteur:innen. Das kann in der aufgeheizten Stimmung nicht schaden – im Gegenteil! Kardinal Christoph Schönborn, Oberrabbiner Jaron Engelmayer und der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, haben in der „Wiener Eklärung“ die Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften für den Frieden und ein gutes Miteinander in der Gesellschaft betont.

    Die Erklärung wird als (fast) letzte Amtshandlung des Wiener Kardinals in Erinnerung bleiben, der kurz vor seiner Ablösung steht. Die Neubesetzung durch den Vatikan wird auch ein Fingerzeig sein, wie Papst Franziskus von jenseits der Alpen auf die Schwierigkeiten der österreichischen Demokratie blickt. In Washington hat er Donald Trump gerade einen expliziten Kritiker des MAGA-Kults vor die Nase gesetzt.

    nachgefasst

    Was von den Massenprotesten übrig bleibt (Tagesschau, RBB)

    Vor einem Jahr veröffentlichte Correctiv eine Recherche zu einem Treffen rechtsextremer Kreise in Potsdam. Es folgten ein deutlicher medialer Aufschrei und deutschlandweite Proteste. Auch damals waren die Demonstrant:innen übrigens nicht blauäuig, wie ein Policy Paper des progressiven Zentrums zeigt:

    Im Widerspruch [zum] dominanten Gefühl der Sorge steht allerdings ein eher nüchterner Blick auf die Wirksamkeit der Proteste: Dass sich die Politik durch sie zum Handeln bewegen lässt, hält nur ein gutes Drittel (36 Prozent) für wahrscheinlich und an ein Umdenken von AfD-Anhänger:innen glaubt gar nur jede:r Zwölfte (8 Prozent). Dagegen hält eine große Mehrheit (84 Prozent) den Gang auf die Straße vor allem dafür geeignet, ein Zeichen zu setzen und dem als solchen empfundenen Rechtsruck gegenüberzutreten. Die Teilnehmer:innen eint also nicht unbedingt ein geteilter Erwartungshorizont, wohl aber die Einsicht, dass öffentliche Sichtbarkeit wichtig ist und einen hohen symbolischen Eigenwert besitzt.

    Ein Jahr nach der Protestwelle schauen viele Medien nach, was von ihr übrig geblieben ist – auch und besonders in Ostdeutschland, wo in vielen Städten und Gemeinden zum ersten Mal zahlreiche Menschen gegen AfD und Rechtsradikalismus auf die Straße gingen. Der RBB hat sich in gleich mehreren Beiträgen z.B. mit den Protesten in Luckenwalde befasst.

    Den Rechtsextremismus in Deutschland habe die Bewegung nicht geschwächt, so der Sozialwissenschaftler Johannes Kiess vom Else-Frenkel-Brunswik-Institut für Demokratieforschung an der Uni Leipzig. „Von der anfangs beeindruckenden und breiten Mobilisierung ist wenig geblieben. Die Politik ist nicht auf die Forderungen der Demonstrationen eingegangen. Das hat schnell zu Frustration bei den Beteiligten geführt“, bilanziert Kiess.

    Die Parteien der Mitte hätten sich zwar zunächst auf die Seite der Proteste gestellt. Ein gefordertes Demokratiefördergesetz zur Stärkung der Zivilgesellschaft aber gebe es bis heute nicht. Auch das Bestreben nach einem AfD-Verbotsverfahren sei kaum vorangekommen. Ebenso wenig hätten die Demonstrationen letztlich Wahlerfolge und hohe Umfragewerte populistischer Parteien verhindern können. Und die Debatte um Migration und Asyl habe sich weiter nach rechts außen verschoben.

    Dennoch sieht Kiess in der Reaktion auf die Correctiv-Enthüllungen vor einem Jahr positive Signale für die Demokratie: „In viele ostdeutschen Kleinstädten waren das die ersten und größten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. Das hat gezeigt, dass breite Bevölkerungsschichten die völkisch-rassistischen Narrative der AfD ablehnen“.

    Nagelprobe Jüterbog

    Gerade in dieser Woche erst haben wir in den Reaktionen auf die verbalen Angriffe des AfD-Bürgermeisters von Jüterbog auf evangelische Pfarrer:innen gesehen, dass es durchaus ein neues (?) Empfinden für die Notwendigkeit öffentlicher Solidarität gibt. Auch vom Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), Christian Stäblein, und dem Landesbischof der Nachbarkirche Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, gab es Solidaritätsbekundungen.

    Arne Raue ist vor einigen Wochen der AfD beigetreten und damit Brandenburgs erster hauptamtlicher AfD-Bürgermeister. In seinem von ihm selbst als privat bezeichneten Youtube-Beitrag vom 31. Dezember wirft er Pfarrerin Falk unter anderem vor, Straftaten von Flüchtlingen gedeckt zu haben. Wiarda wirft er vor, er hetze und spalte „den ganzen Tag“. In dem Youtube-Beitrag greift Raue unter anderem auch Sozialdemokraten, Grüne und die Initiative „Omas gegen Rechts“ an, mokiert sich über die Parole „Nazis raus“, kritisiert Zuwanderung und wirbt für die AfD.

    Bischof Stäblein betonte, er danke Pfarrerin Falk und Pfarrer Wiarda „für den sehr guten Dienst, den sie für ihre Kirche und die Menschen in Jüterbog machen“. Die Landeskirche unterstütze beide in ihrem Tun und stehe an der Seite der engagierten Christinnen und Christen in Jüterbog. Von der Landeskirche hieß es, Raue verunglimpfe die Pfarrerin und den Pfarrer und greife sie „in hetzerischer Art und Weise“ an.

    Bemerkenswerter Weise zielt der AfD-Bürgermeister genau auf jene Kreise, aus denen heraus viele der Proteste im vergangenen Jahr organisiert wurden. Die Angst vor der demokratischen Zivilgesellschaft sitzt den Rechtsradikalen doch im Nacken. Übrigens: Alles Institutionen, die im Osten selbst eher schwachbrüstig sind und ums Überleben kämpfen.

    Buntes

    Eule-Podcast (38): Die Kirchen und der Datenschutz – Felix Neumann bei Michael Greder (Die Eule, 48 Minuten)

    In der aktuellen Episode des „Eule-Podcast“ ist Felix Neumann zu Gast, den #LaTdH-Leser:innen vor allem als Redakteur bei katholisch.de kennen, dem Nachrichtenportal der Katholischen Kirche in Deutschland. Mehr als ein Hobby ist für Neumann die Befassung mit dem kirchlichen Datenschutz geworden. Seit fünf Jahren bloggt er auf artikel91.eu über den Datenschutz und das Datenschutzrecht der Kirchen – und leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Transparenz kirchlichen Handelns.

    Im „Eule-Podcast“ bei Podcast-Host Michael Greder spricht Neumann darüber, ob man nun in der Kirche WhatsApp nutzen darf und welche Schwierigkeiten es bei der Umsetzung von Datenschutzregeln gibt. Was bedeutet der Datenschutz für Mitgliederkommunikation in den Kirchen? Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat gerade erst ihr Datenschutzgesetz (DSG-EKD) überarbeitet. In der römisch-katholischen Kirche steht die Novelle des Datenschutzgesetzes (KDG) noch aus. Doch wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass die Kirchen ihr Datenschutzrecht selbst schreiben? Wo liegen Unterschiede zwischen staatlichem und kirchlichen Recht? Was haben Datenschutz und die Aufarbeitung von Missbrauch miteinander zu tun?

    Auch wer bisher einen weiten Bogen um den Datenschutz in der Kirche gemacht hat (machen konnte), wird am Gespräch sicher Gefallen finden, denn in und mit und unter dem Datenschutz werden zahlreiche aktuelle Fragen zum Selbstverständnis und Wirken der Kirchen berührt.

    Brauchen wir „Väterlichkeit“? – Carlotta Israel (SektionF, Die Eule)

    In ihrer intersektionalen Eule-Kolumne schreibt Carlotta Israel im Januar im Anschluss an das neue Buch von Hans-Martin Gutmann „Wir brauchen Väterlichkeit. Ein Plädoyer“ über Vorstellungen von Vaterschaft und die Frage, ob wir eine „Väterlichkeitsbewegung“ brauchen. Ein interessanter Debattenauftakt!

    Die Väterlichkeitsbewegung, die Gutmann vorschwebt und zu der er explizit aufruft, ist also eine, die auf Menschlichkeit abzielt, wie sie in den Menschenrechten verbrieft sind. Ich finde es sehr angenehm, dass Väterlichkeit bei Gutmann erstmal nichts Reaktionäres sein soll. Das ist bei einem „alten Mann“ (S. 6) in unserer Zeit ja nicht selbstverständlich. Es hätte mich auch sehr irritiert, weil Gutmann, der ehemalige Assistent der großen Göttinger Theologin Hannelore Erhart, sonst auch echt sehr vom Weg abgekommen wäre. Das passiert gerade nicht wenigen. Aber warum nennt er sein Gegenprogramm zu reaktionärer Ideologie „heilsamen Konservativismus“? Vielleicht will er den Begriff zurück-claimen und nicht den Rechten überlassen.

    Theologie

    „Take us to Church, Taylor!“

    Unter dem Titel „Take us to Church, Taylor!“, der selbst schon eine Anspielung auf eine bekannte Pop-Hymne von Hozier ist, haben Nachwuchswissenschaftlerinnen in Wien zu einem Workshop zu den theologischen Implikationen des Wirkens und Werkes von Taylor Swift eingeladen. Darüber berichten dank einer Meldung von Kathpress zahlreiche deutschsprachige Medien, u.a. Der Standard und der Stern und eine Reihe von Glamour- und Promi-Magazinen. Dort spielt ja die Theologie selten mal eine Rolle, wenn es nicht gerade um die „Ulknudel“ Gloria von Thurn und Taxis geht, deren identitäre, rechtsradikal-katholische Umtriebe dabei regelmäßig unerwähnt bleiben oder verharmlost werden. Der ORF berichtet:

    Obwohl Swift dezidiert keine religiösen Aussagen mache, vertrete sie in ihren Liedern, die von Nächstenliebe und Respekt zeugten, sowie im Umgang mit Menschen christliche Werte, so [Linda] Kreuzer, die sich dem Phänomen Taylor Swift in ihrem Vortrag aus feministisch-theoretischer Sicht nähert.

    „Sie ist zum Symbol für eine inklusive Gesellschaft geworden; ihre Konzerte wollen ein ‚Safe Space‘ sein, insbesondere für Frauen und die LGBTQIA+-Community.“ Aus theologischer Sicht sei die Frage interessant, ob ihre Auftritte einen „religiösen Impact“ auf die Menschen haben und wie sie es schaffe, ihren Fans emotionalen Support zu bieten.

    Die Befassung mit Taylor Swift, der prägenden Künstlerin der 2020er Jahre, ist für eine kultursensible Theologie ohnehin nötig. Schon gibt es Taylor-Swift-Gottesdienste, die „Swifties“ verkörpern als FollowerInnenschaft Lichtmomente und Schattenseite gegenwärtiger Fankulturen, Swifts Arbeitsbiografie erzählt eine Emanzipationsgeschichte inmitten des Kapitalismus und verschiedener Medienkrisen (z.B. Taylor Swift gegen Spotify / Streamingdienste), und nicht zuletzt sind ihre Songs doch voll von religiöser Metaphorik, wie es sich für eine US-amerikanische (ehem. Country-)Sängerin gehört.

    Was ich persönlich erstaunlich finde: Einer messianischen Inszenierung verweigert sich Swift ausdrücklich, stattdessen ist die Bildsprache in Videos und bei Konzerten auf (weibliche) Emanzipation und wholesome Gleichberechtigung aus. Trotzdem wird Swift „als eine Art Alltagsheilige“ verehrt, erklärt eine der Organisatorinnen des Workshops, die Wiener Sozialethikerin Linda Kreuzer, das Interesse am Popstar. Ergebnisse des Workshops sollen in nächster Zeit veröffentlicht werden.

    Bis es soweit ist kann man im Netz einige theologische Auseinandersetzungen mit Swift nachvollziehen: Auf dem Blog der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Erfurt haben Mark Porter und Paula Greiner-Bär je einen Artikel über Aspekte des Phänomens veröffentlicht, im Sommer 2024 berichtete Annette Zoch in der Süddeutschen Zeitung (€), die Kirchen würden auf den „Hype“ um Swift aufspringen, und bereits 2022 schrieb Andreas Mertin über Swifts Video zu „Anti-Hero“: „Mal so richtig auskotzen“.

    Ein guter Satz

    „In Zeiten der Verunsicherung bleibt es die wichtigste Aufgabe unserer Kirche, das Evangelium Jesu Christi in Wort und Tat zu verkünden.“

    – Bischof Michael Chalupka, Evangelische Kirche A.B. in Österreich


    Title: Tu Felix Austria?! – Die #LaTdH vom 12. Januar
    URL: https://eulemagazin.de/tu-felix-austria-die-latdh-vom-12-januar/
    Source: REL ::: Die Eule
    Source URL: https://eulemagazin.de
    Date: January 12, 2025 at 12:35PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Sabine Bieberstein lenkt den Blick über die »positiven« Frauenfiguren der Bibel auf die unangepassten Frauen, die Gemeinden leiteten und lehrten, aber eben nicht im Einklang […]

    Der Beitrag Widerständige Frauen in der Bibel erschien zuerst auf feinschwarz.net.


    Title: Widerständige Frauen in der Bibel
    URL: https://www.feinschwarz.net/widerstaendige-frauen-in-der-bibel/
    Source: REL ::: feinschwarz.net
    Source URL: https://www.feinschwarz.net/
    Date: January 12, 2025 at 12:03AM
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