Kategorie: Religion

  • Welche Bedeutung haben die Todsünden heute? Als geflügeltes Wort sagt man das eher leichthin: "Das ist eine Todsünde", doch glaubt kaum noch jemand, dass dann eine ernstzunehmende Bestrafung folgt. Im Mittelalter war das anders, Höllenstrafen drohten, wenn man die sieben Todsünden nicht beachtete.

    Die Historikerin Annette Kehnel hat die sieben Todsünden unter das Mikroskop gelegt und entdeckt, dass in dem Konzept hinter den Todsünden eine erstaunliche Aktualität steckt. "Das in der Todsündenlehre gespeicherte Erfahrungswissen zeigt uns, wie wir unseren destruktiven Kräften entgegenwirken und unser positives, weltveränderndes Potential entfalten können", schreibt sie in ihrem Buch über die sieben Todsünden, die, so Kehnel, ein enormes Menschheitswissen für das Zeitalter der Krise gespeichert haben.

    Für die Wissenschaftlerin überliefern die Riten der Religionen kulturelle Muster, von denen wir heute viel lernen können. Die Todsünden stehen dabei für das Maßhalten, für die sinnvolle Begrenzung menschlichen Handelns. Hochmut, Habgier, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit sind Verfehlungen, die den einzelnen Menschen und die Welt aus der Bahn werfen können. 

    Die Historikerin erklärt, dass die Todsünden als Regulierungs- und Drosselungskonzept viel älter als das Christentum sind: "Zum Beispiel gab es gegen die Völlerei Fastenzeiten in fast allen Kulturen und Religionen," erklärt sie im DOMRADIO.DE Interview. Bevor sie in den Sender am Kölner Dom gekommen sei, sei sie durch die Kölner Fußgängerzone gegangen. "Wenn sie die Unzahl der Pommesbuden und Süßigkeitenläden dort sehen, wird ihnen bewusst, wie aktuell das Konzept der Todsünde Völlerei ist – aus Gründen der Gesundheit aber auch aus Gründen der Nachhaltigkeit zur Bewahrung unserer Natur".

    Spannend ist, wie Kehnel erläutert, dass die Aufklärung aus dem Laster der Habgier eine Tugend gemacht hat, die heute zu den Exzessen des Kapitalismus führt. Der Konsum wurde idealisiert und identitätsbestimmend. Und auf einmal galt es als besonders wertvoll, besonders viel zu besitzen. "Vorher war das eine Todsünde", erklärt Kehnel. 

    Der Hochmut als unbegrenzte Selbstüberschätzung sei eine weitere Todsünde von brennender Aktualität. Daraus resultiere eine enorme Selbstzerstörung, denn wenn ein einzelner Mensch zu viel Macht habe, drohe er überzuschnappen, sagt Kehnel. "Mechanismen zur Begrenzung von Macht gehörten immer zu den Handwerkszeugen von Kulturen". Dabei habe man die Erinnerung an die Demut rituell institutionalisiert. "Die Medizin gegen Superbia, Hochmut ist die Humilitas, die Demut", sagt Kehnel. Sie beschreibt Einsetzungsrituale von Herrschern, wie zum Beispiel der Herzog von Kärnten vor seiner Inthronisation von einem Bauern verhört wird.

    "Viel kulturelles Wissen, was Nachhaltigkeit und langfristige Resilienz einer Gesellschaft betrifft, ist in religiöser Sprache verpackt", sagt Professorin Kehnel, "aber religiöse Sprache ist in unserer säkularen Welt vorbelastet". Die Überführung des Wissens in nichtreligiöse Sprache sei eine große Herausforderung. Die Kirche könne da auch Vorreiter sein.

    Die Todsünden speichern ein enormes Wissen des Westens. Dieses Wissen kann das Überleben einer Gesellschaft sichern. Das ist die Quintessenz aus Kehnels erhellender Studie über die Todsünden. Sie ermahnen zur Begrenzung, zur Mäßigung. Dieses kulturelle Erfahrungswissen kann uns heute helfen, wachsam mit uns und mit unserer Natur umzugehen. Die Historikern Kehnel entdeckt die sieben Todsünden als eine Schatztruhe vergangener Lebensweisheiten und ein kostbares Menschheitswissen für unser Zeitalter der Krise.


    Title: Erstaunliche Aktualität / Die sieben Todsünden sind eine Mahnung zum Erhalt der Schöpfung
    URL: https://www.domradio.de/artikel/die-sieben-todsuenden-sind-eine-aktuelle-mahnung
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: February 16, 2025 at 07:17AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Herzlich Willkommen!

    „Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, welche der folgenden Parteien würden Sie dann wählen?“ – so oder ähnlich lautet die sogenannte „Sonntagsfrage“, die eine Reihe von Markt- und Meinungsforschungsinstituten jede Woche an zufällig ausgewählte Wahlberechtigte im niedrigen vierstelligen Bereich stellen. Aus den gewonnenen Antworten wird dann anhand verschiedener mehr oder weniger transparenter Kriterien eine „Projektion“ gebildet und veröffentlicht.

    Das Interesse daran in Medien und Publikum ist groß, auch wenn Politikwissenschaftler:innen darauf hinweisen, man erhalte lediglich aktuelle „Stimmungsbilder“, keine Voraussage des tatsächlichen Wahlergebnisses. Anders als bei der allabendlichen Wettervorhersage gibt es beim „Politbarometer“ nicht nur versteckte Unsicherheiten durch eine selten mitgelieferte „Schwankungsbreite“, sondern auch mögliche Effekte auf das Wahlverhalten – unbewusst oder auch strategisch. Verständlich, dass angesichts der „Macht der Sonntagsfrage“ sogar über ihre Regulierung nachgedacht wird.

    Prognosen ganz anderer Art finden sich im heutigen Tagesevangelium (Lk 6, 17.20-26). In den Seligpreisungen verheißt Jesus seinen Jüngern:

    Selig, ihr Armen, denn euch gehört das Reich Gottes.
    Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden.
    Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen.
    Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch ausstoßen und schmähen und euren Namen in Verruf bringen um des Menschensohnes willen.
    Freut euch und jauchzt an jenem Tag; denn siehe, euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

    Doch weh euch, ihr Reichen; denn ihr habt euren Trost schon empfangen.
    Weh euch, die ihr jetzt satt seid; denn ihr werdet hungern.
    Weh, die ihr jetzt lacht; denn ihr werdet klagen und weinen.
    Weh, wenn euch alle Menschen loben. Denn ebenso haben es ihre Väter mit den falschen Propheten gemacht.

    Ach so, am kommenden Sonntag ist übrigens tatsächlich Bundestagswahl!

    Seien Sie auf der Hut vor den falschen Propheten,
    rät Ihnen Ihr Thomas Wystrach

    PS: Die #LaTdH und die ganze Eule werden von den Leser:innen selbst ermöglicht! Die Eule ist ein unabhängiges Magazin und erhält keine Unterstützung von Kirchen oder Religionsgemeinschaften. Werden Sie Eule-Abonnent:in! Schon ab 3 € im Monat sind Sie dabei.


    Debatte

    Weckruf für weiße US-Katholiken – Bernd Tenhage (KNA, katholisch.de)

    Der am Dienstag veröffentlichte Brief des Papstes an die Bischöfe der USA ist eine für vatikanische Verhältnisse ungewöhnlich deutliche Intervention angesichts der seit dem ersten Tag der Trump-Regierung forcierten Misshandlung von Flüchtlingen und Migrant:innen ohne gültige Papiere in den USA, einem „program of mass deportations“, wie Franziskus schreibt:

    Die Abschiebung von Menschen, die in vielen Fällen ihr Land wegen extremer Armut, Unsicherheit, Ausbeutung, Verfolgung oder schwerwiegender Umweltzerstörung verlassen haben, verletzt die Würde vieler Männer und Frauen sowie ganzer Familien und versetzt sie in einen besonders verletzlichen und schutzlosen Zustand.

    In einem Fernsehinterview Ende Januar hatte der 2019 zum Katholizismus konvertierte neue Vizepräsident J.D. Vance den traditionellen theologischen Begriff der „Ordnung der Liebe“ („ordo amoris“) herangezogen, um die aggressive Politik der Trump-Administration zu rechtfertigen und diese Thesen anschließend auch auf „X“ veröffentlicht:

    Du liebst deine Familie, dann liebst du deinen Nächsten, dann liebst du deine Gemeinschaft und dann liebst du deine Mitbürger in deinem eigenen Land. Und danach kann man sich auf den Rest der Welt konzentrieren und ihm Priorität einräumen.

    Im diametralen Widerspruch zu den Ausführungen von J.D. Vance führt der Papst aus:

    Christliche Liebe ist keine konzentrische Ausdehnung von Interessen, die sich nach und nach auf andere Personen und Gruppen erstrecken. Mit anderen Worten: Die menschliche Person ist kein bloßes, relativ expansives Individuum mit einigen philanthropischen Gefühlen! Die menschliche Person ist ein Subjekt mit Würde, das durch die konstitutive Beziehung zu allen, insbesondere zu den Ärmsten, in seiner Identität und Berufung allmählich reifen kann.

    Der wahre „ordo amoris“, den es zu fördern gilt, ist der, den wir durch die ständige Betrachtung des Gleichnisses vom „barmherzigen Samariter“ (vgl. Lk 10,25-37) entdecken, das heißt durch die Betrachtung der Liebe, die eine Geschwisterlichkeit aufbaut, die für ausnahmslos alle offen ist.

    Gerade in römisch-katholischen Medien in den USA blieben die eigenwilligen theologischen Bezugnahmen durch den Vizepräsidenten nicht unwidersprochen. „JD Vance liegt falsch: Jesus fordert uns nicht auf, unsere Liebe zu anderen zu bewerten“, schreibt Kat Armas im National Catholic Reporter (auf Englisch). Am selben Ort ordnet Christopher White die Auseinandersetzung „JD Vance vs. the Vatican“ in den Kulturkampf um die Identität des US-amerikanischen Katholizismus ein.

    „Das Problem mit JD Vances Theologie des ‚ordo amoris‘ – und ihre Auswirkungen auf die Politik“ erläutert Stephen J. Pope in der Jesuiten-Zeitschrift America (auf Englisch). „Papst Franziskus‘ atemberaubende Rüge“ entlarve die dunkle Seele der MAGA-Ideologie, schreibt Greg Sargent im linksliberalen Politikmagazin The New Republic (ebenfalls auf Englisch).

    Die Migrationspolitik und die Ordnung der Liebe – Ludger Schwienhorst-Schönberger (COMMUNIO)

    Auch in Deutschland wurde das von J.D. Vance bemühte Konzept aufgegriffen. In seinem Beitrag bei der COMMUNIO versucht sich der Alttestamentler Ludger Schwienhorst-Schönberger an einer „theologischen Korrektur“ der bisher dominierenden kirchlichen Position in der Migrationspolitik. Unter Bezugnahme auf die vom Zweiten Vatikanischen Konzil formulierte „relative Autonomie der irdischen Angelegenheiten“ weist er darauf hin, ein politisches Gemeinwesen  müsse „unter Abwägung vieler Gesichtspunkte“ eine Entscheidung treffen, wie viele Flüchtlinge und Zuwanderer es aufnehmen könne. Festgelegt sei man dabei keineswegs:

    Ein politisch engagierter Christ kann zu der Ansicht kommen, dass wir noch mehr Menschen aufnehmen sollten und könnten, er kann aber auch zu dem Ergebnis kommen, dass das Gegenteil die politisch bessere Option ist und die Aufnahme drastisch zu reduzieren sei – in beiden Fällen selbstverständlich unter Berücksichtigung und möglicherweise auch Modifikation der rechtlichen Rahmenbedingungen.

    Dem Versuch, in der aktuellen Migrationsdebatte in Deutschland oder den USA, mit einem theologischen Begriff wie dem „Ordo amoris“, der Ordnung der Liebe, zu argumentieren, widerspricht Thomas Eggensperger OP im Interview mit Mario Trifunovic bei katholisch.de. Der Professor für Sozialethik an der PTH Münster sieht historische Zitate aus den klassischen Schriften von Augustinus oder Thomas von Aquin aus dem Zusammenhang gerissen und instrumentalisiert. Mit der Empfehlung, die Kirchen sollten sich mit Stellungnahmen zur Politik zurückhalten, kann er wenig anfangen:

    Natürlich ist es wohlfeil, die Kirchen in dem Augenblick zu kritisieren, wenn sie unangenehme Positionen vertreten. Aber die Kirchen haben – wie viele Einrichtungen auch – den Auftrag, sich politisch zu engagieren, und dann geht es darum, einen konstruktiven Beitrag zu leisten.

    In seiner Replik besteht Schwienhorst-Schönberger darauf, der theologische Begriff der „Ordnung der Liebe“ gebe Orientierung:

    Fragen der Migrationspolitik gehören in der Kirche zur katholischen Soziallehre. Dass man in der katholischen Soziallehre nicht mit dem Begriff der Liebe im Rückgriff auf Augustinus und Thomas von Aquin argumentieren kann, wie Eggensperger meint, verwundert. Papst Benedikt XVI. tut genau dies. Er hat seine Sozialenzyklika (sic!) aus dem Jahre 2009 unter den Begriff der Liebe gestellt, und zwar – und darauf kommt es hier an – unter den Begriff der „Liebe in der Wahrheit“ (Caritas in veritate).

    Eine Spitze gegen Benedikts Nachfolger Franziskus schließt den Kreis:

    Als absoluter Souverän des Kirchenstaates kann der Papst frei entscheiden, wer den Kirchenstaat betreten darf und wer nicht. In einem demokratischen Rechtsstaat geht das nicht so einfach; da muss man sich verständigen.

    Wie groß ist der Spalt zwischen Kirche und CDU, Herr Frings? – Benjamin Lassiwe (Nordkurier)

    Das Verhältnis zwischen den beiden großen Kirchen und den Unionsparteien ist derzeit angespannt wie selten zuvor. Statt der traditionell engen Nähe zwischen Verbandskatholizismus und CDU ist inzwischen eine gegenseitige Entfremdung zu spüren, die in beiden Welten Engagierte vor massive Identitäts- und Loyalitätskonflikte stellt.

    Die frühere CDU-Bundesvorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer engagierte sich bis vor wenigen Tagen im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) als Sprecherin für den Sachbereich „Nachhaltige Entwicklung und globale Verantwortung“. Ende Januar verließ sie das römisch-katholische Laiengremium mit großem Knall (vgl. dazu die #LaTdH vom 9. Februar). Auch in den katholischen Frauenverbänden brodelt es an der Basis weiter, das Abstimmungsverhalten der CDU-Abgeordneten Anja Karliczek (KDFB) bzw. Mechthild Heil (kfd) führt zu Rücktrittsforderungen. Marc Frings, Generalsekretär des ZdK, zeigt sich im Gespräch mit Benjamin Lassiwe dennoch optimistisch, was das grundsätzlich „sehr belastbare Verhältnis“ angeht:

    Ich glaube, dass gerade bei Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts, bei bioethischen Fragen, bei Fragen der Europa- und Außenpolitik deutliche Schnittstellen zwischen kirchlichen Positionen und der Union vorhanden sind. Wir sehen auch, dass das grundsätzliche Verhältnis zwischen Staat und Kirchen von der Union ähnlich betrachtet wird, wie das etwa beim ZdK der Fall ist.

    nachgefasst

    #OutInChurch – Vom Coming-Out zur Bewegung – Jens Ehebrecht-Zumsande bei Michael Greder (Die Eule, 39 Minuten)

    Seit drei Jahren setzen sich LGTBQI+ in der römisch-katholischen Kirche mit #OutInChurch für Gleichberechtigung ein. Aus dem Coming-Out ist eine Bewegung geworden, die sich auch in der Politik einmischt. In verschiedenen Beiträgen ziehen Initiator:innen Bilanz und wagen Ausblicke:

    Jens Ehebrecht-Zumsande spricht mit Michael Greder im „Eule-Podcast“ darüber, welche Chancen für Reformen der römisch-katholischen Lehre zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partner:innenschaften es überhaupt gibt – und worauf sich #OutInChurch nun konzentrieren will.

    Auch wenn schon viel passiert sei – arbeitslos sei die Initiative nicht geworden, erklärt auch Rainer Teuber in seinem Beitrag „Ein Haus für alle?“ in der Herder Korrespondenz bzw. im dortigen Podcast „Mit Herz und Haltung“. Der Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose zieht ein eher ernüchtertes Fazit – und erklärt bei Kirche + Leben (Paywall; Zusammenfassung bei katholisch.de), wie sich #OutInChurch angesichts des „autoritären Zeitgeists“ künftig aufstellen will.

    Aus jüngsten Stellungnahmen der Initiative lasse sich deutlich die Ernüchterung darüber heraushören, dass viele der Kernanliegen von #OutInChurch nach wie vor nicht einmal im Ansatz bearbeitet worden seien, meint Matthias Altmann in seinem „Standpunkt“ auf katholisch.de. Doch queere Katholiken sollten sich nicht von ihrem Einsatz abbringen lassen. Das klingt sehr nach Durchhalteparole.

    Im Dezember 2023 hatte Papst Franziskus mit dem Schreiben „Fiducia supplicans“ seine ablehnende Haltung zu Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare in der römisch-katholischen Kirche bekräftigt. Trotzdem wurde das Dokument des Dikasteriums für die Glaubenslehre in Deutschland teils begeistert zur Kenntnis genommen, obwohl es mit seiner „toxischen Barmherzigkeit“ eine „Pastoral subtiler Demütigung“ fortschreibe, wie der Kirchenrechtler Norbert Lüdecke hier in der Eule erklärte (dazu auch Philipp Greifensteins Artikel vom Veröffentlichungstag).

    Buntes

    Warum Marina Weisband den Didacta-Bildungspreis ablehnt – Armin Himmelrath (Der Spiegel)

    Bis gestern fand die didacta, „die führende Fachmesse und Weiterbildungsveranstaltung für das gesamte Bildungswesen“, in Stuttgart statt. Bereits im Vorfeld hatte es Proteste dagegen gegeben, dass auch die AfD mit einem Stand in den Messehallen vertreten sein durfte. Ausgerechnet bei einer Branchenschau unter dem Motto: „Demokratie braucht Bildung – Bildung braucht Demokratie“. Die Publizistin Marina Weisband nutzte den ihr angetragenen Preis als „Bildungsbotschafterin der didacta“ dazu, ein deutliches Statement gegen Rechtsextremismus und Populismus abzugeben:

    Demokratie stirbt nicht plötzlich. Vielmehr werden ihre Feinde Schritt für Schritt normalisiert, bis ihr Ende wie der nächste kleine Schritt in einer logischen Kette erscheint. Heute kann ich hier nicht stehen und bei dieser Normalisierung mitspielen.

    Es ist meine demokratische, meine verfassungsmäßige Pflicht, dagegen aufzubegehren. Darum lehne ich diesen Preis ab. Mit großem Bedauern. Das mir wichtig als Signal an alle, die planen, diese Partei als normale Partei zu behandeln. Denn überall, wo sie ist, bindet die AfD die Debatte auf die Schattenseiten unserer Gesellschaft, nimmt den Scheinwerfer weg von Menschen, die so hart für Demokratie arbeiten.

    Doch wir werden uns die Arbeit nicht verbauen lassen. Mit der gleichen Energie, wie wir Rechtsradikalismus ablehnen, arbeiten wir weiter an innovativen Bildungsformen, tauschen uns aus und lernen von einander.

    Theologie

    Warum eine Predigt im gewissen Sinne immer politisch ist – Regina M. Frey (katholisch.de)

    Die Predigt von Bischöfin Mariann Edgar Budde im Gottesdienst zum Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump und der Einspruch der beiden großen Kirchen in Deutschland gegen die Migrationspolitik der Unionsparteien haben dazu geführt, dass die Frage, was Geistliche in ihren Predigten sagen dürfen und wie sehr die Politik in die Predigt Einzug halten solle, wieder verstärkt diskutiert wird.

    Für Regina M. Frey, Professorin für Pastoraltheologie, Religionspädagogik und Homiletik in Fribourg (Schweiz), steht in dieser Debatte „wesentlich die Person des Predigers bzw. der Predigerin“, die ihre eigene Lebens- und Glaubensgeschichte mitbringt, im Vordergrund:

    Wer predigt, der predigt auch immer sich selbst. (…) Anders als eine Journalistin, die im Idealfall weltanschaulich neutral informiert oder wertend kommentiert, spricht die Predigerin nicht nur auf der Grundlage des christlichen Glaubens, der Tradition und Lehre der Kirche, sondern vornehmlich als Person des Glaubens mit ihren individuellen Gotteserfahrungen. (…)

    Wer aus eigener Glaubenserfahrung predigt und darum weiß, dass Christus hinter allen Ereignissen und Veränderungen als der Herr der Geschichte steht, dessen Predigt wird zur Hoffnungsbotschaft. Dies gilt auch für Predigten zum aktuellen Wahlkampf, zu gesellschaftlichen Verunsicherungen und zu Kriegssituationen.

    Ein guter Satz

    „Ich fordere alle Gläubigen der katholischen Kirche und alle Männer und Frauen guten Willens auf, sich nicht auf Erzählungen einzulassen, die unsere Brüder und Schwestern, die Migranten und Flüchtlinge sind, diskriminieren und ihnen unnötiges Leid zufügen.“

    – Papst Franziskus, Schreiben an die Bischöfe der Vereinigten Staaten von Amerika vom 10. Februar 2025


    Title: Sonntagsfragen – Die #LaTdH vom 16. Februar
    URL: https://eulemagazin.de/sonntagsfragen-die-latdh-vom-16-februar/
    Source: REL ::: Die Eule
    Source URL: https://eulemagazin.de
    Date: February 16, 2025 at 08:48AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Marc Frings, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), hat die Unabhängigkeit des Gremiums betont und die jüngste Kritik an der Migrationspolitik der Union erklärt.

    Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, hat betont, dass das ZdK keine „Vorfeldorganisation einer Partei – egal welcher“ sei. In einem Interview mit dem „Nordkurier“ erklärte Frings, die Aufgabe des höchsten repräsentativen Gremiums des deutschen Laien-Katholizismus bestehe darin, nach dem Christlichen in der Gesellschaft zu fragen: „Und das tun wir.“

    Die jüngste Kritik des ZdK an dem Unions-Gesetzesvorhaben zur Migrationspolitik begründete Frings mit „großer Sorge“ um die Brandmauer in Richtung der AfD. Die politische Kultur könne dadurch nachhaltigen Schaden nehmen, befürchtet er. „Ich hoffe, dass das, was Ende Januar im Bundestag passiert ist, die Ausnahme bleiben wird. So sahen wir uns genötigt und gezwungen, einen kritischen Ton einzuziehen, weil wir Migrations- und Asylpolitik aus einer Perspektive der Menschenwürde betrachten“, sagte Frings.

    Austritt von Annegret Kramp-Karrenbauer

    Den Austritt der ehemaligen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer aus dem ZdK bedauere er ausdrücklich: „Sie hat in den vergangenen drei Jahren sehr engagiert Verantwortung übernommen, gerade an den Schnittstellen zwischen Politik und Kirche und zwischen Entwicklungs- und Verteidigungspolitik. In dem Zwiespalt, in den wir sie mit unseren Stellungnahmen möglicherweise gebracht haben, war die Nähe zur Partei offenbar ausschlaggebender als die Nähe zum ZdK“, erklärte Frings weiter.

    Mit Blick auf den Reformprozess Synodaler Weg der katholischen Kirche in Deutschland sagte Frings, die Art und Weise der Kommunikation im Reformprojekt habe zu einem Kulturwandel innerhalb der katholischen Kirche beigetragen. Bezüglich der erarbeiteten Texte des Synodalen Weges komme nun die dezentrale Struktur der katholischen Kirche zum Zuge. „Nun müssen die Beschlüsse in den 27 deutschen Diözesen umgesetzt werden. Da hoffe ich jetzt auf einen Wettbewerb derer, die besonders engagiert hinter dieser Umsetzung stehen werden“, sagte der Generalsekretär. Die Ergebnisse des Prozesses würden im Frühjahr 2026 vorgestellt, wenn der Synodale Weg zu einem Abschluss komme.

    (kna – mg)


    Title: D: ZdK erläutert Kritik an Migrationspolitik
    URL: https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-02/deutschland-zdk-erlaeuterung-migrationspolitik-kritik.html
    Source: Vatican News – Deutsch
    Source URL: https://www.vaticannews.va/de.html
    Date: February 15, 2025 at 01:03PM
    Feedly Board(s): Religion

  • The national church “of England” has been meeting this week in London and is in turmoil. Does it matter, other than to the 1.7% of the population of England who still worship under its roofs? Since the Church of England continues with an “established” role in the life of the nation, the answer is yes.

    The argument within the C of E over safeguarding seems endless. It has brought the downfall of one archbishop and is vexing his successor. The church is divided over how to police abuse in future, whether through an independent agency or through internal discipline. This in turn reflects whether it sees itself as a dignified institution of state or just another religious sect.

    The church long ago shifted from being the former to the latter, and this is reflected in its decision to opt chiefly for internal discipline. That is precisely why there has never been a better opportunity to acknowledge the shift. One institutional church, for all its historical glory, cannot still rank as an “established” estate of the realm.

    Yet in 2023 this church took as its duty the enthroning of Britain’s new head of state. It did so in a coronation of great splendour but it was, to most people, an incomprehensible ritual. Its oaths, garments and sacred oils could as well have been administered at Stonehenge. Where hereditary monarchs survive across Europe, such ceremonies are rightly secular. The heir to the British throne, Prince William, is known to be non-churchgoing. It would surely be best to get this all changed in advance of his coronation. The case for a new Reformation is overwhelming. Where is the radical government ready to initiate it?

    The statistics of decline are now familiar. Average weekly churchgoers numbered just over 1 million in 2009. By 2023 it was down by almost a third to 693,000. Under half of Britons claim to believe in God, down from three-quarters in 1981, while 37% expressly affirm “no religion”. Churches in big cities such as Manchester have suffered badly since Covid-19, losing more than half of regular worshippers since 1990. The number of worshippers in the diocese of Bath and Wells has fallen 60% in that time. There are now more practising Muslims in Britain than Anglicans.

    The church’s cumbersome hierarchy must lie at the root of many of its ailments. It is like the Royal Navy having more admirals than warships. There are now 108 bishops, of varying degrees of seniority, scattered across 42 dioceses, with bureaucracies that no other sect seems to need. Despite this, some 3,500 churches have shut in the past decade. A “save our parish” lobby fights every closure, but to little avail. An empty church is still empty.

    None of this need matter to a wider public were it not for one fact: parish churches are not just places of Christian worship. They are the biggest – and usually most beautiful – monument dominating the heart of almost every village and town in Britain. The national church may not matter to the nation, but the local church is prominent at the hub of almost every community. It represents history, ceremony, cultural activity and much of its charitable welfare. Everyone knows their church, even if few pay for it. The C of E’s accumulated repair liability now runs at more than £1bn, with 900 on Historic England’s heritage at risk register.

    It is simply unrealistic for these glorious buildings to rely on tiny groups of mostly elderly people to look after and pay for them. Local churches and especially unused ones must be somehow transferred to their local communities, as happens across Europe, or they will go the way of medieval castles. Sooner or later they will collapse and die.

    This is why disestablishing the national church is not enough. Already an active element within the Anglican community is virtually neo-Methodist: the house church and lay-led movements. These are informal, sometimes evangelical, groups usually under lay preachers meeting in each other’s homes or elsewhere. Some are mimicking the non-conformist movements of the 18th and 19th centuries and establishing self-governing “congregational” churches compared by sceptics to alcoholics anonymous. This is moving outside the Anglican hierarchy.

    This will do nothing to save church buildings. Lively ones are at least finding new uses, like Herefordshire’s “shop in a church” or Oxfordshire’s pilates centres or the post office, cafe and soft play area in London’s West Hampstead. They are becoming libraries, gyms, performance spaces, cafeterias and food banks. Some are reverting to being places of meditation and wellbeing. Whatever it may be, like sports centre and museums, they should become the responsibility of local trusts or parish and town councils, with precept taxes to support their upkeep.

    Great Britain can handle the affairs of state without an official church. Localities are less happy. As high streets decline and pubs close, they face being left with a large building empty and bleak at their heart. It should revert to what it once was: the focus of communal activity. As the Church of England disestablishes nationally, its churches should become “re-established” locally.


    Title: Even Prince William doesn’t attend church – it’s time for a new Reformation | Simon Jenkins
    URL: https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/feb/15/church-of-england-prince-william-reformation
    Source: World news: Religion | guardian.co.uk
    Source URL: https://www.theguardian.com/world/religion
    Date: February 15, 2025 at 09:04AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Horst Heller
    Erzähltexte: Nadine Klimbingat und Horst Heller
    Dieser Beitrag als PDF
    Hier geht’s zum neusten Blogbeitrag

    Im Blogbeitrag vom 11.02.2025 habe ich drei bibeldidaktische Grundsätze formuliert und den ersten von ihnen entfaltet.

    Wir achten den Bibeltext
    Wir verzichten nicht auf Didaktik
    Wir bedenken den Verstehenshorizont der Hörenden

    Dieser Blogbeitrag beschäftigt sich nun mit dem zweiten der Grundsätze. Er tut dies ebenfalls mit sechs Anregungen und sieben Beispielen.

    Grundsatz 2: Wir verzichten nicht auf Didaktik

    Der Religionsunterricht will Lernende ins Denken bringen. Dazu erzählt er biblische Geschichten und setzt Fragen und Impulse ein. Machen wir uns klar, mit welcher Intention wir erzählen! Dann können wir auch sagen, worüber Schülerinnen und Schüler nachdenken sollen, wenn sie eine Bibelgeschichte hören.
    Was will noch alles didaktisch bedacht werden?

    Siebte Anregung: Wir wählen biblische Geschichten sorgsam aus

    Nicht alle Bibelgeschichten sind gleichermaßen für den Religionsunterricht geeignet. Welche werden Teil meines Unterrichts, welche lasse ich weg? Das bestimmt nicht allein der Lehrplan. Die oben gestellte Frage „Worüber sollen Schülerinnen und Schüler nachdenken?“ bestimmt meine Auswahl.

    Beispiel 7
    Eine didaktische Reduktion ist vor allem bei den großen Erzählkränzen des Alten Testaments nötig. Der biblische Erzählkranz Abraham und Sara (Gen 12-25) umfasst beispielsweise dreiundzwanzig sehr unterschiedliche Episoden. Es ist weder sinnvoll noch möglich, sie allesamt im Unterricht zu thematisieren. Traditionell werden sechs biblische Geschichten verwendet. Die Unterrichtsvorschläge beginnen dann mit der Berufung Abrahams und enden mit der Geburt Isaaks. In einem Blogbeitrag habe ich einen anderen Vorschlag gemacht, der das interreligiöse Lernen in höheren Klassen vorbereitet. Ich erzähle auch von Abrahams Tod und von seiner Bestattung in Hebron, bei der die Söhne Isaak und Ismael wieder zusammentreffen (Gen 25,8 f.). Die Geschichte der Bindung Isaaks (Gen 22) hingegen erzähle ich nicht.

    Beispiel 8
    In der Exodus-Erzählung wird Ägypten als ein Land beschrieben, das die Israeliten versklavt und zum Arbeitseinsatz zwingt. Was die Autoren dieser biblischen Überlieferung bewogen hat, mehr als fünf Kapitel lang die grausamen Strafen zu beschreiben, die Gott den Ägyptern zufügt, müssen wir jetzt nicht herausfinden. Wichtiger ist, dass die kollektive Bestrafung der Ägypter nicht zu meiner Unterrichtsintention passt. Ich möchte den Auszug der Israeliten als Befreiungsgeschichte erzählen. Die zehn Plagen sind dafür nicht hilfreich.

    Achte Anregung: Unsere Erzähltexte laden zum Nachdenken ein

    Biblische Geschichten bürsten die Erwartungshaltung ihrer Leserinnen und Hörer gerne gegen den Strich. Der Weinbergbesitzer (Mt 20,1-15) zahlt allen seinen Arbeitern den vollen Tageslohn, obwohl viele von ihnen nur Teilzeit gearbeitet haben. Der gütige Vater nimmt seinen verlorenen Sohn (Lk 15,11-32) nicht nur wieder zu Hause auf, sondern er lässt die Sektkorken schon knallen, bevor der ältere Sohn von der Arbeit nach Hause gekommen ist. Immer wieder provozieren die Erzählungen Einwände der Hörerinnen und Hörer.
    Der Religionsunterricht kommt immer dann zu seinem Ziel, wenn es ihm gelingt, über diese Provokationen nachzudenken und in ein theologisches Nachdenkgespräch einzubringen. Das darf schon in den Erzähltexten angestoßen werden.

    Beispiel 9
    Im folgenden Erzähltext zur Berufung des Petrus am See Genezareth wird die Frage, die dieser sich selbst stellt, zu einem Nachdenkimpuls für den Unterricht.

    Als wir wieder an Land waren, sprach er uns alle mit Namen an: „Simon, Andreas, Jakobus, Johannes, bis jetzt wart ihr Fischer. Ab heute sollt ihr mir folgen.“ Zu mir sagte er: „Du bist Simon, doch von nun an sollst du Simon Petrus heißen.“ Petrus heißt Fels. „Du wirst mein Fels sein. Auf dich will ich mich verlassen.“
    Wir banden die Boote im Hafen fest und gingen mit ihm. Welch einem Menschen waren wir da begegnet?
    Erzähltext nach Lukas 5,10 f.

    Neunte Anregung: Wir suchen nach Denkanstößen in biblischen Texten und nutzen sie

    Ihre Leserinnen und Leser anzuregen, über Jesus nachzudenken, war offenbar auch die Absicht der Evangelisten. Immer wieder bauten sie selbst in ihre Erzählungen Reflexionsimpulse ein. Es liegt nahe, diese für den Unterricht zu nutzen und sie in unseren Erzähltexte aufzunehmen.

    Beispiel 10
    Der Evangelist Markus erzählt von einer Rettung auf dem See Genezareth. Ein Schiff mit Jesus und seinen Jüngern an Bord wird auf dem See von einem gefährlichen Sturm überrascht. Es herrscht Panik an Bord, die Jünger fürchten um ihr Leben. Jesus aber schläft. Als sie ihn wecken, steht er auf und gebietet dem Wind zu schweigen. Sofort legt sich der Sturm, es kehrt Stille ein. Die Jünger sind unfassbar froh, aber sie verstehen nicht, was gerade geschehen ist.

    Jesus schaute die Jüngerinnen und Jünger an. „Warum habt ihr solche Angst?“, fragte er sie. „Ich bin da. Ich bin doch da!“ Da sahen sie sich an. „Wer ist dieser Jesus eigentlich?“
    Erzähltext nach Mk 10,40 f.

    Beispiel 11
    Auch der Evangelist Lukas, der gelehrteste unter den neutestamentlichen Evangelisten, verwendet dieses Stilmittel. In seiner Weihnachtsgeschichte erzählt er, dass die Hirten in die Herberge kommen und den Eltern des neugeborenen Kindes erzählen, was der Engel ihnen gesagt hat: dass nämlich das Kind in der Krippe der Retter sei. Der Evangelist schließt seine Geschichte mit einem Impuls, der für den Religionsunterricht eine Steilvorlage ist. Vom Erzähltext angestoßen, kann nun wie Maria auch die Lerngruppe über die Worte der Hirten nachdenken.

    Maria hörte ihnen gut zu und merkte sich alles. Sie dachte lange über die Worte der Hirten nach.
    Erzähltext nach Lk 2,19

    Zehnte Anregung: Wir vermeiden synoptische Vergleiche

    Die beiden Schöpfungserzählungen (Gen 1 und 2) miteinander zu vergleichen, heißt, beiden nicht gerecht zu werden. Eine solche Texterschließung wird immer oberflächlich bleiben und keinem der beiden Texte gerecht. Gleiches gilt für die Ostererzählungen der vier Evangelien. Ihre zentralen Botschaften ergründen wir so nicht. Äpfel und Birnen lassen sich bezüglich Farbe, Form und Gewicht vergleichen. Wie sie aber schmecken, lässt sich nur erfahren, wenn wir in sie hineinbeißen. Und zwar nacheinander.

    Elfte Anregung: Wir nutzen die Dramatik, wenn der biblische Text sie bietet

    Es mag überraschen, aber biblische Geschichten bieten an manchen Stellen unerwartete Spannung oder expressive Dramatik. Beim Bibellesen werden diese Elemente leicht übersehen, weil sie unauffällig und bescheiden daherkommen. Doch sie können unsere Erzähltexte bereichern. Auch ohne sie unangemessen in den Mittelpunkt unserer Erzählung zu stellen, entfalten sie im Unterricht ihre Wirkung.

    Beispiel 12
    Josef hat den Auftrag seines Vaters, nach seinen Brüdern und ihren Herden zu schauen, die in der kargen kanaanäischen Landschaft mit ihren Herden unterwegs sind. Doch als die Brüder ihn kommen sehen, beschließen sie, ihn zu töten. Dazu kommt es zum Glück nicht. Aber der Hass der Brüder sitzt tief:

    Als Josef bei seinen Brüdern ankam, grüßten sie ihn nicht. Sie hielten ihn fest und zogen ihm das Gewand aus. Sie warfen ihn in einen ausgetrockneten Brunnen. Dann setzen sie sich hin und aßen und tranken, was er ihnen mitgebracht hatte.
    Erzähltext nach Gen 37,23 f.

    Beispiel 13
    Die Sterndeuter kommen in der Weihnachtsgeschichte nach Matthäus zu Herodes, der sich gerade in Jerusalem aufhält. Sie fragen ihn nach dem König der Juden. Herodes erschrickt. Ein König in seinem Land? Der könnte ihn vom Thron stoßen! Er ist entschlossen, dieses Königskind zu töten. Um herauszufinden, wo er es finden kann, wendet er eine List an:

    Da sagte Herodes zu den Sterndeutern: „Das Kind ist in Betlehem auf die Welt gekommen. Geht dort hin und sucht es! Und wenn ihr es gefunden habt, dann kommt zurück und sagt es mir. Auch ich möchte ihm Geschenke machen.“
    In Wahrheit aber hatte er Böses im Sinn.
    Erzähltext nach Mt 2,8

    Zwölfte Anregung: Wir machen Hörende zu Erzählenden

    Dieser Blogbeitrag hat gezeigt, wie Schülerinnen und Schüler aktiviert werden können, obwohl sie zunächst „nur“ Hörende sind. Ein weiterer bibeldidaktischer Vorschlag sei hier angefügt. Gutes Erzählen macht Schülerinnen und Schüler selbst zu Erzählenden. Was sie gehört haben, erzählen sie nach. Auf diese Weise zeigen sie auch, welche Aspekte der biblischen Erzählung sie angeregt haben.

    In Kürze folgt
    Grundsatz 3: Wir bedenken den Verstehenshorizont der Hörenden
    Biblische Geschichten sind keine Kindergeschichten. Sie sind allerdings für die Familienunterweisung aufgeschrieben. Es ist also möglich, sie auch Kindern zu erzählen. Was beachten wir dabei?

    Weitere Blogbeiträge auf http://www.horstheller.de
    29.10.2022: Benedikt und andere Heilige. Eine evangelisch-religionspädagogische Überlegung
    04.03.2023: Die Freiheit der Religionsausübung ist immer auch die Freiheit der anderen. Die christliche Kirche hätte früher von Kaiser Konstantin lernen können
    26.11.2023: Die wohltuende Kraft des Rings. Die Wahrheit der Religionen zeigt sich an ihrer Friedfertigkeit
    12.05.2024: Wer nie traurig war, weiß nicht, wie es ist, getröstet zu werden. Religionspädagogische Schlüssel zu den Seligpreisungen Jesu.
    15.09.2024: Noah found Grace in the Eyes of the Lord. Religionspädagogisches zum Regenbogen


    Title: Nachdenkimpulse statt synoptischer Vergleiche. Didaktisches zum Bibelerzählen. Sechs weitere Anregungen, sieben Beispiele
    URL: https://horstheller.wordpress.com/2025/02/15/bibel-erzahlen-2/
    Source: Horst Heller
    Source URL: https://horstheller.wordpress.com
    Date: February 15, 2025 at 06:12AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf hat Wortmeldungen der Kirche in gesellschaftlichen Diskussionen gegen Kritik verteidigt.

    "Wir sollen keine Parteipolitik machen. Auf der anderen Seite wird sich Kirche natürlich nie aus grundsätzlichen Fragen der Menschenwürde und sozialpolitischen Entscheidungen und auch friedensethischen Entscheidungen heraushalten können", sagte Kohlgraf dem rheinland-pfälzischen Radiosender RPR1. 

    Kirche kein verlängerter Arm der Parteien

    Grundsätzliche ethische Positionen der Kirche seien ohnehin klar. Er versuche als Kirchenvertreter im Wahlkampf jedoch keine Aussagen zu machen, die sich parteipolitisch ausschlachten ließen.

    Die Kirche sei kein verlängerter Arm der Parteien, genauso wenig wie die Parteien verlängerter Arm der Kirchen seien, so Kohlgraf weiter. Er rief dazu auf, andere Meinungen wertzuschätzen und unterschiedliche Positionen auszuhalten. Das müsse in einer Demokratie möglich sein.

    Das Bistum Mainz zählt etwa 742.000 Katholiken in rund 300 Pfarreien.

    Es ist 7.692 Quadratkilometer groß und erstreckt sich zu zwei Dritteln auf Hessen. Der rheinland-pfälzische Teil entspricht der Region Rheinhessen. Aus historischen Gründen gehört als Enklave auch das in Baden-Württemberg gelegene Bad Wimpfen zum Bistum. 


    Title: Kirche kein verlängerter Arm der Parteien / Bischof verteidigt kirchliche Wortmeldungen zu politischen Themen
    URL: https://www.domradio.de/artikel/bischof-verteidigt-kirchliche-wortmeldungen-zu-politischen-themen
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: February 14, 2025 at 03:47PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Schmitz, Alfried http://www.deutschlandfunk.de, Tag für Tag


    Title: Johannes Calvin – weltweit prägender Reformator bis heute
    URL: https://www.deutschlandfunk.de/johannes-calvin-weltweit-praegender-reformator-bis-heute-100.html
    Source: dradio-Tag fuer Tag
    Source URL: https://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag-100.html
    Date: February 14, 2025 at 10:33AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Was der Milliardär im Weißen Haus an ihr schätzt, macht sie in den Augen traditioneller Christen zur Häretikerin. Paula White-Cain predigt von ihrer evangelikalen Megakirche "City of Destiny" in Florida aus im Fernsehen eine frohe Wohlstandsbotschaft. Diese besagt, dass Gott die Rechtschaffenen materiell belohnt. Und dass jeder Einzelne dem nachhelfen kann, indem er großzügig an ihre Kirche spendet.

    "Spenden Sie Ihr erstes Monatsgehalt als Opfer an Gott", predigt White-Cain ihren Anhängern. "Nur wer sät, wird auch ernten. Der Herr wird Sie hundertfach belohnen." Eine Theologie, die nach Meinung von Malcolm Foley von der evangelikalen Baylor University wie maßgeschneidert erscheint. "Es ist höchst passend, dass Paula White die religiöse Repräsentantin einer Regierung ist, die vom nackten Streben nach Profit angetrieben wird."

    Die aus kleinen Verhältnissen stammende White weist in ihrem Privatleben einige Parallelen zu Trump auf. Wie der Präsident huldigt sie dem Materialismus. Und wie er ist White-Cain zweimal geschieden. Heute ist die 58-Jährige in dritter Ehe mit dem Musiker Jonathan Cain von der Rockband Journey verheiratet.

    Beim Zappen entdeckt

    Vor mehr als 20 Jahren entdeckte Donald Trump die telegene Predigerin beim Zappen durchs TV-Programm. "Sie hat den ‚It-Faktor’", schwärmte er damals und nahm Kontakt auf. Eine Verbindung, die sich für beide auszahlen sollte. 2017 sprach sie als erste Frau in der Geschichte der USA ein Gebet bei seiner Amtseinführung. Trump berief sie anschließend an die Spitze seines Glaubensbüros im Weißen Haus, dem "White House Faith Office".

    Am 6. Januar 2021 betete White-Cain bei der Kundgebung mit dem Verlierer der Wahlen auf der Ellipse, dem Präsidentenpark in Washington, bevor Trumps Anhänger den Kongress stürmten. "Herr, schenke ihnen heilige Kühnheit", erflehte sie Hilfe von oben. Auch nach der Gewalt verteidigte sie Trump und seine Behauptungen über angeblichen Wahlbetrug: "Wer gegen Trump stimmt, wird sich eines Tages vor Gott verantworten müssen", sagte sie.

    Öffentliche Aufmerksamkeit erregte sie mit einer Predigt, in der sie in Zungen sprach und übernatürliche Hilfe beschwor. "Ich rufe die Engel aus Afrika und Südamerika. Sie müssen kommen und Trump zum Sieg verhelfen", rief sie in ekstatischer Verzückung. "Ich höre den Klang des Sieges!"

    "Wieder eine Nation unter Gott"

    Nun ist der aus ihrer Sicht von Gott eingesetzte Retter wieder im Oval Office – und sie mit ihm. "Paula White-Cain wird als Leiterin des White House Faith Office dafür sorgen, dass wir wieder eine Nation unter Gott werden", verkündete Trump bei ihrer neuerlichen Ernennung Anfang Februar. Und: "Sie ist die größte Verfechterin des Glaubens, die je ein Präsident hatte."

    Gemeinsam mit der neuen Justizministerin Pam Bondi, die wie sie aus Florida stammt, soll White-Cain eine Task Force leiten, die eine "antichristliche Voreingenommenheit" aus den Bundesbehörden beseitigen soll. "Während ich im Weißen Haus bin, werden wir Christen in unseren Schulen, im Militär, in der Regierung, am Arbeitsplatz, in Krankenhäusern und auf öffentlichen Plätzen schützen", verspricht Trump.

    Kurz darauf machte ein Bild die Runde, die White-Cain im strahlend weißen Kostüm neben dem Schreibtisch im Oval Office zeigt; sie betet zusammen mit anderen Predigern für Trump, der mit gesenktem Haupt dasitzt. Das Bild täuscht über die massive Kritik an ihrer Berufung hinweg. Der renommierte Baptisten-Theologe Russel D. Moore etwa urteilt: "Sie wird von jedem rechtgläubigen Christen, egal welcher Denomination, als Ketzerin angesehen." Andere Kritiker nennen sie "Frau Gott".

    "Frau Gott"

    Donald Trump stört das nicht, weil er die TV-Predigerin für nützlich hält. «Ich wurde von Gott gerettet, um Amerika wieder groß zu machen», verkündete er in seiner Antrittsrede. Mit White-Cain hat er jemanden an seiner Seite, die diese Botschaft verstärkt. "Nein zu Präsident Trump zu sagen, wäre Nein zu Gott zu sagen", behauptet die Religionsbeauftragte des Weißen Hauses.

    Die Autorität für ihre Behauptungen reklamiert White-Cain aus ihrer eigenen Auserwähltheit. "Wo immer ich hingehe, herrscht Gott", verkündete sie nach ihrer Berufung ins Weiße Haus. "Wenn ich das Grundstück betrete, betritt es Gott."


    Title: „Donald Trump von Gott ausgewählt“ / Paula White-Cain leitet das „Glaubensbüro“ im Weißen Haus
    URL: https://www.domradio.de/artikel/paula-white-cain-leitet-das-glaubensbuero-im-weissen-haus
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: February 14, 2025 at 11:20AM
    Feedly Board(s): Religion

  • DOMRADIO.DE: Kann man die Kritik des Papstes an der Migrationspolitik von US-Präsident Donald Trump biblisch begründen? Oder sollte sich der Papst raushalten, weil man sich in die Politik "des Kaisers", in diesem Fall des US-Präsidenten, nicht einmischen sollte? 

    Prof. Dr. Thomas Söding (Seniorprofessor für neutestamentliche Exegese an der Ruhr-Universität Bochum und Autor): Der Papst würde seiner Aufgabe nicht gerecht werden, wenn er hier schweigen würde. Ich drehe die Sache um: Wer kann in der Welt von Donald Trump und Vladimir Putin und den vielen Diktatoren dieser Welt die Stimme der Menschlichkeit erheben, einer Menschlichkeit, die Klugheit und Verantwortung realisiert? 

    Der Papst hat diese Möglichkeit. Ich bin sehr froh, dass der Papst zu so klaren Worten gefunden hat. Und ja, er kann nicht nur, er muss mit der Bibel argumentieren. Denn wenn es heißt "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers und Gott, was Gottes ist", dann muss auch der Kaiser Gott geben, was Gottes ist. Daran muss die Kirche erinnern. 

    DOMRADIO.DE: Das heißt, Sie drehen das Zitat gewissermaßen um und sagen, der Kaiser ist hier in einer Bringschuld?

    Söding: Das ist der Ansatz Jesu. Jesus denkt von Gott her, vom lebendigen Gott, vom verborgenen Gott, vom nahen Gott. Diesem Gott müssen Menschen entsprechen. Der Kaiser ist eine Symbolfigur für alle, die Macht haben. Es gibt die Kaiser, die reden oder handeln, als seien sie selbst Gott. Das endet regelmäßig in der Tyrannei. Diese Freiheit, nur Gott auch Gott zu nennen, begründet die politische Ethik. 

    DOMRADIO.DE: Nun begründen Donald Trump und sein Vize-Präsident James David Vance ihr Handeln auch aus dem Christentum heraus. Vance hat zuletzt gesagt, er finde auch Zeugnisse des Heiligen Augustinus, die rechtfertigen, die Liebe zur eigenen Familie vor die Nachbarliebe zu stellen.

    "Die Pointe des Gebotes der Nächstenliebe ist, dass ich gerade nicht Menschen aus meinem Gesichtsfeld und aus meinen Handlungsmöglichkeiten ausschließe."

    Söding: Dann sollte man sich mit der Schrift und der theologischen Tradition auch auskennen. Tatsächlich ist es so, dass ich mit meinen Grenzen als Mensch zwar allen Menschen Gutes wünschen kann und soll, aber auch meine Kräfte konzentrieren muss. Das hat mit dem Gebot der Nächstenliebe zu tun. Aber die Pointe des Gebotes der Nächstenliebe ist, dass ich gerade nicht Menschen aus meinem Gesichtsfeld und aus meinen Handlungsmöglichkeiten ausschließe, bloß weil sie von woanders kommen, bloß weil sie anders aussehen, bloß weil sie eine andere Religion haben. 

    Das ist die Pointe von Augustinus und Thomas von Aquin, und beide haben dieses Jesuswort genau verstanden. "Ich muss mich konzentrieren, ich habe Grenzen meines Handelns. Aber diese Grenzen schotten nicht ab, sondern müssen Brücken werden, mit denen ich in der Lage bin, Menschen, die von außen kommen, als Menschen zu behandeln." Das ist auch die Aufgabe der Politik. 

    DOMRADIO.DE: Wenn man sich die Bergpredigt genauer anschaut, steht da: "Leiste dem, der euch Böses tut, keinen Widerstand" – also das Gebot der Feindesliebe. Erzählen Sie das mal den Menschen in der Ukraine. Diese Handlungsanweisungen sind doch in der Praxis irrsinnig und absolut untauglich, oder?

    Söding: Die Gebote der Bergpredigt sind nicht in der Praxis untaugliche Handlungsanweisungen, sondern Hinweise Jesu darauf, wie weit Menschen im persönlichen und auch im politischen Handeln zu gehen bereit sein müssen, um aus diesem schrecklichen Zirkel der Gewalt auszusteigen. Fundamentalistisch wäre es, unmittelbare Handlungsanweisungen aus der Bergpredigt abzuleiten. 

    Aber wenn man fragt, in welcher Einstellung, mit welchem Ethos, mit welcher Fähigkeit, andere Menschen nicht als Unmenschen zu betrachten, Politik betrieben werden muss, dann zeigt sich, dass die Bergpredigt das Herz öffnet. Sie regt die Kreativität an, Gewalt zu überwinden. Niemals ist aus der Bergpredigt abgeleitet worden, es gäbe kein Recht auf Selbstverteidigung. 

    Das gilt auch im militärischen Bereich. Die Lehre vom gerechten Krieg, vom gerechten Frieden, hat das aufgefangen. Entscheidend ist allerdings, nicht mit gleicher Münze heimzuzahlen. Entscheidend ist, Menschen nicht nur in die Opferrolle zu zwängen. Entscheidend ist, dass eine Kreativität entsteht, um Gewalt zu minimieren. Das ist das politische Ethos des Neuen Testaments. 

    DOMRADIO.DE: Ist denn nun die Bergpredigt ein Grundgesetz des Christentums? Da kommt doch auch Transzendenz hinzu. Wenn wir sie zum Beispiel mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vergleichen, kann man beides doch nicht eins zu eins nebeneinanderlegen, oder? 

    Söding: Die Bergpredigt ist kein Regierungsprogramm. Jesus war kein Politiker. Jesus hat das Reich Gottes verkündet, aber keinen Gottesstaat begründet. Das ist die große Leistung. Dass politische Theologie immer wieder dazu tendiert, in der Antike wie auch in der Gegenwart mit religiösen Motiven direkt durchzuregieren, ist die fatale Versuchung jeder Religion. 

    Und das, was mit Johann Baptist Metz "Neue politische Theologie" genannt worden ist, hat genau diese Versuchung benannt und dadurch zu überwinden versucht, dass man deutlich gemacht hat: Ja, in der Religion geht es um das Beten; denken wir an das Vaterunser. Aber genau deswegen geht es auch um eine soziale Verantwortung. Und die so zu praktizieren, dass mehr Gerechtigkeit entsteht – das ist ja das Leitwort der Bergpredigt –, ist der politische Impetus des Neuen Testaments. 

    "Manchmal höre ich, angeblich könne man mit der Bibel alles beweisen. Das ist keineswegs der Fall."

    DOMRADIO.DE: Das katholische Christentum ist, wie andere auch, eine reine Buchreligionen. Das verführt dazu, sich aus der Bibel herauszupicken, was man herauspicken will, oder?

    Söding: Ich halte das Christentum nicht für eine Buchreligion. Das Christentum ist eine Religion, die einen Menschen ins Zentrum stellt, den Menschen Gottes, nämlich Jesus. Das Christentum hat aber eine Heilige Schrift. Die Bibel ist das grundlegende Zeugnis der Begegnungen mit Gott in der Geschichte Israels, in der Geschichte Jesu und in der Missionsgeschichte der frühen Kirche. Im Zentrum des Christentums steht kein geschriebener Text, sondern der Mensch. 

    Und von diesem Menschen her kann ich durch das Lesen der Heiligen Schrift etwas von Gott wissen. Genau diese Spannung macht es aus, dass ich die Bibel nicht fundamentalistisch lese, dass ich in der Lage bin, die Bibel aus dem Kontext ihrer Zeit heraus zu interpretieren. 

    Manchmal höre ich, angeblich könne man mit der Bibel alles beweisen. Das ist keineswegs der Fall. Es gibt so etwas wie eine Hierarchie der Wahrheiten in der Bibel selbst. Es gibt sehr differenzierte Ansätze, Zeitbedingtheit mit Unbedingtheit zu vermitteln. 

    Es braucht allerdings eine theologische Expertise für die Bibel. Dann wird deutlich, dass man mit einem Fundamentalismus á la JD Vance und anderer nicht weiterkommt, sondern das Religiöse, auch das Christliche, in eine Ideologie verdreht. Wie unmenschlich das wird, kann man an der Trumpschen Migrationspolitik erkennen.

    Das Interview führte Johannes Schröer.


    Title: Theologe Söding unterstützt Papstkritik an Trump-Regierung
    URL: https://www.domradio.de/artikel/theologe-soeding-unterstuetzt-papstkritik-trump-regierung
    Source: domradio.de
    Source URL:
    Date: February 14, 2025 at 02:53PM
    Feedly Board(s):

  • In der aktuellen Situation braucht es keine "diffamierende Anti-Migranten-Rhetorik und -Politik", sagt Marianne Heimbach-Steins. Die Theologin erklärte in einem am Freitag veröffentlichten Beitrag im kirchlichen Onlineportal "kirche-und-leben.de": "Es hilft nicht, die Tragödien, die manche kriminelle oder psychisch kranke Fremde verursachen, mit anderen Maßstäben zu messen als vergleichbare Tragödien, die manche kriminelle oder psychisch kranke Einheimische verursachen."

    Stattdessen brauche es Regeln für Asylgewährung, humanitäre Hilfe und Zuwanderung sowie eine konsequente Umsetzung des geltenden Rechts, so die Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster.

    Lebensschutz endet nicht beim Abtreibungsrecht

    Heimbach-Steins wandte sich gegen Markus Söders Kritik an der Kirche, man solle sich um "mehr christliche Themen" kümmern, statt die Politik zu kritisieren – auch in Fragen der Migrationspolitik. Heimbach-Steins betonte, das Ethos der Nächstenliebe überschreite Grenzen und fordere auf, jeder und jedem mit Wohlwollen zu begegnen. "Das ist ein Kompass, der persönliches und politisches Handeln in Richtung ‚Lebensschutz‘ orientieren kann, der nicht beim Abtreibungsrecht endet."

    Die Theologin bilanzierte, es sei weder die Aufgabe der Politik zu definieren, was "christliche Themen" sind, noch Aufgabe der Kirchen, politisches Handeln zu legitimieren. Sie erklärte: "Wechselseitige Kritik ist hingegen in vielen Situationen wichtig und notwendig, wenn es darum geht, menschenrechtliche Anforderungen zu sichern, dafür ein- und aufzustehen."


    Title: Politik definiert nicht „christliche Themen“ / Theologin Heimbach-Steins wehrt sich gegen Söders Kirchenkritik
    URL: https://www.domradio.de/artikel/theologin-heimbach-steins-wehrt-sich-gegen-soeders-kirchenkritik
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: February 14, 2025 at 01:27PM
    Feedly Board(s): Religion

  • (RNS) — President Donald Trump’s announcement more than a week ago that he wanted the United States to take over the Gaza Strip and drive its Palestinian residents to neighboring countries initially stunned many American Jewish groups and leaders into silence.

    But slowly, they are beginning to weigh in.

    In a full-page ad in The New York Times Thursday (Feb. 13), some 350 rabbis and a host of Jewish celebrities condemned the plan. The ad read: “Trump has called for the removal of all Palestinians from Gaza. Jewish people say NO to ethnic cleansing!”

    Over the course of the week, the two largest American Jewish denominations, the Reform and Conservative movements, also issued statements objecting to Trump’s plan. The Rabbinical Assembly, representing the Conservative movement, said the plan was “anathema to Jewish values and international human rights law.” The Union for Reform Judaism said emptying Gaza was “neither an acceptable strategic nor moral action.”

    Still, establishment American Jewish organizations have issued neutral non-statements. And several of the big Jewish institutions, which typically offer unqualified support for Israel, were mum.

    The American Jewish Committee, a staunch supporter of Israel, issued a statement saying the president’s plan raises “a wealth of questions.” In an interview with the Israeli newspaper Haaretz, Jason Isaacson, AJC’s chief policy adviser, called the plan “a dramatic out-of-the-box attempt to shake up the regional dynamic.”


    RELATED: Establishment US Jewish organizations mum on Trump’s Gaza plan


    The Anti-Defamation League said on X that “US involvement — in coordination with Israel and regional partners — will be essential for long term rebuilding and governance of Gaza. However, any plan must take into account Israel’s security needs and the well-being of Palestinian civilians in Gaza.”

    The Conference of Presidents of Major American Jewish Organizations, the Jewish Federations of North America and AIPAC, the pro-Israel lobbying group, have not publicly responded to the Gaza proposal.

    “It feels like we’re really in a crisis of leadership at the moment,” said Rabbi Toba Spitzer, of Congregation Dorshei Tzedek, a Reconstructionist Jewish congregation in West Newton, Massachusetts. “That’s why in a really short period of time, without a lot of outreach, this ad is getting people signing on. There’s really a vacuum.”

    Spitzer was among the hundreds of rabbis — representing most Jewish denominations — who signed The New York Times ad. 

    Actors, directors and writers, including Joaquin Phoenix and his siblings Summer and Rain, Ilana Glazer, Eric André, Morgan Spector and Tony Kushner also signed the ad, as did journalists Peter Beinart and Naomi Klein.

    The ad was funded by progressive donors who are part of the “In Our Name Campaign,” a group of Jewish philanthropists who seek to raise $10 million for organizations that “support Palestinian-led efforts to build safety, dignity and self-determination in Palestine,” according to its website. 

    J Street, the liberal advocacy group that promotes a “pro-Israel, pro-peace, pro-democracy” stance, was one of the first to condemn the Gaza plan last week, saying on social media that Trump’s proposal was “absolutely unacceptable.” 

    On the Jewish right, the Zionist Organization of America described the plan as “brilliant and courageous,” praising its mastermind as “the Winston Churchill of our time.” Many leading Israeli politicians also welcomed Trump’s plan.

    In the middle, mainstream Jewish leaders, such as a Conservative rabbi, are finding the plan distasteful.

    “When it comes to ethnic cleansing, Jews are extremely sensitive. They tried to ethnic cleanse us plenty of times,” said Rabbi Stephen Grundfast, rabbi emeritus of Beth El Congregation, a Conservative synagogue in Akron, Ohio, who signed the ad. “Even though Hamas is detestable and disgusting, at the same time, it’s wrong to tell an entire people that you have to leave.”

     


    RELATED: Some Israeli soldiers traveling abroad are targeted for alleged war crimes in Gaza


     


    Title: American rabbis condemn Trump’s Gaza plan in New York Times ad
    URL: https://religionnews.com/2025/02/13/american-rabbis-speak-out-against-trumps-gaza-plan-in-new-york-times-ad/
    Source: RNS
    Source URL: https://religionnews.com/
    Date: February 14, 2025 at 01:51AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Jährlich erinnert Dresden an die Zerstörung der Stadt in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945. Doch das Gedenken an die Zerstörung in Nazi-Deutschland polarisiert.

    Der Pfarrer der Frauenkirche, Markus Engelhardt, sieht die Kirchen am Zug. Seine wiederaufgebaute Kirche verstehe sich als Friedensort, den es überhaupt nur deshalb gebe, weil frühere Feinde sich versöhnt und dann zusammengearbeitet hätten. Das sagte der evangelische Geistliche dem Kölner Internetportal domradio.de an diesem Donnerstag.

    Interview

    Sie sind kein Zeitzeuge, aber Sie sind nah dran an der Frauenkirche und ihrer Geschichte. Mit welchen Gedanken und Gefühlen gehen Sie in diesen Tag?

    „Mit sehr ambivalenten Gefühlen. Ich bin erst seit knapp vier Jahren hier und habe vorher in Freiburg gelebt. Auch Freiburg hat gewissermaßen seinen 13. Februar: das war dort der 28. November 1944. Die Freiburger Innenstadt wurde, ähnlich wie Dresden, dem Erdboden gleichgemacht. Nur anders als die Frauenkirche hat das Freiburger Münster, also das Freiburger Wahrzeichen, wie durch ein Wunder überlebt. Vielleicht auch deshalb wird dieser Tag in Freiburg, der sich dort auch sehr ins allgemeine Gedächtnis eingegraben hat, ganz anders begangen. Auch mit Ernst und Trauer, aber gleichzeitig ganz friedlich und gelassen und mit einer klaren Gesamtdeutung, warum es zu diesem Tag gekommen ist.

    Als ich hierherkam, habe ich erlebt, dass all diese Dinge hier hoch umstritten sind und dass eine dumpfe, drückende Atmosphäre an diesem Tag über der Stadt liegt. So erlebe ich das als Nicht-Dresdener. Das empfinde ich als schwierig und bedrückend, aber so ist das hier eben.“

    „Es gibt einen großen Stolz der Dresdener auf die wiederaufgebaute Frauenkirche“

    Wenn in Köln der Dom weggebombt würde, würde diese Stadt garantiert in eine kollektive Depression verfallen. Ist das irgendwie vergleichbar? Gibt es eine Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit der Frauenkirche?

    „Das ist eine interessante Frage. Ich glaube, darauf kann man nur mit einem klassischen Jein antworten. Natürlich ist die Identifikation der Dresdener mit der Frauenkirche eine hohe, weil sie als das Wahrzeichen das berühmte Stadtbild, den sogenannten Canaletto-Blick, krönt. Darauf sind die Dresdener enorm stolz und das hat Dresden weltberühmt gemacht. Dementsprechend war es ein ganz großes Ereignis für die Dresdenerinnen und Dresdener, dass diese Kirche wieder so aufgebaut wurde, wie sie einmal war.

    Gleichwohl würde ich sagen: Nein, man kann es nicht damit vergleichen, wenn der Kölner Dom zusammenstürzen würde. Denn in Köln kommt auch das religiöse Moment dazu. Bei aller Säkularisierung und Entkirchlichung, die es auch im katholischen Rheinland inzwischen gibt, herrscht immer noch eine Volksreligiosität und der rheinische Volkskatholizismus. ‚Mer losse d’r Dom en Kölle‘ und was es da alles gibt, was die Menschen auf einer ganz emotionalen Ebene mit diesem Bauwerk verbunden sein lässt. Das haben wir hier so nicht.

    Dass wir von außen auch als eine Kirche und nicht einfach nur ein berühmtes Wahrzeichen wahrgenommen werden, müssen wir gewissermaßen jeden Tag neu erarbeiten. Es gibt einen großen Stolz der Dresdener auf die wiederaufgebaute Frauenkirche. Aber mit Freiburg kann man das zum Beispiel auch nicht vergleichen, wo tausende Menschen Mitglied im Münsterbauverein sind und sich da verantwortlich fühlen.“

    „Diese Städte sind Opfer geworden, weil Deutschland seinerseits Länder und andere Städte auf schreckliche Weise zum Opfer gemacht hat“

    Sie sind um eine Art der Erinnerungskultur bemüht, die auch eine andere Richtung aufzeigt als die Opferperspektive. Wie nämlich?

    „Wir gehen von der besonderen Dresdener Erfahrung aus, dass diese Opferperspektive seit Jahrzehnten nun politisch missbraucht und instrumentalisiert wird, indem das Narrativ erzählt wird, Dresden sei ein unschuldiges Opfer gewesen. Dabei wird Dresden symbolisch für alle deutschen Städte herangezogen, die bombardiert wurden. Am Ende wird daraus die Aussage gemacht: Auch Deutschland ist Opfer gewesen. Das ist Jahr für Jahr in Dresden zu hören, wenn Neonazis und Rechte aufmarschieren.

    Aus unserem Selbstverständnis als Friedensort heraus, den es überhaupt nur deshalb gibt, weil frühere Feinde sich versöhnt und dann zusammengearbeitet haben, müssen wir uns dem zur Wehr setzen. Zu diesem 80-jährigen Gedenken haben wir deshalb einen Erinnerungsbogen geschlagen, indem wir die drei markanten Daten – 27. Januar, 13. Februar und den 8. Mai als Tag der Kapitulation und des Kriegsendes – in einem Zusammenhang sehen.

    Wir machen deutlich, dass Dresden in gewisser Weise ein Opfer gewesen ist, so wie das in gleicher Weise für alle deutschen Städte gilt, die mehr oder weniger stark zerstört worden sind. Aber diese Städte sind Opfer geworden, weil Deutschland seinerseits Länder und andere Städte auf schreckliche Weise zum Opfer gemacht hat.“

    „Zu diesem 80-jährigen Gedenken haben wir deshalb einen Erinnerungsbogen geschlagen, indem wir die drei markanten Daten – 27. Januar, 13. Februar und den 8. Mai als Tag der Kapitulation und des Kriegsendes – in einem Zusammenhang sehen“


    Sie haben die Ausstellung von Luigi Toscano „Gegen das Vergessen“ vor der Kirche. Bewusst lassen Sie diese Ausstellung auch noch über den Gedenktag der Bombardierung stehen. Im Rahmen dieser Ausstellung hat auch Renate Aris, jüdische Überlebende des Holocaust, bei Ihnen gesprochen. Was für eine Beziehung hat sie zur Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945?

    „Frau Aris hat den Satz gesagt: ‚Der 13. Februar, der für viele Dresdner den Tod gebracht hat, hat für mich das Leben gebracht‘. Was meint sie damit? Drei Tage später, am 16. Februar, hatte ihre Familie den Deportationsbescheid. Sie hätten sich am Leipziger Bahnhof einfinden müssen und wären nach Auschwitz deportiert worden, in den sicheren Tod.
    Wie nur wenigen anderen jüdischen Dresdenern hat ihnen das allgemeine Chaos bei der Zerstörung Dresdens die Möglichkeit gegeben, sich den Judenstern abzureißen, durch das Chaos dieser Stadt zu irren und nach zwei Tagen am Rande Dresdens im Haus einer befreundeten Familie Unterschlupf zu finden. Dort konnten sie sich drei Monate bis zur Kapitulation versteckt halten.

    Sich das klar zu machen, dass der 13. Februar, der hier in Dresden mit Inferno und Schrecken und Tod und Vernichtung konnotiert wird, für diese Menschen ein lebensrettender Tag war, ist eine ungeheuerliche und gleichzeitig aber eine wahre Feststellung. Ich war wirklich dankbar, dass ich das hören konnte.“

    „Wir leben im Moment in Zeiten, wo auch dem Gedanken des vereinten Europas von rechts heftiger Gegenwind ins Gesicht bläst“


    Die Stiftung Frauenkirche, bei der Sie auch in der Geschäftsführung sind, hat ganz oben in ihrem Zweck stehen, dass die Frauenkirche den Willen der Länder und Kirchen zum Aufbau eines gemeinschaftlichen Europas symbolisiert. Wie ist es denn eigentlich in den heutigen Zeiten mit politischem Rechtsruck und populistischen Tendenzen überall? Ist das ein besonders schwieriges Unterfangen?

    „Das ist sicherlich ein besonders schwieriges Unterfangen und auch ein sehr hehres Ziel. Manchmal denke ich, die Menschen, die diese Satzung damals erschaffen haben, waren sehr selbstbewusst, dass sie diesem Ort solch eine zentrale Rolle zugetraut haben. Ob wir dem immer so gerecht werden, ist natürlich schwer zu entscheiden.

    Aber Sie haben schon recht. Wir leben im Moment in Zeiten, wo auch dem Gedanken des vereinten Europas von rechts heftiger Gegenwind ins Gesicht bläst. Umso wichtiger ist es, dass zum Beispiel an einem solchen Tag auch die anglikanische Kirche durch den Dean of Coventry bei uns ist und diese Verbundenheit wieder gestärkt wird.

    Bei all den Fliehkräften, die das vereinte Europa im Moment hinnehmen muss: Wer, wenn nicht die Kirchen, kann über ideologische Grenzen hinweg versuchen, diesem an sich großartigen Gedanken wieder Leben einzuhauchen? Mit einer russischen Kirche geht das aus bekannten Gründen nicht. Aber viele andere Kirchen sind von ihren friedensethischen Überzeugungen so, dass sie im Moment eine Kraft entwickeln können, die die Politik, die aktuell ständig in der Defensive ist, im Moment so gar nicht hat.“

    Das Interview führte Uta Vorbrodt.

    (domradio – sk)
     


    Title: D: „Wer, wenn nicht die Kirchen?“
    URL: https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2025-02/dresden-gedenken-zerstoerung-krieg-bombardierung-pfarrer-kirche.html
    Source: Vatican News – Deutsch
    Source URL: https://www.vaticannews.va/de.html
    Date: February 13, 2025 at 02:46PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Die hohen Energiepreise stellen viele Gemeinden vor Probleme. In der St. Sixtus-Gemeinde in Haltern werden die Sitzbänke beheizt – das spart Kosten.

    Die katholische St.-Lambertus-Kirche in Haltern (Münsterland) muss wie viele andere Kirchen auch Heizkosten sparen. Um das Kirchenschiff aufzuheizen, braucht es eine Menge Energie, die seit der Krise kaum bezahlbar ist. Aus dieser Not heraus kam Kirchenvorstandsmitglied Heinz Hülsken vor zwei Jahren auf eine Idee und startete ein Pilotprojekt. Der 70-Jährige ist pensionierter Maschinenbau-Ingenieur.

    „Während der Gottesdienste stellen wir die durch Infrarot beheizbaren Sitzkissen an“, erklärt er. Zu den Kirchenbänken führt eine Leitung aus dem Keller, und unter ihnen sind Trafos für die Energie montiert. Aufgrund der positiven Resonanz sollen jetzt auch einige Bänke der benachbarten Sixtus-Kirche mit Sitzheizung ausgestattet werden. „Die Infrarotstrahlung erwärmt nicht die Luft, sondern nur die Menschen. Es herrscht also immer die gleiche Raumtemperatur“, erklärt der Ingenieur, der von dem Projekt absolut überzeugt ist. 

    Wie viele Kosten die Kirchengemeinde dadurch gespart hat, können Sie hier nachlesen.

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    Title: Sitzheizung in Kirchenbänken spart Geld
    URL: https://www.jesus.de/nachrichten-themen/pressespiegel/sitzheizung-in-kirchenbaenken-spart-geld/
    Source: Jesus.de
    Source URL: https://www.jesus.de/
    Date: February 13, 2025 at 10:58AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Hinweis

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    Title: Lied: Segne uns mit deinem Mut
    URL: https://katholikentag.bistum-wuerzburg.de/
    Source: Katholikentag in Würzburg 2026: Katholikentag 2026 in Würzburg
    Source URL:
    Date: February 13, 2025 at 02:26PM
    Feedly Board(s):

  • Der Diözesanverband Münster der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat den Rücktritt der kfd-Bundesvorsitzenden Mechthild Heil gefordert.

    Die CDU-Politikerin sei als kfd-Bundesvorsitzende nach ihrer Abstimmung für das umstrittene "Zustrombegrenzungsgesetz" nicht mehr tragbar, heißt es in einer am Dienstag auf der Internetseite des Diözesanverbands veröffentlichten Stellungnahme. Die Münsteraner kfd führt weiter aus: "Ihre Abstimmungspraxis zeigt für uns kein erkennbares Eintreten für die Werte der kfd."

    Als Reaktion auf das Abstimmungsverhalten der CDU-Abgeordneten Heil am 31. Januar im Bundestag gab es bei der kfd drei Austritte, wie die Bundesgeschäftsstelle der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag mitteilte. Außerdem berichtete der Bundesvorstand am Freitag in einem "Statement zur aktuellen Situation" über viele besorgte und verunsicherte E-Mails und Anfragen.

    Für den Wahlkampf instrumentalisiert?

    Die Münsteraner kfd betonte, man sehe sich für Wahlkampf-Zwecke instrumentalisiert, da Mechthild Heil in dem Statement des kfd-Bundesvorstands den falschen Eindruck erwecke, die kfd stünde geschlossen hinter ihr. Der Diözesanverband forderte vom Bundesverband die Löschung der bemängelten Stellungnahme.

    Die Münsteraner kfd kritisiert das Vorgehen der CDU im Bundestag, bewusst in Kauf zu nehmen, dass die Abstimmung über das "Zustrombegrenzungsgesetz" nur mit den Stimmen der AfD gewonnen werden konnte. Das stehe im Widerspruch zu den Werten der kfd und zum Unvereinbarkeitsbeschluss einer Zusammenarbeit mit der AfD. Im Statement heißt es: "Unabhängig von inhaltlichen Positionen zu einzelnen Gesetzesvorlagen ist der entscheidende Punkt, dass eine Zusammenarbeit mit den Rechten für uns nicht akzeptabel ist."

    Der Diözesanvorstand betont, als kfd-Bundesvorsitzende trage Heil nicht nur Verantwortung für ihre Bundestagsentscheidungen, sondern auch für die Glaubwürdigkeit des Verbandes: "Ihre Abstimmungspraxis zeigt für uns eine klare Orientierung an der CDU-Fraktionslinie, nicht aber ein erkennbares Eintreten für die Werte der kfd."

    Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 265.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Wir machen uns stark für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft und setzen uns für ihre Rechte ein.

    Die kfd ist eine Gemeinschaft, die trägt und in der sich Frauen in vielfältigen Lebenssituationen gegenseitig unterstützen. Sie ist der Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende.  


    Title: Nach Abstimmung im Bundestag / Rücktrittsforderungen an kfd-Chefin Heil werden lauter
    URL: https://www.domradio.de/artikel/ruecktrittsforderungen-kfd-chefin-heil-werden-lauter
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: February 13, 2025 at 11:33AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Von seiner Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta bis zur Audienzhalle sind es nur ein paar Meter – eine wesentlich kürzere Distanz als zum Apostolischen Palast mit dem päpstlichen Arbeitszimmer. So nimmt Franziskus seine Generalaudienz am Mittwoch persönlich wahr. Seine übrigen Termine finden seit vergangenem Freitag am Wohnsitz links des Petersdoms statt.

    Doch Sprechen kann Franziskus weiterhin kaum. Erneut überlässt er das Verlesen seiner Pilgeransprache einem Mitarbeiter. Er hoffe, dass er es bei der nächsten Generalaudienz wieder selbst übernehmen könne, so Franziskus zu Beginn der Veranstaltung. Die Grüße an spanische und italienische Pilger spricht er jedoch selbst.

    Papst Franziskus ist krank. Seit Wochen kämpft er mit einer hartnäckigen Bronchitis – eine frühere Lungenoperation macht ihn besonders anfällig für solcherlei Infekte. Sprechen und Atmen fallen ihm so schwer, dass er die meisten Ansprachen von einem Mitarbeiter verlesen lässt. Spricht er selbst, ist ihm die Anstrengung deutlich anzumerken. Mutmaßlich medikamentös bedingt, wirkt sein Gesicht häufig angeschwollen, seine Stimme mitunter verzerrt.

    Keine Pause

    Dennoch gönnt Franziskus seinem 88-jährigen Körper keine Zeit zur Genesung. Um ihn ein wenig zu schonen, empfängt er seine Gäste in Santa Marta – allein vergangenen Montag absolvierte er dort sechs Termine. Ein ähnliches Vorgehen brachte Franziskus im März 2023 mit einer Lungenentzündung ins römische Gemelli-Krankenhaus. Im Winter darauf musste er aufgrund einer neuerlichen Atemwegsinfektion eine Reise absagen. Die Beschwerden zogen sich bis in den Frühling hinein. Nun wiederholt sich das Szenario ein weiteres Mal.

    Neben den andauernden Atemwegsinfektionen ist Franziskus seit einigen Jahren in seiner Mobilität eingeschränkt. Knie und Hüfte spielen nicht mehr mit und lassen ihn die meisten Auftritte im Rollstuhl absolvieren. An seinem Stock geht er manchmal einige Meter, benötigt anschließend aber Minuten, um wieder zu Atem zu kommen.

    Zwei Stürze

    Gleich zwei Mal innerhalb weniger Wochen ging mutmaßlich diese Art der Fortbewegung bei dem 88-Jährigen schief. Anfang Dezember zog er sich bei einem Sturz auf seinen Nachttisch einen Bluterguss am Kinn zu. Mitte Januar fiel Franziskus erneut in seiner Wohnung, prellte sich den rechten Unterarm und musste ihn mit einer Schlinge ruhigstellen.

    All das fällt in eine besonders anstrengende Zeit seines Pontifikats. Das größte katholische Pilgerereignis Heiliges Jahr füllt den ohnehin schon prallen Terminkalender des Papstes mit weiteren öffentlichen Auftritten. Zu seinen wöchentlichen Generalaudienzen kommen etwa im Zwei-Wochen-Takt Jubiläumsaudienzen mit Pilgern aus aller Welt hinzu. Zudem gibt es zahlreiche Einzeljubiläen für verschiedene Gesellschafts- und Berufsgruppen.

    Schwächelnder Jubiläums-Papst und der "Fall der Fälle"

    Bei der ersten Veranstaltung dieser Art mit katholischen Kommunikationsverantwortlichen verzichtete der Papst auf das Verlesen der neunseitigen Rede und entschuldigte dies mit einem knurrenden Magen. Bei dem Jubiläum von Militär und Sicherheitspersonal musste er den Vortrag seiner Predigt abbrechen und an einen Mitarbeiter delegieren. Am kommenden Wochenende steht das Heilig-Jahr-Event für Künstler und Kulturschaffende an – zwei Papsttermine inklusive. Im Jahresverlauf wird die Zahl dieser speziellen Jubiläen immer dichter.

    Doch was passiert, wenn der Papst aufgrund dieser Belastung nicht mehr arbeitsfähig ist oder gar der "Fall der Fälle" eintritt und Franziskus stirbt? In der Kirchengeschichte gibt es einen Präzedenzfall. Papst Innozenz XII. starb im September des von ihm ausgerufenen Heilige Jahres 1700. Sein im folgenden November gewählter Nachfolger Clemens XI. beendete das kirchliche Jubeljahr.

    An einen freiwilligen Rücktritt denkt Franziskus nicht. Im Falle von schweren körperlichen Einschränkungen ist ein Rücktrittsschreiben im vatikanischen Staatssekretariat hinterlegt. Was seinen eigenen Tod angehe, habe er eine recht pragmatische Einstellung, schreibt er in seiner kürzlich veröffentlichten Autobiographie "Hoffe". Doch habe er den Herrn um Gnade gebeten: "Es geschehe, wann immer du willst. Aber du weißt ja, dass ich einigermaßen zimperlich bin, was körperliche Schmerzen angeht… Also mach, dass es nicht allzu wehtut."

    Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Einen Ablass von Sündenstrafen können Pilger dabei nicht nur bei Wallfahrten an eine der heiligen Stätten des Jubiläums oder eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom erhalten, sondern auch beim Besuch der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem oder der Grabeskirche in Jerusalem.


    Title: Die Atemlosigkeit des Papstes / Franziskus regiert auch mit Bronchitis und Prellungen
    URL: https://www.domradio.de/artikel/franziskus-regiert-auch-mit-bronchitis-und-prellungen
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: February 13, 2025 at 12:04PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Wie soll man die Bibel „richtig“ übersetzen? So wörtlich wie möglich? Auch wenn dadurch die Verständlichkeit leidet? Oder lieber so, dass sie bereits eine Interpretation enthalten, die uns die Bedeutung erklärt? Woher wissen wir aber, dass die Deutung stimmt?

    Auf diese Fragen geht der Theologe und Gemeindegründer Manuel Becker im Logosblog ein und erklärt die Herausforderungen: „In der Bibel gibt es viele Verse, die, wörtlich übersetzt, für uns keinen Sinn ergeben, weil zwischen uns und den biblischen Autoren ein großer historischer und kultureller Abstand liegt.“ Anhand von sieben Faktoren zeigt er, warum es keine „perfekte“ Übersetzung gibt und was die Bibelleser bei den vielen Übersetzungen beachten sollten. Nebenbei erklärt Becker, warum Gott laut 2.Mose 34,11 eine „lange Nase“ hat.

    Den gesamten Blogbeitrag findet ihr hier.

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    Title: Welche ist die beste Bibelübersetzung?
    URL: https://www.jesus.de/blogs/welche-ist-die-beste-bibeluebersetzung/
    Source: Jesus.de
    Source URL: https://www.jesus.de/
    Date: February 13, 2025 at 12:55PM
    Feedly Board(s): Religion

  • VATICAN CITY (RNS) — In a letter to U.S. Bishops published on Tuesday (Feb. 11), Pope Francis seemed to criticize recent comments by U.S. Vice President JD Vance, a Catholic, who accused Democrats of prioritizing the needs of migrants over those of US citizens, citing the Catholic concept of “ordo amoris.”

    “The true ordo amoris that must be promoted is that which we discover by meditating constantly on the parable of the ‘Good Samaritan,’ that is, by meditating on the love that builds a fraternity open to all, without exception,” Francis wrote in the letter.

    The pope explained that Catholic charity isn’t just a series of concentric circles extending from the individual to family, friends and fellow citizens and ultimately the world, but it is centered on human dignity with a special concern for the poorest. Francis condemned ideologies that are first concerned with personal, community and national identity.

    In the letter, Francis said he has “followed closely the major crisis that is taking place in the United States with the initiation of a program of mass deportations,” referring to the Trump administration’s mass deportation of undocumented immigrants, which he said “damages the dignity of many men and women and of entire families, and places them in a state of particular vulnerability and defenselessness.”

    Asked for comment on the pope’s letter, a White House official directed RNS to a Newsmax interview with Tom Homan, Border Czar and also a Catholic, who said that Pope Francis has “got to get out of the business of our national security and border enforcement work and concentrate on the Catholic Church.

    “He’s got a lot of problems in the Catholic Church. He’s got enough to fix in his own home, leave the border stuff to us. We know what we are doing… plus he’s got a border wall around the Vatican!” he said, adding that the walls protecting the US are ensuring the safety of children and preventing human and drug trafficking.

    “We are saving lives, and that’s what the pope ought to be paying attention to,” he added.

    The pope’s letter came shortly after Vance spoke about his understanding of “ordo amoris” in an interview with Fox News. “You love your family, and then you love your neighbor, and then you love your community, and then you love your fellow citizens in your own country. And then after that, you can focus and prioritize the rest of the world,” the vice president said. According to Vance, Democrats and liberals had inverted that order of relationships.

    After receiving backlash, Vance expanded on his remarks, urging his followers on X to “just google ordo amoris,” in a post on Jan. 30. The Rev. James Martin, editor-at-large of the Jesuit magazine America and Pope Francis’ adviser on LGBTQ+ Catholic outreach, also weighed in on Vance’s comments in a post on X (formerly Twitter), underlining Jesus’ message “that everyone is your neighbor.”

    Ordo amoris, sometimes referred to as “order of charity” or “order of love,” was first articulated by the fourth-century theologian St. Augustine, who in his books on Christian doctrine spoke of the need for Christians to love everything in the appropriately ordered way, based on Jesus’ commandment to love God, one’s self and your neighbor.  

    “But since you cannot do good to all, you are to pay special regard to those who, by the accidents of time, or place, or circumstance, are brought into closer connection with you,” the ancient philosopher explained.

    In the 13th century, another great Catholic theologian, St. Thomas Aquinas, expanded on the ordo amoris, emphasizing the need to love those who are closest and most connected to you. For the two church fathers, concretely loving those who are in the immediate vicinity was a way to express God’s love and a much easier task than loving something as abstract as humanity or the world.

    This ordering isn’t meant to be exclusive, said theologian Timothy O’Malley, director of the Notre Dame Center for Liturgy in the McGrath Institute for Church Life and a concurrent assistant professional specialist in the Department of Theology, University of Notre Dame, in an interview with RNS on Tuesday.

    Catholics are called to love their neighbor, O’Malley explained, meaning “those who come to me face to face, look into my eyes, ask for that cup of cold water, need that assistance. That is whom I am called to love. That’s what Pope Francis meant today by referring to the Good Samaritan as an expansive vision that’s growing.”

    According to the theologian, Vance “is wrong about the meaning of ordo amoris” and his “is a convenient interpretation” of Catholic teaching. “It seems like Catholics have a harder time these days, letting the church define what we mean when it comes to politics or what political engagement ought to be — than the other way around, which is political engagement tends to define church doctrine,” he said.



    As a Catholic politician, Vance is called to exercise an even greater understanding of charity, according to John S. Grabowski, who teaches moral theology and ethics at Catholic University of America and is the theological adviser to the U.S. Conference of Catholic Bishops on topics concerning laity, family and life.

    “That is a thing that is really consonant with Christian teaching: The more I have power to do good, the more incumbent it is on me to use my power well and wisely to do good, because so many people are depending upon that,” he told RNS.

    Through the centuries, popes and Vatican departments have evolved and expanded the church’s understanding of ordo amoris and the duties and responsibilities that Catholics have toward society and especially those in need.

    “I think Pope Francis’ application of that idea and his teaching as a whole is a constant reminder to Christians that the vulnerable, the poor, the marginalized have a particular claim on our charity,” Grabowski said.




    Title: Pope Francis takes aim at Vance’s definition of ‘ordo amoris’ in letter to US Bishops
    URL: https://religionnews.com/2025/02/11/pope-francis-takes-aim-at-vances-definition-of-ordo-amoris-in-letter-to-us-bishops/
    Source: RNS
    Source URL: https://religionnews.com/
    Date: February 11, 2025 at 10:39PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Das Sekretariat der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in Bonn ist Opfer eines professionellen Cyberangriffs geworden. "Zu dem Angriff hat sich eine Gruppierung bekannt, die der organisierten Cyberkriminalität zugerechnet wird", teilte die Bischofskonferenz am Dienstagabend in Bonn mit.

    Nur eingeschränkt erreichbar

    Der Angriff sei am späten Montagnachmittag festgestellt worden, heißt es. Sofort seien deshalb die vorgesehenen Notfallpläne aktiviert, die IT-Systeme vom Internet getrennt, die zuständigen Ermittlungsbehörden und auch der Beauftragte für Datenschutz informiert worden. "Derzeit ermitteln externe Spezialisten für IT-Forensik, wie es den Angreifern offenkundig gelungen ist, die mehrstufigen IT-Sicherheitssysteme zu unterwandern." Wegen des Angriffs sei das Sekretariat der Bischofskonferenz derzeit per Mail nur eingeschränkt erreichbar.

    "Untersucht wird auch, ob es der Tätergruppe überhaupt gelungen ist, Daten aus den IT-Systemen zu exfiltrieren", teilte das Sekretariat weiter mit. "Sollten personenbezogene Daten durch den IT-Sicherheitsvorfall betroffen sein, wird der Verband der Diözesen Deutschlands Betroffene entsprechend der Vorgaben des Datenschutzes unaufgefordert informieren."

    Koordination der Bistümer

    Das Sekretariat unterstützt und koordiniert die Aktivitäten und Aufgaben, die die 27 katholischen Bistümer in Deutschland gemeinsam wahrnehmen.

    Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eines der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Insgesamt gehören ihr derzeit (September 24) 61 Mitglieder an.

    Ebenfalls zur Konferenz gehören – auch wenn sie nicht Bischöfe sind – Diözesanadministratoren, die ein Bistum nach Rücktritt oder Tod eines Ortsbischofs übergangsweise verwalten.


    Title: Notfallpläne aktiviert / Cyberangriff auf Deutsche Bischofskonferenz
    URL: https://www.domradio.de/artikel/cyberangriff-auf-deutsche-bischofskonferenz
    Source: DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben
    Source URL: https://www.domradio.de/
    Date: February 12, 2025 at 09:39AM
    Feedly Board(s): Religion

  • In a rare public rebuke, Pope Francis criticized the Trump administration’s immigration crackdown, indicating that Vice President Vance had gotten the Christian theology on welcoming strangers wrong.


    Title: Pope Francis calls Trump’s mass deportations a ‚major crisis‘ in letter
    URL: https://www.npr.org/2025/02/11/nx-s1-5293114/pope-francis-calls-trumps-mass-deportations-a-major-crisis-in-letter
    Source: NPR Topics: Religion
    Source URL: https://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=1016
    Date: February 11, 2025 at 11:10PM
    Feedly Board(s): Religion

  • Mit Genugtuung hat der amerikanische Kardinal Blaise Cupich auf den Brief des Papstes reagiert, in dem dieser ungewöhnlich deutlich Kritik an der Abschiebepolitik der neuen Regierung äußert.

    Deborah Castellano Lubov und Christine Seuss – Vatikanstadt

    „Ich schätze das prophetische Zeugnis von Papst Franziskus sehr. Der Heilige Vater hat für die US-Bischöfe und die Kirche den Schutz und das Eintreten für die Würde von Migranten als die herausragende Dringlichkeit in diesem Moment klar benannt“, sagte Kardinal Cupich, der Erzbischof von Chicago, auf Anfrage von Vatican News.

    In dem Text erklärt der Papst, dass er „die große Krise, die sich in den Vereinigten Staaten mit der Einleitung eines Programms von Massenabschiebungen abspielt, aufmerksam verfolgt hat“. In diesem Zusammenhang würdigt er die Bemühungen der Bischöfe und betont, dass die christliche Liebe die Anerkennung der Würde aller Menschen, unabhängig von ihrem rechtlichen Status, verlangt. Damit wandte sich Franziskus direkt gegen Äußerungen von US-Regierungsvertretern, die in öffentlichen Ansprachen das Motto „Amerika und seine Bürger zuerst“ ausdeklinieren.

    Unter anderem hatte US-Vizepräsident J. D. Vance in der vergangenen Woche sogar den Kirchenvater Augustinus bemüht und es als christliche Auffassung bezeichnet, erst die eigene Familie, dann den Nachbarn, die örtliche Gemeinschaft und weitere Mitbürger zu lieben – und sich erst danach auf den „Rest der Welt“ zu konzentrieren. Vance ist ein Katholik.

    Kardinal Blase Cupich

    Kardinal Blase Cupich

    Kardinal Blase Cupich

    Dankbar für Ermutigung

    „Ich bin dankbar für seine Ermutigung der Bischöfe, die die massenhaften, wahllosen Abschiebungen und die Kriminalisierung von Einwanderern kritisiert haben, sowie für seine Aufforderung an alle Bischöfe, gemeinsam für die Menschenwürde der Migranten in unserem Land einzutreten“, so Kardinal Cupich. Insbesondere nehme er die Aufforderung des Papstes ernst, den Katholiken dabei zu helfen, ein „richtig geformtes Gewissen zu entwickeln“, damit „jeder von uns als gläubiger Bürger ein kritisches Urteil fällen und seine Ablehnung gegenüber einer Politik zum Ausdruck bringen kann, die fälschlicherweise auf der Grundlage von Gewalt und Verzerrungen aufgebaut ist und nicht auf der Wahrheit über die gleiche Würde eines jeden Menschen“.

    „Wie der Heilige Vater zu Recht voraussagt, beginnt ein Versagen in dieser Hinsicht schlecht, und es wird auch schlecht enden“, fügte Kardinal Cupich hinzu.

    Migranten, die an der mexikanischen Grenze ausgewiesen werden

    Migranten, die an der mexikanischen Grenze ausgewiesen werden

    Migranten, die an der mexikanischen Grenze ausgewiesen werden

    Anerkennung der komplexen Zusammenhänge

    Seit seinem Amtsantritt am 20. Januar hat US-Präsident Donald Trump eine Reihe von einwanderungsbezogenen Dekreten angekündigt, die den Weg für ein umfassendes Vorgehen gegen Migranten ohne Papiere in den USA ebnen. Mit mehr als 21 Maßnahmen hat Trump Teile des US-Einwanderungssystems überarbeitet, einschließlich der Art und Weise, wie Migranten behandelt und aus den USA abgeschoben werden.

    In seinem Schreiben vom 10. Februar 2025 erkennt der Papst die komplexen Realitäten im Zusammenhang mit der US-Migrationspolitik an, erinnert die Bischöfe jedoch daran, dass der Maßstab für eine gerechte Gesellschaft darin besteht, wie sie ihre schwächsten Mitglieder behandelt.

    „Die legitime Regelung der Migration darf niemals die wesentliche Würde der Person untergraben“, schreibt er.

    (vatican news )


    Title: US-Kardinal begrüßt „prophetisches Zeugnis“ des Papstes
    URL: https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2025-02/papst-franziskus-usa-brief-an-bischoefe-migration-kritik-cupich.html
    Source: Vatican News – Deutsch
    Source URL: https://www.vaticannews.va/de.html
    Date: February 12, 2025 at 10:31AM
    Feedly Board(s): Religion

  • Papst Franziskus hat am Dienstag das Gedenken an die heilige Mutter Teresa von Kalkutta als nicht gebotenen Gedenktag für den 5. September in den liturgischen Kalender der Gesamtkirche aufgenommen.

    Das Dekret, das am 11. Februar vom Vatikan herausgegeben wurde, verweist auf den Einfluss der Spiritualität von Mutter Teresa auf der ganzen Welt und erklärt, ihr Name leuchte „weiterhin als Quelle der Hoffnung für viele Männer und Frauen, die inmitten von Bedrängnissen des Körpers und des Geistes Trost suchen“.

    Der römische Generalkalender ist der liturgische Kalender der katholischen Kirche, der die Daten der heiligen Tage und die Festtage der Heiligen angibt, derer jährlich gedacht wird.

    Das Gedenken an die heilige Teresa von Kalkutta am 5. September wird nun in den Kalendern und liturgischen Texten der Kirche mit spezifischen Gebeten und Lesungen für die Messe und das Stundengebet erscheinen.

    Die Gedenktage stehen an dritter Stelle in der Klassifizierung der Festtage im liturgischen Kalender der katholischen Kirche. Der Gedenktag der heiligen Teresa von Kalkutta ist ein nicht gebotener Gedenktag, es ist also dem Priester bzw. der Gemeinde freigestellt, ihn zu begehen.

    Die heilige Teresa von Kalkutta, im Volksmund Mutter Teresa genannt, war eine albanische Schwester, die die Missionarinnen der Nächstenliebe gründete. Sie starb 1997 im Alter von 87 Jahren, nachdem sie die meiste Zeit ihres Lebens im Dienste der Armen im indischen Kalkutta verbracht hatte. Sie wurde 2016 von Papst Franziskus heiliggesprochen.

    Das Dekret, das von Kardinal Arthur Roche, dem Präfekten des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, unterzeichnet wurde, besagt: „Die heilige Teresa von Kalkutta, die das Evangelium radikal gelebt und mutig verkündet hat, ist ein Zeugnis für die Würde und die Ehre des demütigen Dienstes. Indem sie sich entschied, nicht nur die Geringste, sondern die Dienerin der Geringsten zu sein, wurde sie zu einem Vorbild der Barmherzigkeit und zu einer echten Ikone des barmherzigen Samariters.“

    „Der Schrei Jesu am Kreuz, ‚Mich dürstet‘ (Joh 19,28), hat die heilige Teresa bis ins Mark getroffen“, heißt es in dem Dekret weiter. „So widmete sie sich ihr ganzes Leben lang der Aufgabe, den Durst Jesu Christi nach Liebe und Seelen zu stillen, indem sie ihm unter den Ärmsten der Armen diente. Erfüllt von der Liebe Gottes, strahlte sie diese Liebe in gleichem Maße auf andere aus.“

    Die Entscheidung, das Gedenken an die heilige Teresa von Kalkutta in den römischen Generalkalender aufzunehmen, wurde von Papst Franziskus bereits am 24. Dezember 2024 bestätigt.

    Am 11. Februar veröffentlichte das Gottesdienst-Dikasterium das Dekret und gab die lateinischen Texte für den neuen nicht geboteten Gedenktag heraus, die von den Bischofskonferenzen in die jeweiligen Sprachen übersetzt und vom Dikasterium zur Veröffentlichung genehmigt werden müssen.

    Laut einer Mitteilung von Roche ist die erste Lesung, die für die Messe zum Gedenken an Mutter Teresa am 5. September gewählt wurde, aus Jesaja 58 entnommen und handelt vom gottgefälligen Fasten. Der Antwortpsalm für die Messe soll Psalm 33 sein: „Ich will den Herrn loben zu jeder Zeit.“

    Die Evangeliumsperikope wird aus dem Matthäus-Evangelium entnommen, „das nach der Aufzählung der Werke der Barmherzigkeit die folgenden Worte enthält, die Mutter Teresa auf wunderbare Weise zum Leben erweckt hat: ‚Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr auch mir getan‘ (Mt 25,40).“

    Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.


    Title: Gedenktag für Mutter Teresa in liturgischen Kalender der Gesamtkirche aufgenommen
    URL: https://de.catholicnewsagency.com/news/18721/gedenktag-fur-mutter-teresa-in-liturgischen-kalender-der-gesamtkirche-aufgenommen
    Source: CNA Deutsch
    Source URL: https://de.catholicnewsagency.com/
    Date: February 12, 2025 at 08:55AM
    Feedly Board(s): Religion

  • (RNS) — This week’s photo gallery includes an annual devil festival in Spain, the Trump administration’s flurry of activity and more.

    The post Photos of the Week: Devil festival; Trump’s shock and awe appeared first on RNS.


    Title: Photos of the Week: Devil festival; Trump’s shock and awe
    URL: https://religionnews.com/2025/02/11/photos-of-the-week-devil-festival-trumps-shock-and-awe/
    Source: RNS
    Source URL: https://religionnews.com/
    Date: February 12, 2025 at 12:03AM
    Feedly Board(s): Religion

  • A church displays a sign saying, "Immigrants & Refugees Welcome" in New York.

    27 religious groups are suing the federal government in response to the Trump administration’s policy giving immigration agents more leeway to make arrests at "sensitive locations" like churches.

    (Image credit: Angela Weiss)


    Title: 27 religious groups sue administration over immigration enforcement policy
    URL: https://www.npr.org/2025/02/11/g-s1-48184/27-religious-groups-sue-administration-over-immigration-enforcement-policy
    Source: NPR Topics: Religion
    Source URL: https://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=1016
    Date: February 11, 2025 at 06:30PM
    Feedly Board(s): Religion

  • A new Lifeway Research survey reveals a growing consensus among Christians: the United States has a moral responsibility to welcome refugees. Seventy percent of evangelicals agree that accepting refugees is not just a political issue but an ethical one. Additionally, 73% believe Christians have a duty to care for displaced individuals.

    The study highlights a broader evangelical stance on immigration. While 76% support immigration legislation that combines border security with a path to citizenship, 55% agree that Christians should assist immigrants even if they are in the country illegally. These findings reflect a mix of compassion and concern for lawful processes.

    Another key takeaway is that 80% of evangelicals value sermons that teach biblical principles on immigration. Despite this, only 28% say they have heard immigration discussed in their church in a way that encouraged outreach to immigrants in their community. This gap suggests faith leaders have an opportunity to engage congregations in deeper conversations about immigration through a biblical lens.

    Matthew Soerens, VP of Advocacy and Policy at World Relief, voiced concern over recent policy shifts affecting refugee resettlement.

    “This is a legal process that has been in place for decades,” Soerens told RELEVANT. “Refugees are vetted overseas and arrive in the U.S. through a structured program. The people we work with have fled persecution—often for their faith—and have been granted legal entry.”

    The distinction between refugees and illegal immigrants is often blurred in broader immigration conversations. Refugees flee persecution and are granted resettlement through a legal process established by Congress. Meanwhile, discussions on border security and citizenship pathways continue to shape Christian perspectives, with many supporting bipartisan reforms.

    “The Bible is clear about our responsibility to care for the stranger,” Soerens said, referencing Ezekiel 22:30.


    Title: Survey: Most Christians Believe the U.S. Has a Moral Obligation to Accept Refugees
    URL: https://relevantmagazine.com/justice/life-human-dignity/survey-most-christians-believe-the-u-s-has-a-moral-obligation-to-accept-refugees/
    Source: REL ::: RELEVANT
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    Date: February 11, 2025 at 07:15PM
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