Wer in der iPhone-Applikation des Kurznachrichten-Portals x.com (ehemals Twitter) einen Link antippt, der landet nicht direkt auf der verlinkten Webseite, sondern muss einen Umweg über die hauseigene Link-Weiterleitung t.co in Kauf nehmen.
The site formerly known as Twitter has added a five-second delay when a user clicks on a shortened link to the New York Times, Facebook and other sites owner Elon Musk commonly attacks, a Washington Post analysis found. https://t.co/XzgrOjJQjA
— The Washington Post (@washingtonpost) August 15, 2023
Kurzlinks zum Tracking der Nutzer
Der zusätzliche Zwischenschritt, den das im vergangenen Jahr von Elon Musk übernommene Kurznachrichten-Netzwerk seinen Anwendern schon vor Jahren aufbrummte, diente bislang vor allem dem Tracking der Nutzerbasis. Twitter eröffnete sich so die Möglichkeit die Popularität aller geteilten links genau nachzuvollziehen.
Zudem gestatteten die Kurzlinks, genau zu protokollieren, welche Konten für die meisten Zugriff auf bestimmte Webseiten verantwortlich zeichneten. Da mehrere Kurzlinks auf das gleiche Ziel verweisen können, lassen sich die Aktivitäten einzelner Accounts bzw. deren Follower so zielgenau nachgeflogen.
New York Times und Konkurrenten betroffen
Allerdings nutzt der Kurznachrichten-Dienst seine Weiterleitungen nicht nur für statistische Auswertungen. Wie eine Untersuchung der Washington Post jetzt ermitteln konnte, bremst x.com die Links zu bestimmten Webseiten offenbar auch bewusst aus und reduziert so den Traffic auf die entsprechenden Ziele. Denn: Nutzer warten heutzutage nur noch ungern und schließen auch bereits angetippte Links eher wieder, als zusätzliche Sekunden in den ausbleibenden Seitenaufbau zu investieren.
Wie aus Analysen der Washington Post hervorgeht, versieht x.com Links zu Webseiten, über deren Inhalte sich Unternehmens-Chef Elon Musk in der Vergangenheit negativ äußerte, mit 5-Sekunden-Verzögerungen. Betroffen sind unter anderem die Seite der New York Times sowie das soziale Netzwerk Facebook und direkte Konkurrenten wie Instagram, Bluesky und Substack.
Die New York Times gab an entsprechende Drosselungen bereits selbst registriert zu haben, eine Nachfrage diesbezüglich wurde von der Kurznachrichten-Plattform jedoch nicht beantwortet. Auch die Washington Post erhielt kein Feedback von Unternehmenschef Elon Musk, stellte kurz nach Veröffentlichung der Erkenntnisse jedoch fest, dass der Twitter-Nachfolger die Drossel wieder zu entfernen schien.
Title: Ausgebremste Tweets: X-App verlangsamt Links zu missliebigen Webseiten
URL: https://www.iphone-ticker.de/ausgebremste-tweets-x-app-verlangsamt-links-zu-missliebigen-webseiten-219153/
Source: iphone-ticker.de
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Date: August 16, 2023 at 08:10AM
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