US-Synodenberaterin und Soziologin neugierig auf Weltsynode

Nach Überzeugung der US-amerikanischen Soziologin Tricia C. Bruce, die Papst Franziskus jüngst in das Team der Synodenberater ernannt hat, behandelt die Weltsynode „wirklich schwierige Themen“. Sie hoffe, bei der Zusammenfassung und Lösung helfen zu können, und komme „mit Neugier, nicht mit einer Agenda“, sagte Bruce.

„Der synodale Prozess steht nicht erst am Anfang“, so die katholische Soziologin in einem Interview mit der Nachrichtenagentur OSV. Die Dokumente, die bisher aus dem Prozess hervorgegangen sind, spiegelten „einige der dringendsten, aber auch ungelösten Fragen in der Kirche wider“. Die zweite und letzte Sitzungsperiode der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode in Rom zum Thema „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ findet im Oktober 2024 statt.

Tricia C. Bruce ist Soziologin am Centre for the Study of Religion and Society an der katholischen Privatuniversität Notre Dame im Bundessaat Indiana sowie designierte Präsidentin der Association for the Sociology of Religion. Sie erforscht unter anderem Einstellungen und Verhalten der US-amerikanischen Katholiken, die zunehmende Polarisierung in den Kirchen der USA, Positionen zur Abtreibung und die Reaktion der Gläubigen auf den Missbrauchsskandal. OSV zufolge führte Bruce eine Erhebung zum Thema Frauendiakonat durch und fand heraus, dass zahlreiche Katholikinnen in den Vereinigten Staaten sich für diesen Dienst interessieren.

„Ich habe großen Respekt vor der Bereitschaft von Papst Franziskus, sich in all das hineinzuknien“

Bruce sieht sich als Soziologin mit starkem Interesse an der katholischen Kirche und dem generellen Verständnis von Religion und Gesellschaft. „Einige der Stränge, die sich durch meine Forschungen ziehen, nutzen die Instrumente der Sozialwissenschaft, um die Vielfalt der Erfahrungen, Hintergründe und Einstellungen im Gefüge der Kirche wirklich zu verstehen“, so Bruce gegenüber OSV. Bei der anstehenden Synode will Bruce diese Erfahrung in den synodalen Prozess mit einbringen, auch wenn ihre genaue Aufgabe für sie selbst vorerst „ein bisschen ein Geheimnis“ bleibe. Sie fühlt sich durch die Ernennung in den Kreis der Synodenberater gleichwohl geehrt. „Ich habe großen Respekt vor der Bereitschaft von Papst Franziskus, sich in all das hineinzuknien und ein Leader zu sein, der bereit ist, diese schwierigen Fragen zu stellen“, so die Soziologin.

2 Konsultorinnen aus dem deutschsprachigen Raum

Der Kreis der Synodenberater („Konsultoren“) besteht nach jetzigem Stand aus 16 Fachleuten, darunter vier Frauen, zwei davon aus dem deutschen Sprachraum: die in Peru wirkende Ordensfrau und Theologin Birgit Weiler und die in Erfurt lehrende niederländische Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens. Mit dabei ist darüber hinaus die brasilianische Theologin Maria Clara Lucchetti Bingemer sowie die Soziologin Bruce. Die zwölf übrigen Konsultoren sind Priester oder Bischöfe, alle davon mit starken theologischen Qualifikationen.

(osv – gs)


Title: US-Synodenberaterin und Soziologin neugierig auf Weltsynode
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Source: Vatican News – Deutsch
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Date: February 25, 2024 at 04:39PM
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