„Zeigen, was Kirche alles sein kann“ / Kulturkirche in Wülfrath lockt mit Strandatmosphäre

„Zeigen, was Kirche alles sein kann“ / Kulturkirche in Wülfrath lockt mit Strandatmosphäre

https://ift.tt/FiPVdAY


DOMRADIO.DE: Wie funktioniert die „Summer Church“?

Pfarrer Thomas Rehrmann (Evangelische Kulturkirche Wülfrath): Man nehme ganz viel Sand, schütte ihn auf einen Parkplatz, wo eigentlich Autos parken, und schaffe eine zauberhafte Strand-Landschaft, wo man sich einfach nur wohlfühlen kann. Das war die Idee dabei, einen schönen Platz zu schaffen, wo sich die Gemeinde, wo sich Menschen treffen können: jung und alt, klein und groß, mit Sandspielzeug, mit Strandbar, Liegestühlen, schöner Atmosphäre und strahlendem Sonnenschein.

DOMRADIO.DE: Wie viel Kirche ist denn in der „Summer Church“ drin?

Rehrmann: Es ist ein sehr niedrigschwelliges Angebot. Wir bieten sehr viel Kultur. Es ist ja der Vorplatz unserer Kulturkirche, wo wir immer schon Kultur und Kirche verbinden. Wir laden zu den Abenden ein, zu Kultur, zu Musik und enden – das finde ich ganz besonders schön – jeden Abend mit einem Abendsegen.

Es werden Kerzen ausgeteilt. Man singt gemeinsam „Der Mond ist aufgegangen“ und entzündet die Kerzen. Und dann gibt es noch ein Segen, gesprochen vom Pfarrer.

DOMRADIO.DE: Es gibt aber keinen Gottesdienst da draußen, sondern es ist im Grunde der Segen, der die Kirche ausmacht.

Rehrmann: Gottesdienste gibt es auch. Am Freitag, Samstag und Sonntag sind Live-Bands da und dann ist dies das Abendprogramm. Aber wir haben auch Gottesdienste im Sand. Wir hatten schon eine Trauung im Sand. Das war ganz besonders romantisch. Es gibt noch ein Tauffest, wo sich Kinder draußen am Sandstrand taufen lassen werden. Also, es gibt auch ganz viel Kirche, aber nicht alles auf einmal.

DOMRADIO.DE: Ziehen Sie auch Menschen an, die gar nicht zu Ihrer Gemeinde gehören, die auch gar nicht evangelisch sind oder noch nicht einmal christlich?

Rehrmann: Ja. Zum einen aus der Nachbarschaft. Die Kirche liegt am sozialen Brennpunkt, das heißt, die Kinder von drumherum kommen alle als Zaungäste und gucken. Es gibt aber auch ganz viele Menschen, die musikbegeistert und interessiert sind, die das einfach erleben wollen.

DOMRADIO.DE: Das heißt, die „Summer Church“ hat auch einen missionarischen Charakter, sodass Sie die Menschen von der frohen Botschaft begeistern möchten?

„Kirche heißt nicht nur sonntags morgens Gottesdienst. Kirche ist ja sehr viel mehr.“

Rehrmann: Ja, natürlich. Wir wollen ganz niederschwellig zeigen, was Kirche auch alles sein kann. Das ist uns ganz wichtig. Kirche heißt nicht nur sonntags morgens Gottesdienst. Kirche ist sehr viel mehr. Wir sind im Leben der Gemeinde und dazu gehört natürlich auch, abends mit einem Prosecco oder sonstwie den Segen zu empfangen. Warum nicht im Liegestuhl?

DOMRADIO.DE: Wie geht es in den nächsten Wochen weiter? Sie sind ja noch bis zum 4. September mit dem Sand vor der Kirche dabei.

Rehrmann: Die Wochenenden haben wir immer jeden Abend Live-Bands, Live-Programm. Das heißt, es gibt immer schön was auf die Ohren, was zum Genießen. Wir haben an diesem Wochenende zum Beispiel von unserer Flüchtlingsorganisation ein Fest der Kulturen dort im Sand organisiert. Es gibt also mehere Highlights.

Das Interview führte Tobias Fricke.

Religion

via DOMRADIO.DE – Der gute Draht nach oben https://ift.tt/ywpa7AC

August 21, 2022 at 07:41AM