Es bleibt noch etwas Zeit, sich als hessische Lehrkraft auf die Herausforderungen des neuen Schuljahrs einzustellen. Auch ungeachtet der Corona-Problematik hat „Back to school“ für mich diesmal einen ganz besonderen Klang, geht es doch nach 14 Jahren Teil-Abordnung in die Lehrkraft-Ausbildung wieder mit ganzer Stelle in den Schulbetrieb.
Diese lange Zeit bereue ich nicht, die abwechslungsreiche Tätigkeit zwischen Seminarassistenz, IT- und Ausbildungsbeauftragung war bei aller zusätzlicher Belastung (12-14 Stunden eigener Unterricht liefen durchgehend weiter) lohnenswert, vor allem der Umgang mit erwachsenen Referendarinnen und Referendaren, das gemeinsame Stück Weg hinein in den schönsten Beruf, den ich kenne, die ständige kritische Auseinandersetzung über das, was angehende Lehrkräfte brauchen und was nicht, vielmehr noch das Ringen darum, das für wesentlich Befundene in den prinzipiell zu engen Zeitrahmen des Referendariats einzubauen – bei gleichzeitiger Offenheit und Investitionsbereitschaft zur Erörterung der Erfahrungen der jungen Menschen. All dies werde ich in besonderer Weise vermissen.
Vor die Wahl gestellt, sich auf eine Seminar-Stelle zu bewerben oder aber mit ganzem Stundeneinsatz zurück an die Schule zurückzugehen (eine Ausbildungsbeauftragung darf in Hessen nur 8 Jahre erteilt werden), war die Entscheidung zugunsten des eigenen Unterrichtens dennoch leicht. Die Fahrerei, die (systembedingt?) zu vielen Stunden „Schaulauf“-Unterricht und so manche Verwunderung über die Unwilligkeit, gerade in IT-Kompetenz-Fragen an junge Menschen ganz andere Selbstständigkeits-Ansprüche zu stellen als an sich selbst – das gehört zu den Dingen, die ich nicht vermissen werde. Außerdem gab es ja auch einen Grund, das Lehramtsstudium selbst aufzunehmen: das Lehren und Lernen mit Heranwachsenden, eine Begleitung, eine Erziehungs- und Beziehungs-, eine niemals resignierende Vergebungs- und Begeisterungsarbeit.
Back to school.